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11.01.2010

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Die Altstadt im Wesen wieder gründen

Wettbewerb in Frankfurt entschieden


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Die Bemühungen der Stadt Frankfurt, auf dem Gelände des abgängigen Technischen Rathauses eine Altstadt-Simulation zu errichten, sind mit einer Wettbewerbsentscheidung von Ende Dezember 2009 einen Schritt weiter gekommen. Dabei ging es um den Neubau eines „Stadthauses am Markt“ und die Einbeziehung des vorhandenen „Archäologischen Gartens“. Die Jury unter Vorsitz von Franz Pesch vergab diese Preise:

  • 1. Preis: Prof. Bernhard Winking Architekten BDA, Berlin, Hamburg

  • 2. Preis: Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, Dülmen-Rorup

  • 3. Preis: Braun & Schlockermann und Partner, Frankfurt am Main, Berlin

  • 4. Preis: Meurer Architekten + Stadtplaner, Frankfurt / Main; cba - christian bauer & associés architectes, Luxembourg

  • Engere Wahl: Max Dudler Architekt, Berlin, Zürich, Frankfurt/Main

  • Engere Wahl: Atelier 30 Architekten GmbH - Fischer, Creutzig, Kassel

Bei dem Wettbewerb waren umfangreiche Vorgaben einzuhalten. Aus der Auslobung: „Erwartet wird eine Lösung, die das historisch geprägte Ensemble Dom-Altstadt-Römerberg ergänzt und bereichert. Die Teilnehmer müssen sich mit unterschiedlichen Gebäuden aus verschiedenen Epochen auseinandersetzen. Hierzu zählen der Kaiserdom St. Bartholomäus, das aus den 1960er Jahren stammende Gebäude des Kunstvereins, das aus den 1980er Jahren stammende Gebäude der Kultur-Schirn, das kürzlich fertig gestellte katholische Kultur- und Begegnungszentrum ‚Haus am Dom‘ sowie die vorgesehene Bebauung auf dem Grundstück des Technischen Rathauses.

Es ist beabsichtigt, die Altstadt Frankfurts in ihrem Wesen wieder zu gründen. Aus diesem Grund soll in Zusammenhang mit der Überbauung des Archäologischen Gartens auch eine Häuserzeile am so genannten Krönungsweg, dem Straßenzug ‚Markt‘ wieder entstehen, die zwei für eine Rekonstruktion vorgesehene Fachwerkhäuser einbezieht. Die Gebäude ‚Rotes Haus‘ im Westen und ‚Goldene Waage‘ im Osten sollen möglichst originalgetreu rekonstruiert werden. Diese Häuserzeile ist funktional und gestalterisch in die Bebauung ‚Archäologischer Garten‘ zu integrieren.“


Die Jury beurteilte den ersten Preis so: „Ein großes stattliches Gebäude für das neue Stadthaus am Markt – eine schöne Idee. Die Entscheidung, die Häuserzeile entlang des Markts weitestgehend zu rekonstruieren, hält den Verfassern den Rücken frei, eine wunderbar gelassene städtebauliche Lösung mit einem großen Haus, in dem alle Funktionen des Stadthauses untergebracht sind. Dadurch, dass das Raumprogramm auf das unbedingt Erforderliche reduziert wird, gelingt es den Verfassern, den Fußabdruck des Gebäudes auf das Ausmaß der Karolingischen Königshalle zu beschränken. Das hat zur Folge, dass sowohl vor dem Dom als auch zur Schirn hin großzügig dimensionierte Platzräume gebildet werden.

Insgesamt handelt es sich um einen sehr wertvollen Beitrag der auf überraschende Weise die komplexe Aufgabenstellung in einem (scheinbar) einfachen Haus löst und der auch hinsichtlich einer eventuellen Weiterentwicklung großes Potenzial aufweist.“


Eine Ausstellung der Siegerarbeiten ist noch bis zum 27. Januar 2010 im Atrium des Planungsdezernats zu sehen. Alle Beiträge werden vom 1. bis 15. Februar 2010 in den Römerhallen im Rathaus Römer der Stadt Frankfurt ausgestellt.


Kommentare

9

the passenger | 14.01.2010 17:27 Uhr

Bauhaus is dead

An Sebi: Danke für die Literaturemfehlung!

8

sebi | 14.01.2010 14:26 Uhr

winking

so, jetzt noch ein ernst gemeinter kommentar zu den entwürfen. vielen dank herrn winking. das ständehaus als eigenständiger ablesbaren baukörper zu formulieren, ist sicher die glücklichste der hier gezeigten lösungen.

7

sebi | 14.01.2010 14:16 Uhr

wieso eigentlich nicht....

er wäre doch schön, wenn die stadt frankfurt an den toren zur altstadt demnächst gehröcke und schirme für den herren und sonnenhüte für die damen austeilen würde - leihweise versteht sich.

literaturempfehlung:
Adolf Loos, Warum ein Mann gut angezogen sein sollte, Neuauflage im Metroverlag von 2007

6

bullit | 13.01.2010 10:06 Uhr

antik

das sepia bild von kleihues ist in sich stimmig und gibt den geist des entwurfes und die geistige haltung des büros eigentlich sehr gut wieder. von gestern eben.

5

Lars U. | 13.01.2010 02:39 Uhr

Bald...

hat Frankfurt ein neues Straßenbahndepot.

4

s.thamm | 12.01.2010 15:21 Uhr

super,

einer der keine ironie versteht. ich laß jetzt den passenden wikipedia artikel mal weg. aber eigentlich soll es ja um die architektur gehen und ob mit oder ohne sepia finde ich den kleihues entwurf fürchterlich. vielleicht nicht einmal städtebaulich, aber einfach äußerlich brutal. sieht aus wie ein fensterloses waschbeton kaufhaus in irgendeiner zerbombten industriestadt der 60er jahre.

3

sfb | 12.01.2010 09:19 Uhr

@omnibot

warum sollte das "sepia-rendern" eingeführt werden?
wir befinden uns in der gegenwart und eben diese soll das rendering auch wiedergeben. und die gegenwart ist nicht in sepia wie bei kleihues, sondern wie zB bei braun schlockermann. ebenso wenig flanieren die menschen in gehrock, schirm und sonnenhut durch frankfurt. hier wird ein ganz falsches bild suggeriert.
meiner meinung nach völlig an der realität vorbei.

2

svenski | 12.01.2010 01:28 Uhr

Sepia-rendern

In Sepia lässt der Ivan Reimann an der TU Dresden seine Studenten schon seit Jahren rendern. Andere zart-geschmackvolle Nichtfarbkombinationen sind allerdings auch erlaubt, wenn mensch sich traut ;)

Gruß, svenski.

1

omnibot | 11.01.2010 16:42 Uhr

Als Sepia...

wird ein gelblich-bräunliches Aussehen von Fotografien bezeichnet. Dies entsteht auf verschiedene Arten: Bei alten fotografischen Abzügen wird der Schwarz-Anteil durch UV-Strahlung bräunlich und das Weiß auf dem Papier mit der Zeit gelblich-creme. Die meisten Abzüge, die 60 Jahre und älter sind, zeigen diese Sepia-Charakteristik. (aus Wikipedia).
Endlich wird das Sepia-Rendern für Rekonstruktionsvorhaben eingeführt! Danke Kleihues + Kleihues...

 
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