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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Hamburg_entschieden_9722252.html

17.01.2025

DJH und agn planen Hauptzollamt

Wettbewerb in Hamburg entschieden


Jahrzehntelang sollten Zölle primär abgebaut werden. In der aktuellen politischen Weltlage geht es nun jedoch bekanntlich wieder in eine andere Richtung. Dazu passt auch, dass in Hamburg kürzlich ein Wettbewerb für ein neues Hauptzollamt durchgeführt wurde. Dietz Joppien Hammerschmidt (Frankfurt) zusammen mit agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren) konnten das offene, zweiphasige Verfahren für sich entscheiden.

Das Gebäude soll in der Hafencity direkt gegenüber dem heutigen Hauptzollamt in der Koreastraße entstehen. Letzteres stammt von Winking Froh Architekten und wurde selbst erst im Jahr 2011 fertiggestellt. Es entspricht aber insbesondere in seinen öffentlichen Bereichen nicht mehr dem zwischenzeitlich noch gewachsenen Bedarf. Das Wettbewerbsergebnis im Überblick:


  • 1. Preis: Dietz Joppien Hammerschmidt (Frankfurt) mit agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren)

  • 2. Preis: kbnk Architekten (Hamburg) mit HPS Planungsbüro Schumacher (Rheinbach)

  • 3. Preis: ARGE von Atelier Britz und Haupt (Hamburg) mit WPW Ingenieure (Saarbrücken)

  • Anerkennung: Moeller Soydan (Berlin) mit HDH Berlin und Pichler Ingenieure (beide Berlin)

  • Anerkennung: Topotek 1 (Zürich) mit Winter Ingenieure für Gebäudetechnik (Hamburg)


Das Vorhaben sieht ein Low-Tech-Bürogebäude vor, das zu großen Teilen als modularer Holzbau umgesetzt werden soll. Neben mehr Platz für die Abholung macht eine Reorganisation des Hamburger Zollwesens das Projekt notwendig. Das bisherige Haus an der Koreastraße wird deshalb auch weitergenutzt werden. Dessen Architektur hätte sich übrigens gut in das Feld der nun prämierten Arbeiten eingefügt. Zum Ausdruck kommen darin aber natürlich auch die hier geltenden engen Gestaltungsvorgaben. Eine Ziegel- oder Keramikfassade war beispielsweise Pflicht.

Geplant sind sechs Obergeschosse, ein Staffelgeschoss und eine Tiefgarage über mehreren Untergeschossen. Primäre Nutzung im Erdgeschoss ist die Paketabholung, auf rund 160 Quadratmetern soll aber auch Platz für beispielsweise ein gastronomisches Angebot sein. Neben Flächen für Teamarbeit sowie einigen Besprechungs- und Versammlungsräumen bis hin zu einem repräsentativen Saal ist das übrige Gebäude primär in Einzel- und Doppelbüros organisiert. Den Raumbedarf benennt die Zollverwaltung mit rund 5.000 Quadratmetern reiner Nutzfläche.

Das Team von Dietz Joppien Hammerschmidt und agn Niederberghaus & Partner zeichnen ihr Gewinnerprojekt mit einem kontextuell angepassten Volumen, geschosshohen Fenstern im stehenden Format und vergleichsweise filigranen Fassadendetails. Die Jury unter Vorsitz von Jórunn Ragnarsdóttir lobte den Entwurf insbesondere für seine Proportionen mit „wenigen, gut gesetzten Akzenten“.

Eine Service- und Erschließungszone entlang der Brandwand erhält durch zwei Lichthöfe mit Freisitzen auch Aufenthaltsqualität. Die Büros sind alle entlang der äußeren Fassade angeordnet. Der große Saal mit Loggia zum Lohsepark liegt im 1. Obergeschoss und erhält Licht von oben. Das Staffelgeschoss verfügt außerdem über einen Dachgarten. Der Haupteingang samt Abholbereich wird doppelgeschossig betont und liegt an der Shanghaiallee.

Im Gegensatz zum 1. Preis, dessen Architektur sich eher zurücknimmt, machen alle weiteren prämierten Projekte einen deutlich markanteren Eindruck. Insbesondere die beiden Anerkennungen von Moeller Soydan, Pichler Ingenieure und HDH Ingenieure sowie von TOPOTEK 1 und Winter Ingenieure gefallen dahingehend. Sie strahlen aber zugleich auch eine gewisse Härte aus, die der heutigen Erwartung einer zugänglichen Behördenkultur möglicherweise nur bedingt entspricht.

Der Baubeginn des Projekts ist für 2028 avisiert. Bauherrin ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, vertreten durch die Bundesbauabteilung Hamburg. Die Koordination des Wettbewerbsverfahren wurde von Schubert + Horst Architekten (Dresden) durchgeführt. Über 90 Büros hatten sich an der ersten Phase beteiligt, von denen elf Büros in der zweiten Phase konkurrierten. (sb)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Dietz · Joppien · Hammerschmidt
agn Niederberghaus & Partner


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1. Preis: Dietz Joppien Hammerschmidt (Frankfurt) mit agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren)

1. Preis: Dietz Joppien Hammerschmidt (Frankfurt) mit agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren)

2: Preis: kbnk Architekten (Hamburg) mit HPS Planungsbüro Schumacher (Rheinbach)

2: Preis: kbnk Architekten (Hamburg) mit HPS Planungsbüro Schumacher (Rheinbach)

3. Preis: ARGE von Atelier Britz und Haupt (Hamburg) mit WPW Ingenieure (Saarbrücken)

3. Preis: ARGE von Atelier Britz und Haupt (Hamburg) mit WPW Ingenieure (Saarbrücken)

Anerkennung: MOELLER SOYDAN (Berlin) mit HDH Berlin und PICHLER Ingenieure (beide Berlin)

Anerkennung: MOELLER SOYDAN (Berlin) mit HDH Berlin und PICHLER Ingenieure (beide Berlin)

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