RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_den_Deutschen_Bundestag_entschieden_5582375.html

18.01.2019

Zurück zur Meldung

An prominenter Adresse

Wettbewerb für den Deutschen Bundestag entschieden


Meldung einblenden

Der Deutsche Bundestag will einen Neubau mit rund 200 neuen Büros errichten – am Eckgrundstück Unter den Linden/Schadowstraße, zwischen der derzeit im Neubau befindlichen Polnischen Botschaft und dem Schadowhaus. Der Neubau, der auch Ausstellungsräume und die Verwaltung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung aufnehmen soll, wird das Elisabeth-Selbert-Haus aus den 1960er Jahren ersetzen und den gleichen Namen tragen. Den bestehen bleibenden Bürokomplex des Deutschen Bundestags im hinteren Teil des Grundstücks wird der geplante Neubau zum Block ergänzen.

Aufgabe war es, einerseits der prominenten Adresse gerecht zu werden, andererseits eine angemessene Eingliederung in die kleinteilige Schadowstraße zu finden. Eine weitere Herausforderung bildete der denkmalgerechte Anschluss an die Nachbarbauten, da das gesamte Ensemble „Dorotheenstadt“ unter Denkmalschutz steht. Am 10. und 11. Dezember 2018 entschied sich das Preisgericht des dafür ausgelobten Realisierungswettbewerbs unter Vorsitz von Dörte Gatermann einstimmig für drei Preise und drei Anerkennungen:

  • 1. Preis: kleyer.koblitz.letzel.freivogel (Berlin)
  • 2. Preis: Atelier 30 (Kassel)
  • 3. Preis: merz merz (Berlin)
  • Anerkennung: Bruno Fioretti Marquez (Berlin)
  • Anerkennung: Kleihues + Kleihues (Berlin)
  • Anerkennung: AV1 Architekten (Kaiserslautern/Berlin)


Die Entwürfe der drei Preisträger präsentieren alle ein sechsgeschossiges L-förmiges Gebäude mit regelmäßiger Fassade und starkem Ausdruck zur Straße Unter den Linden, gehen aber unterschiedlich mit der Gebäudesituation in der Schadowstraße um. Während merz merz ihr Staffelgeschoss nicht bis zum viel niedrigeren Nachbarhaus führen, planen ATELIER 30 dort die gleiche Traufhöhe wie Unter den Linden.

kleyer.koblitz.letzel.freivogel wiederum gestalten den Schenkel zur Schadowstraße deutlich schmaler als den zur Allee und lassen das sechste Geschoss gegenüber der Fassade Unter den Linden zurückspringen. Ihr Entwurf überzeugte die Jury durch den signifikanten Eingangsbereich und die plastische Wirkung der Fassade und durch große Fensterflächen im Haupttrakt, die das skulpturale Treppenhaus vom Stadtraum aus sichtbar machen. Die Räume der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung nehmen das Erdgeschoss Unter den Linden ein.

Text: Natalie Scholder


Bis Donnerstag, 31. Januar 2019, sind alle eingereichten Entwürfe im Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, ausgestellt. Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–18 Uhr




Zum Thema:

www.bbr.bund.de


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare

11

Matthias Warkus | 28.01.2019 08:15 Uhr

Alles gleich?

Ich bin kein Architekt und ich sehe große Unterschiede zwischen den Entwürfen. Insbesondere die von außen ablesbare freigestellte Wendeltreppe, die gleichzeitig dafür sorgt, dass die Ecke und die Schmalseite einen eigenen Charakter bekommen, zeichnet den Siegerentwurf doch klar aus.

10

slurry | 24.01.2019 22:48 Uhr

Form - Inhalt

woher die Aufregung über die Fassaden ? Die Grundrissen zeigen deutlich, was da ´drin´war.
In der Architektur haben wir es doch nach wie vor mit der Entsprechung von Form und Inhalt zu tun. Der Gehalt an der Reihung von gleichwertigen Beamtenbüros gibt nun schwerlich große Variation in der Gestalt. Das Verschieben der Fensterreihung von Geschoß zu Geschoß ist unbefriedigend Taschenspielerei. Aber : wie aufregend kann ein Fenstergeviert sein, wenn es alle technischen Funktionen wie Sonnenschutz, Schallschutz, Witterung ... in der Gestalt zum Ausdruck bringt - in Tiefe, Laibung, Sturz, Teilung. Die Entwürfe zeigen Lösungen.

9

Freddie Spells | 22.01.2019 13:02 Uhr

Lanweilig und geschmacklos

Warum um Himmels Willen immer diese klobigen Betonklötze? Was ist daran daran besonders oder gar "mit starkem Ausdruck"?
Bitte verzeihen Sie meine Kritik, aber dieser Entwurf, der nun leider auch noch realisiert werden soll, ist nur einer von vielen langweiligen Betonbauten, die Berlin alles andere als verschönern.
Was ist nur mit der heutigen Architektur und den damit verbunden Architekten los, dass man immer noch diese einfallslose Architektur hinstellt?
Furchtbar! Einfach grauenvoll!!!
Und dann auch noch auf "Unter den Linden".
Ich fasse es nicht. :-(

8

Christian | 22.01.2019 12:30 Uhr

Wettbewerb

Traurig, traurig, einfallslos und trist! Alle Entwürfe nach derselben Schablone. Was die Architekten und Bauherren derzeit aus Berlin machen, ist eine Schande. Schon mal den Blick ins Nachbarland NL geworfen? Könnte helfen!

7

EMF | 22.01.2019 12:01 Uhr

Die Entwürfe..

..sehen für mich alle gleich aus. Hatten die Architekten nicht viel Spielraum oder warum ähnelt sich das so sehr?
Es ist leider, wie so häufig, einfach nur trist, klotzig und kalt :-(

6

Stadtplanerin | 21.01.2019 13:09 Uhr

gähn

Warum muss ich immer gähnen wenn ich diese Berliner Rasterfassaden sehe?
X-beliebig.

5

an architek | 21.01.2019 11:50 Uhr

Bauhausjahr

Lässt doch das Bestandsgebäude stehen!
Klarer Gewinner. Es ist wenigstens ein würdiger Nachfolger des Bauhauses, im Jubiläumsjahr zu beachten. Die prämierten Entwürfe schonen die Schaustraße Unter den Linden nicht besser.

4

yoko | 19.01.2019 17:51 Uhr

findet

..den Grundriss -und insbesondere auch die schönen Erschließungsflächen- des Gewinnentwurfs finde ich sehr angemessen. Und deutlich besser als die nachplatzierten.

..richtigggehend schrecklich finde ich hingegen die äußere Erscheinung des prämierten Entwurfs, obwohl man auch hier den gestalterischen Anspruch im Detail deutlich wahrnehmen kann. Die anderen Entwürfe -bis auf Kleihues- lösen das zwar noch schlechter. Aber: wir befinden uns hier an der Straße Unter den Linden in Berlin, nicht an irgendeiner Straße oder irgendeinem "Platz", wie Kommentator "a_C" schreibt. Und diese Straße war und ist hauptsächlich von Fassaden geprägt, die stehende Formate haben. Klar, viele (recht schöne!) Plattenbauten aus der DDR-Zeit, die u.a. leider auch für diesen Bau verschwinden mussten, hatten das bereits nicht mehr. Und auch die polnische Botschaft, die links neben dem hier diskutierten Bau entsteht, hat eine liegende, sehr (bzw. zu) gerasterte Fassade. Und dann gleich daneben nochmal so eine liegende Rasterorgie?
Mir persönlich ist das zuviel der Monotonie - und im Ausdruck deutlich zu wenig Flaniermeile. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu romantisch..

3

STPH | 18.01.2019 17:46 Uhr

Flucht in die Stadt

Hier fressen sich die Bundesbehörden weiter in die Stadt, während Axel Schultes sein Kanzlergartencircusornament tanzen darf, wo Platz für die fünffache Bürofläche wäre. siehe "bestkommentiert"

2

MAY | 18.01.2019 16:22 Uhr

wow...

...spannend

1

a_C | 18.01.2019 15:53 Uhr

Eingang = Ausgang

Der Eingang des Gebäudes an der Ecke ist einfach richtig, ebenso ein langezogener Eingangsbereich zum Platz. Es ist sicher kein Zufall, dass die ersten beiden Preise diese Situation auf nahezu gleiche Art und Weise gelöst haben . So gut mir der Entwurf von merz merz Architekten mit ihrer deutlich interessanteren Fassade auch gefällt, war die Frage der Organisation des EGs / Situierung des Eingangs für den Ausgang des Wettbewerbs wesentlich.

PS: Liebes Atelier 30, wie will man mit einem so tristen Rendering einen Wettbewerb gewinnen? Sowas ist nicht egal!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



1. Preis: kleyer.koblitz.letzel.freivogel Architekten, Berlin

1. Preis: kleyer.koblitz.letzel.freivogel Architekten, Berlin

2. Preis: Atelier 30 Architekten, Kassel

2. Preis: Atelier 30 Architekten, Kassel

3. Preis: merz merz Architekten, Berlin

3. Preis: merz merz Architekten, Berlin

Bildergalerie ansehen: 24 Bilder

Alle Meldungen

<

18.01.2019

Molekulares Wohngebirge

Apartmentkomplex in Indien von MVRDV

18.01.2019

Buchtipp: Nicht von Pappe

Shigeru Ban. Material, Structure and Space

>