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11.12.2017

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Bedeutungsschweres Pflaster

Wiener Stephansplatz von Clemens Kirsch


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Vindabona – so hieß in der Antike ein Legionslager, das einen Grenzposten des zivilisierten Roms vor den unzivilisierten Barbarengebieten markierte. Heute steht an dieser Stelle der mittelalterliche Stephansdom von Wien. Das Büro clemens kirsch architektur (Wien) hat den geschichtsträchtigen Ort im Zentrum der österreichischen Hauptstadt neu gestaltet. Und, obwohl die Architekten lediglich eine dezente Straßenbepflasterung realisierten, rufen sie am Stephansplatz die großen Schlagworte der Geschichte wie Rom, Wien, Zivilisation, Wildheit und Christentum wieder wach.

Die Bepflasterung wirkt wie ein in der Innenstadt ausgelegtes, horizontales Kommunikationsdesign, das zwischen den historischen Schichten des Ortes vermitteln soll. Besonders markant ist der römische Verband, in dem die Architekten die Granitsteinplatten legten. In unterschiedlichen Formaten und Grautönen hebt die Bepflasterung einerseits das klare Rechteck der Platten und anderseits ihre wilde Kombination hervor. In dieses bewegte Raster integrierten die Architekten zudem abstrakte Kreuze aus Schmuckstein, die unweigerlich an das Christenkreuz erinnern.

Nach einem europaweiten, offenen Wettbewerb beauftragte die Stadt Wien das Büro bereits 2007 mit der Neugestaltung des Straßenbodens weiter Teile der Altstadt. In einer ersten Bauphase 2008/09 ließ die Architekten die angrenzende Fußgängerzone neu pflastern. Jetzt endete die zweite Phase am Stephansplatz. Dabei erneuerte das Wiener Büro nicht nur den vierzig Jahre alten Bodenbelag rund um den Dom, sondern arbeitete auch die öffentliche Funktion des Platzes besonders heraus: Mehr Sitzgelegenheiten und bessere Beleuchtung gibt es nun für die gut 80.000 Passanten täglich. 80.000 – da wird gewiss mal einer Halt machen und sich der Geschichte des Platzes besinnen wollen. (sj)

Fotos: Hertha Hurnaus


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Kommentare

2

Anonym | 12.12.2017 12:46 Uhr

Zu viel grau

Ich bin kein Kenner des Wettbewerbs, aber wozu sind Kreuze erforderlich wenn der Dom sowieso das Hauptmerkmal des Platzes ist? Und warum schaffen wir nicht ein wenig Wärme mit anderen Farbtönen? das Pflaster wirkt kalt und es passt nicht zu den umliegenden Bauten (auch wenn man meinen möchte, hellgrau wirkt neutral)...

1

Haarinder Suppe | 11.12.2017 16:12 Uhr

Stephansplatz

Der Autor irrt: So überzeugend das Pflastermuster ist, es ist kein "Römischer Verband" Wikipedia definiert richtigerweise:
" Kreuzfugen vermeiden.
Nie mehr als zwei gleiche Steine nebeneinander legen.
Fortlaufende Fugen von mehr als einem Meter Länge vermeiden."

 
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