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06.03.2012

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Schrägen für Wien

Wirtschaftsuni von Zaha Hadid


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Platzprobleme und Bauschäden: Das 30 Jahre alte Gebäude der Wirtschaftsuniversität Wien kämpft mit beidem und muss statt ursprünglich 9.000 nun 25.000 Studierenden einen zeitgemäßen Rahmen bieten. Deshalb leistet sich die Hochschule einen neuen Campus mit dem „Library & Learning Centre“ als Herzstück. Und zugleich ein weiteres Markenzeichen von Zaha Hadid Architects, mit dem die Architektin 2008 einen Wettbewerb gewonnen hatte  (siehe BauNetz-Meldung vom 18. 12. 2012).

Zaha Hadid, die in Wien an der Universität für Angewandte Kunst lehrt, baut damit nach dem Wohnensemble am Spittelauer Lände (siehe BauNetz-Meldung vom 26. 3. 2004) zum zweiten Mal in der Stadt. Wie man es von ihrem Büro nicht anderes erwartet, entsteht derzeit mit Blick auf den Prater Wiens „schrägste Baustelle“, wie der „Standard“ schreibt.

Außen wie innen kippt und fließt es, Wände und Stützen scheinen der Schwerkraft gerade noch standzuhalten. Die Fensterbänder folgen der Bewegung, und der weit auskragende Lernsaal, der zugleich den Vorplatz überdacht, unterstreicht den lauten Auftritt des Gebäudes. Was leicht wirkt, ist nicht ohne große Herausforderungen an die Statiker und ausführenden Firmen möglich. Und auch nicht ohne einen Materialtrick: Hadid verwendet einen speziellen, materialsparenden Beton, der die Stützen mit einer dünnen Schicht ummantelt und in den Bodenplatten gewollte Lufteinschlüsse verträgt und damit weniger wiegt.

Innen wird es nicht unbedingt ruhiger, aber fließender und eleganter. Kurvenförmige Kanten formen eine „innere Schlucht“, so die Architektin, eine zentrale Aula, die von jeder Ebene einsehbar ist. Auf fünf Etagen und insgesamt 42.000 Quadratmetern bilden sich Freiflächen, Treffpunkte für Lerngruppen oder auch Rückzugsorte. Durch Dachfenster fällt Tageslicht bis in das unterste Geschoss. Das Unigebäude wird rund um die Uhr zugänglich und nutzbar sein; ergänzt wird das Raumangebot durch ein Café und eine Buchhandlung.

Vermutlich wird auch dieses Gebäude bei den Wienern nicht unumstritten bleiben. Eine weitere Landmarke aktueller Architektur erhalten sie in jedem Fall.


Zum Thema:

Ein Interview mit Zaha Hadid finden Sie bei Designlines.


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Kommentare

7

Max | 07.03.2012 22:02 Uhr

Schief aber

Jaja, liebe Meckerrunde, Fensterputzen ist wirklich DAS Thema. Richtet mal schön eure Entwürfe nach diesen Aspekten aus, so schreibt man Architekturgeschichte.

Für den (kleinen) Rest: endlich mal wieder ein schönes Haus von Hadid. Europa tut auch diesem Büro offenkundig gut!

6

rli | 07.03.2012 19:49 Uhr

hadid

... wie immer... genial anders und inspirierend...

5

: , | | 07.03.2012 13:14 Uhr

wie treffend...

auch wenn ich den voranstehenden kommentaren nur wenig hinzuzufügen habe:
inhalt und ausdrucksform sind gleichermaßen spekulativ. ergo, welch andere art der architektursprache vermag es an dieser stelle besser uns sinnbildlich über den inhalt des gebäudes aufzuklären -> die schieflage der darin gelehrten wirtschafts+finanzsysteme

4

Lamaa | 06.03.2012 19:07 Uhr

Wohlfühl-Faktor

Sieht wirklich interessant aus.
Ich hoffe, die Studenten werden sich in den schiefen Räumen wohl fühlen!
Nach dem Besuch der Feuerwache in Weil am Rhein hatte ich gemischte Gefühle; WOHLFÜHLEN definiere ich anders.

Wie werden die schrägen Fenster geputz?
Wahrscheinlich mit einem Hubsteiger / Kran.

Gutes Gelingen weiterhin!!

3

designtiger | 06.03.2012 18:54 Uhr

Einfach schiach...

Sorry, aber was Frau Hadid (bekanntermassen eine grosse Nummer in Wien) hier unterzeichnet hat ist aus meiner Sicht tatsaechlich eine schwarze "Ente"... Die Proportionen sind ungelungen, der optische Reiz ist allenfalls der eines windschiefen Ozeanriesen und ob der Koloss ueberhaupt funktioniert, ist ebenfalls noch unklar. Leider ist so der Aspekt moeglicher spektakulaerer und fortdauernder Architektur im "centre court" des neuen Campus zugunsten purer Imagepflege auf der Strecke geblieben. Tja, bleibt fast nur zu sagen: Die Geister, die ich rief...

2

maja | 06.03.2012 18:48 Uhr

wiener schräge

ich verstehe diese Architektur nicht. es beunruhigt mein gleichgewichtssinn und wunsch nach ruhe und harmonie. irgendwie sind die räume innen und aussen voller aggression. sorry - bewegung ist ok, aber nicht sooo

1

peter | 06.03.2012 17:16 Uhr

wiener schräge

irgendwie kann ich's nicht mehr sehen. hadids gebäude sind immer gleich, ich finde es langsam nicht mehr spannend. aber das ist eine persönliche meinung, vielleicht lohnt sich ja der immense aufwand, der hier betrieben wird doch aus irgendeinem grund, oder das ist jetzt wirklich die sogenannte zukunft.

 
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