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18.11.2022

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Halblanger Karl

Wohn- und Geschäftsensemble in Ludwigsburg von Steimle Architekten


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Projektnamen nachzuvollziehen, fällt nicht immer leicht. Das inzwischen unter der Abkürzung HLC betitelte Ludwigsburger Ensemble aus drei Punkthäusern mit Wohn- und Geschäftsnutzung in Bahnhofsnähe bietet solch ein Anschauungsbeispiel. Half-Long Charles, so der Arbeitstitel schon im Wettbewerb von 2017, bezieht sich auf die Tatsache, dass von einem ursprünglich angedachten Hochhaus auf dem Planungsareal im Besitz des Ludwigsburger Immobilienunternehmens Strenger Holding an der – Achtung – Karlstraße, nur noch rund die Hälfte der Bauhöhe übrigbleiben durfte.

Der nun realisierte Gewinnerentwurf von Steimle Architekten aus Stuttgart fügt sich gerade auch aufgrund der halblangen Dimension durchaus passend in die gründerzeitlich geprägte Umgebung des 2.200 Quadratmeter großen Grundstücks ein. Die Architekt*innen wählten drei Baukörper auf polygonalem Grundriss, die in versetzter Anordnung eine heterogene städtebauliche Setzung innerhalb der vorhandenen Blockstruktur aufmacht.

Oberhalb der durchgehenden Sockelebene entstehen geschützte Dachterrassen. Auf Straßenebene wollten die Planer*innen eine Durchlässigkeit durch das Quartier betont wissen. Auch hier bilden die Räume zwischen den emporragenden fünf- beziehungsweise viergeschossigen Baukörpern zwei verwinkelte Höfe als Schnittstelle zum öffentlichen Stadtraum aus, die gleichzeitig die Eingangssituationen zu den Hinterhäusern darstellen.

Das Vorderhaus an der Karlstraße beherbergt Büros und Geschäftsräume der Immobilienfirma selbst. In den anderen beiden Gebäuden sind Wohnungen rund um je einen zentralen Erschließungskern als Ein- bis Dreispänner angeordnet. Die eigenständige Kubatur ist – laut Planer*innen – der optimalen Sonneneinstrahlung in die Wohnungen, den beabsichtigten Sichtachsen sowie den Abstandsflächen geschuldet. Die baulich zusammenhängende Erdgeschosszone, die mit ihrer Sichtbetonhülle auch gestalterisch von der charaktergebenden und optisch verbindenden Klinkerfassade divergiert, ist ebenfalls der Geschäftsnutzung durch den Bauherrn gewidmet. Insgesamt 18 barrierefreie Ein- bis Vierzimmer-Mietwohnungen verteilen sich oberhalb auf die Geschosse und sind von der Tiefgarage aus über Aufzüge direkt erschließbar. (sab)

Fotos: Brigida González


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Kommentare

9

Know Where Man | 10.01.2023 21:00 Uhr

Balkone

Wenn man die Balkone sieht, möchte man am liebsten mit einem Auerbach-Salto ins kühle Becken darunter eintauchen oder wenigstens von dort die nächste Republik ausrufen.

Vielleicht darf man auch mit einer farblich abgestimmten Segeltuchverkleidung des Balkongitters ein wenig Sichtschutz schaffen.

Für die Kommunikation mit den Nachbarn sind die Balkone hingegen ideal. Mit einem Seilzug könnte man zudem die Portweinflasche nach dem Essen kreisen lassen.

8

Realist | 21.11.2022 20:26 Uhr

schön nett

Aufgliederung in Baukörper, Fassade, etc. alles gut gemacht.
Aber ganz ehrlich wer fühlt sich auf den Balkonen der beiden Wohngebäude wohl? Wie auf einem Präsentierteller ohne Privatsphäre und vermutlich zieht es noch. Function follows Konzept.

7

ds1 | 19.11.2022 08:44 Uhr

flach

Warum immer Flachdach?

6

Christoph | 19.11.2022 08:27 Uhr

Außenanlage

Schöne Gebäude – aber die Bilder erwecken den Anschein, dass - bis auf die Dachbegrünung - keine Grünflächen angelegt wurden, alles versiegelt wurde. Sieht zwar clean aus, aber: will man das wirklich noch?

5

peter | 18.11.2022 19:20 Uhr

ein gut gemachtes...

...bauträgerprojekt. mutmaßliches riemchen-wdvs aufs dach gezogen, respekt.
die fugen an den ecken gefallen mir persönlich nicht, aber sei's drum. wenn die bauträger für ihre projekte hier bei mir im büro nur ansatzweise diese qualität zuließen, würde ich mich sehr glücklich schätzen.

4

ein Junger | 18.11.2022 16:34 Uhr

Grübelnd

Sind das Fotos oder Renderings?

3

LBler | 18.11.2022 16:19 Uhr

Gratulation,

die Geschichte Ludwigsburgs als Kasernenstadt wird treffend fortgeschrieben.

2

steffen | 18.11.2022 16:13 Uhr

Balkondetails

Die Balkontürdetails sind bemerkenswert. Die Geländer auch. Hätte nicht gedacht, dass das heute noch so gebaut wird.

1

arcseyler | 18.11.2022 16:12 Uhr

.....

Tolle zyklopische Fragmente wie auseinandergebrochene Schollen eines früheren Kontinents. Die dramatische Version der modernen Entkörperung hin zur Abstraktion. Die apokalyptische Frühphase eines Poelzig. Hier beschätigt sich Architektur mit ihrem Werden, die Moderne mit ihrer Problematik. Auch im Kontrast zu L R O gestern. Das hier sagt was, spricht.

 
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