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31.10.2008

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Deutschsprachiges Parlament

Wettbewerb in Belgien entschieden


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Neben der Flämischen und der Französischen Gemeinschaft, die sich durch ihre öffentlichkeitswirksam ausgetragenen sprachlichen und kulturellen Konflikte einer gewissen Aufmerksamkeit erfreuen können, gibt es in Belgien auch noch eine dritte „autonome Gemeinschaft“: die Deutschsprachige, die ebenso über eine politische Eigenschaft im Königreich verfügt. Etwa 74.000 Einwohner zählt das deutsche Sprachgebiet im Osten Belgiens, das im Wesentlichen das Eupener Land und die belgische Eifel umfasst.

Bislang waren die 25 direkt gewählten Volksvertreter des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft in einem Altbau aus dem Jahre 1812 im Zentrum Eupens untergebracht. Nun soll das Parlament neue, repräsentativere Räumlichkeiten bekommen, es wird in das ehemalige „Sanatorium“ umziehen, ein schwerer, klassizistischer Bau aus dem Jahr 1915, der von einer parkähnlich gestalteten Anhöhe über Eupen thront. Die 3.200 Quadratmeter Nettofläche des bestehenden Gebäudes reichen dem Parlament allerdings nicht ganz, weshalb ein Neubau mit weiteren 950 Quadratmetern notwendig wurde, für den im Mai 2008 ein Wettbewerb ausgelobt wurde. Wichtig war dabei der Umgang mit der exponierten Lage einerseits, und andererseits eine weitgehende Bewahrung des historischen Gebäudes, obwohl es nicht unter Denkmalschutz steht. Der Wettbewerb, betreut von der Drees & Sommer Luxembourg SARL,  ist nun entschieden und vom Rotterdamer Büro Atelier Kempe Thill gewonnen worden.



1. Rang: Atelier Kempe Thill, Rotterdam


2. Rang: Schuster Architekten, Düsseldorf


3. Rang: Stephan Braunfels Architekten, Berlin

Generell urteilte die Jury über die Vorschläge der Teilnehmer so: „Die eingereichten Entwürfe haben gezeigt, dass drei Positionierungen des Neubaus möglich sind. Die Betrachtung dieser unterschiedlichen Ansätze hat ergeben, dass  der separate Neubau als Solitärbau der Würdigung des Bestandes am meisten Rechnung trägt. Die Lösung eines Anbaus hat sich nach näherer Betrachtung für die Jury als weniger zielführend ergeben, die Umbauten mit erheblichen Eingriffen im Bestand werden von dem Preisgericht  als nicht angemessen erachtet.

Über den ersten Preisträger sagt die Jury: „Ein Neubau, welcher als Solitärbau dem Bestand vorgelagert ist, wird durch die Hanglage zum Bestand hin in das Erdreich integriert. Das Preisgericht urteilt, dass der Neubau in seinem zurückhaltenden und trotzdem selbstbewussten Auftreten eine Aufwertung des gesamten Standortes darstellt und den Bestand angemessen ergänzt. Der sensible Umgang mit der besonderen Eigenart des Standorts wird vom Preisgericht besonders hervorgestrichen. Der Anbau mit seiner lebendigen Hülle, welcher durch den Wechsel der Jahreszeiten seine Umgebung mitbeeinflusst, bietet dem Bestand einen würdigen Vorplatz und wird als Übergang zu der Parkanlage verstanden.“


Kommentare

2

Gerd Henkes | 06.11.2008 11:39 Uhr

Deutschsprachiges Parlament

Leider entsprechen die Anmerkungen von "reconquista" mit dem Titel "Bonner Verhältnisse" einer kolossalen Unkenntnis der tatsächlichen belgischen Verhältnisse.

Erstens wird Belgien nicht "bald aufgelöst". Vielmehr wird es in Belgien eine weitere Staatsreform geben, durch die den Gliedstaaten zusätzliche Befugnisse übertragen werden.

Zweitens braucht die Deutschsprachige Gemeinschaft als gliedstaatlicher Bestandteil des förderalen Belgiens sehr wohl ein Parlament, ebenso wie jedes deutsche oder österreichische Bundesland und jeder schweizerische Kanton. In Belgien ist die Bundesstaatlichkeit nun mal auf den unterschiedlichen Sprach- und Kulturgruppen aufgebaut.

Drittens: Sollte Belgien doch irgendwann aufglöst werden - was aber reine Spekulation ist - wird die Deutschsprachige Gemeinschaft oder das von ihr gewählte Parlament hoffentlich ganz demokratisch selber entscheiden, von wo aus ihr Gebiet verwaltet wird.

Gerd Henkes, Eupen

1

reconquista | 02.11.2008 12:41 Uhr

Bonner Verhältnisse

Wieso brauchen die dort ein Parlament? Das Kunstobjekt Belgien wird doch sowiso bald aufgelöst, dann kann der deutsche Teil wieder von NRW aus verwaltet werden.
Das Ganze ist so bescheuert, wie der Bonner Bundes-Terrarium vom ollen Behnisch, was nach der Wiedervereinigung erstellt wurde.

 
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