Neustart am Schaumainkai: Nach knapp vier Jahren Sanierung und energetischer Ertüchtigung eröffnet das Deutsche Architekturmuseum DAM am Museumsufer in Frankfurt am Main wieder. Am Sonntag, 1. Juni 2025, lädt die Institution, die zwischenzeitlich Räume in der ehemaligen Neckermann-Zentrale im Frankfurter Ostend bespielt hatte, zum großen Fest.
Gefeiert wird auch der 41. Geburtstag des Museums, das am 1. Juni 1984 als erste Fertigstellung des damals entstehenden Museumsufers eröffnete. Oswald Mathias Ungers leitete seinen Entwurf aus der Grundform des Quadrats ab: ein abstraktes Haus im Haus hinter den Fassaden einer entkernten Prachtvilla aus der Gründerzeit. Die formale Strenge von Ungers prägt das Gebäude auch nach der Sanierung durch Rittmannsperger Architekten (Darmstadt). Überhaupt sieht man weniger von der Veränderung, als dass man sie fühlt. So erscheinen die Ausstellungsräume heute lichter, während ihr Raumklima – endlich mit Frischluftzufuhr – verbessert wurde.
Nach Eröffnungsworten von Direktor Peter Cachola Schmal beginnen am Sonntag die Feierlichkeiten mit stündlichen Führungen durch das Haus. Im ersten Obergeschoss sind 41 Objekte aus dem DAM-Archiv zu bestaunen: Plakate, Modelle und Kuriositäten machen 41 Jahre Museumsgeschichte erlebbar – von der Eröffnungsausstellung „Revision der Moderne“ unter Gründungsdirektor Heinrich Klotz bis zum seit 2007 jährlich verliehenen DAM Preis.
Im Auditorium gibt es eine Legobaustelle, wo sich auch der Startpunkt einer Hausrallye für Kinder befindet. Um 16 Uhr wird in Anwesenheit des Kurators Osamu Okamura und des Frankfurter Planungsdezernenten Marcus Gwechenberger die Ausstellung „Stadt für Alle. Stadplanung zum Anfassen“ eröffnet. Sie wird noch bis September zu sehen sein. Den Ausklang bildet ein Konzert von The OhOhOhs mit anschließender Party. (kms)
Wiedereröffnung: Sonntag, 1. Juni 2025, 11 bis 22 Uhr
Ausstellung „Stadt für Alle“: 1. Juni bis 7. September 2025
Ort: Deutsches Architekturmuseum (DAM), Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main
dam-online.de
Zum Thema:
Mehr zur Konzeption des DAM gibt es in den Gründungsakten, die das Museum in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung seit 2023 online einsehbar macht.
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@2: metamoderne | 02.06.2025 01:21 Uhrbezeichnet
im Prinzip eine Haltung, die sich weder der technischen oder puristischen Verbohrtheit der Moderne noch dem "everything goes" der 1980/90er Jahre verschrieben hat. So in etwa eine pragmatische Versöhnung von Postmodern und Moderne - aber durchaus reflektiert. Stammt aus den Kulturwissenschaften (seit 2010 oder so) und erst dachte ich auch, dass das mal wieder so eine blöde Floskel. Aber wenn man sich da mal etwas einliest, ist es schon eine ganz schlüssige Methode die letzten 20-30 Jahre zu erklären - wenn man das denn will. In der Architektur werde da immer die Belgier oder Herzog de Meuron genannt, bei Filmen Wes Andersen usw.
Kann man natürlich auch ignorieren, wenn man Klassifizierungen nicht mag, aber bei Klotz, der den Begriff "Postmoderne" ja gerne mit rumgetragen hat, kann man das schon einmal machen.