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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_den_Umbau_des_Plenarsaals_im_Bayerischen_Landtag_entschieden_6985.html

08.05.2000

Alle reden vom Sonderpreis

Wettbewerb für den Umbau des Plenarsaals im Bayerischen Landtag entschieden


Am 5. Mai 2000 wurde der Wettbewerb für die Umgestaltung des Plenarsaals des Bayerischen Landtags im Maximilianeum entschieden. Den ersten Preis und 20.000 Mark erhielt der Berliner Architekt Volker Staab, der 1993/94 auch schon die Anbauten an der Ostseite des Maximilianeums ausgeführt hat.
Mit einem Sonderpreis wurden Günter Behnisch und sein Partner Manfred Sabatke (Stuttgart) ausgezeichnet - und ihr Entwurf löste in der Tagespresse ein viel gewaltigeres Echo aus als die eigentliche Siegerarbeit. Ursprünglich war in diesem Wettbewerb mit sieben eingeladenen Büros nur eine Modernisierung und Umgestaltung des Plenarsaales aus den fünfziger Jahren vorgesehen. Da sich mit der nächsten Legislaturperiode 2003 die Anzahl der Abgeordneten von 204 auf 180 verringern wird, sollte hierfür das Plenum angepasst werden. Den vorgegebenen Rahmen des Wettbewerbs verlassend, schlagen Behnisch und Sabatke einen Neubau des Sitzungssaals als „gläserne Krone" auf dem Dach des Maximilianeums vor (Gesamtansicht und Plenarsaal-Detail sind als Zoom-Bilder hinterlegt). Mit dieser spektakulären Lösung könnte der frühere Plenarsaal wieder als Gemäldegalerie genutzt werden und gleichzeitig erhielte München mit dem Glasaufbau einen neuen Akzent in ihrer Stadtsilhouette. Die Diskussion um bauliche Zeichen einer Demokratie, die seit dem Umzug der Bundesregierung intensiv geführt wird, wäre somit ein weiterer Aspekt hinzugefügt. Ob der spektakuläre Sonder- dem regulären ersten Preis vorgezogen werden soll, entscheidet das Präsidium des Bayerischen Landtags allerdings erst am 4. Juli 2000.
Volker Staab ersetzt in seinem Entwurf (nebenstehendes Bild) die bisherige enge Bestuhlung durch eine gediegene linsenförmige Reihung. Den leichten Schwüngen der Sitzreihen folgen auch die holzverkleideten Wände der Längsseiten. Der Raum wird durch das große Oberlicht, das fast die ganze Fläche der Decke einnimmt, und die neuen Fenster an der Rückwand einen hellen lichtdurchfluteten Charakter haben. Ähnlich wie in Bonn und Berlin ist für interessierte Staatsbürger eine kleine Besuchergalerie vorgesehen. Licht und Öffentlichkeit - beides Elemente, die demokratische Offenheit und Transparenz symbolisieren. „Insgesamt handelt es sich um einen ausgewogenen Entwurf, der sowohl die funktionalen Belange des Landtags gewährleistet als auch eine sensible, der Bedeutung des Plenums angemessene Raumgestalt in Material und Form schafft," ist dem Ergebnisprotokoll über den Entwurf von Staab zu entnehmen.
Zwei zweite Preise mit je 10.000 Mark gingen an die Architekten Wolf-Eckart Lüps aus Utting (Modellfoto) und Josef Peter Meier-Scupin zusammen mit M. Petzet aus München (Modellfoto).

Ein Querschnitt, ein Grundriss und ein Modellfoto des ersten Preises von Volker Staab sind außerdem als weitere Zoom-Bilder hinterlegt (Zeichnungen: Büro Volker Staab, Fotos: Bayerischer Landtag, Poss).

Von Montag, 8. Mai bis Sonntag, 14. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr können die Wettbewerbsarbeiten im Maximilianeum besichtigt werden.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Staab Architekten
Behnisch Architekten


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