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16.05.2008

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Best of Bildungslandschaft

Wettbewerb in Köln entschieden


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In der Nähe des Kölner Doms liegt das Klingelpützviertel – ein hauptsächlich nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenes, ruhiges Wohnviertel im Schatten des Hansa-Hochhauses. Der Name des Viertels bezog sich auf das in den 1960er Jahren abgerissene städtische Gefängnis, den „Klingelpütz“, an dessen Stelle in den 1990er und noch in den 2000er Jahren eine öffentliche Grünfläche angelegt wurde – der (genau!) „Klingelpützpark“.

Eine städtebauliche Bestandsaufnahme hatte danach herausgefunden, dass das Viertel „in den Köpfen der Kölner nicht eindeutig definiert“ ist. Das soll sich nun ändern. Dieselbe Bestandsaufnahme hatte nämlich als Stärke des Stadtteils herausgefunden, dass es hier in großer räumlicher Nähe sechs „Bildungseinrichtungen“ gibt: Grundschulen, Gymnasien, ein Jugendzentrum, Zusätzlich soll  eine Kindertagesstätte demnächst hinzukommen. Etwa 2.000 Kinder lernen hier in Bauten, die teilweise räumlich ungenügend oder in einem desolaten baulichen Zustand sind. Am 5. Mai 2007 schlossen sich die Einrichtungen zu einem Bildungsverbund zusammen und erarbeiteten mit Unterstützung der Montag-Stiftungen ein Funktionsprogramm als Grundlage für einen internationalen städtebaulichen Planungsworkshop.

Zum Workshop wurden fünf „unabhängig ausgewählte“ Wettbewerbsteams eingeladen: Angelis / Willecke (Köln), AHA / Welzer (Köln), muf (London), feld72 / PlanSinn (Wien) und COBE / Topotek (Kopenhagen/Berlin). Gefragt wurde nach „experimentellen, aber gleichsam pragmatischen Konzepten für einen ‚pädagogische Architektur‘ der Zukunft“. Vor allem sollte in einem ersten Schritt aber die räumliche Organisation und die gesamtheitliche Sichtbarmachung der Bildungseinrichtungen im Viertel entworfen werden. Nun wurde die Entscheidung der 21-köpfigen Jury (u.a. Claus Anderhalten, Undine Giseke, Roger Riewe und Cor Geluk) bekannt gegeben: Gewonnen haben damit sowohl die Planungsgemeinschaft feld72 mit PlanSinn als auch die Londoner muf architects and artists.

Die Jury legt damit fest, dass alle drei Teams nun eine gemeinsame Arbeit aus den Stärken ihrer eingereichten Wettbewerbsarbeiten formulieren sollen – eine Art „Best Of“. Das Projekt von feld72 und PlanSinn soll dabei das „städtebauliche Leitbild“ sein, von mufs Vorschlag gefiel hingegen die vorgeschlagenen „projektinitiierenden und Kommunikationsstrategien“. In der Überarbeitung, die bis zum 16. September erfolgen soll, sollen auch die Freiraumqualitäten deutlicher gestärkt werden.

Das könnte klappen: Das Projekt der Wiener konzentriert sich stark auf die bauliche Seite, es schlägt eine Art Randverdichtung um eine Parklandschaft vor, bei der auch künftige Baufelder für weitere Bildungsbauten, etwa eine Bibliothek und ein Auditorium, bereits definiert werden. Die Londoner hatten ihren Vorschlag dagegen weitgehend auf eine kommunikative Strategie konzentriert, die ein Prinzip des „Teilens und Tauschens“ unter den Bildungseinrichtungen etablieren möchte. Jede Einrichtung soll ihre „Kapazitäten, Talente und Flächen“ zur Verfügung stellen und für jedes „Geschenk“ etwas zurück erhalten – eine Form von Bildungstauschring. Die Jury glaubt, dadurch könne eine neue „Stadtteilkultur“ entstehen.

Der weitere Planungsprozess soll bis zum Herbst 2008 einen Rahmenplan für die hochbauliche Entwicklung der „Bildungslandschaft Altstadt Nord“ schaffen, so wünscht es sich der Stadtdirektor Guido Kahlen, „damit der sicher zehnjährige Prozess der baulichen und pädagogischen Entwicklung ein tragfähiges Fundament hat“.


Zum Thema:

Internetseite der Carl-Montag-Stiftungen zum Wettbewerb


 
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Strukturmodell muf

Strukturmodell muf

Strukturmodell feld72 / PlanSinn

Strukturmodell feld72 / PlanSinn

Skizze von feld72 / PlanSinn

Skizze von feld72 / PlanSinn


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