Am 12. November 1998 ist der eingeladene Realisierungswettbewerb für das Dokumentationszentrum im Nordflügel des monumentalen Gebäudes auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg entschieden worden. Mit dem ersten Preis (20.000 Mark) wurde der Entwurf des Grazer Architekten Günther Domenig ausgezeichnet.
Die Jury (Mitglieder u.a. Winfried Nerdinger, Ursula Paravicini, Michael Szyszkowitz) lobte Domenigs Auseinandersetzung mit der Geschichte, die durch sein architektonisches und inhaltliches Konzept deutlich wird: „Das Bestandsobjekt materialisiert eine Machtideologie, die über die strenge Axialität und Symmetrie zum Ausdruck kommt, wogegen das neue Projekt durch eine Störung und ein Zerbrechen des rektangulären Systems mit einem neuen zeitgenössischen Architekturzeichen eine überzeugende Gegenposition bezieht.“ Domenigs Entwurf sieht eine räumliche Durchdringung der Kongreßhalle durch einen rund 80 Meter langen „diagonalen Pfahl“ aus Stahl und Glas vor.
Der zweite Preis (12.000 Mark) ging an Johannes Peter Hölzinger (Bad Nauheim). Die Arbeiten des Büros Frese & Kleindienst (Nürnberg) sowie Volker Staab (Berlin) wurden angekauft (je 4.000 Mark).
Die Stadt Nürnberg will demnächst noch die Gestaltung des übrigen Reichsparteitagsgeländes in einem städtebaulichen Wettbewerb europaweit ausschreiben. Die geplanten Baumaßnahmen am Nordflügel sollen im Jahr 2000 abgeschlossen sein.
Vom 17. November bis 1. Dezember 1998 sind die Wettbewerbsarbeiten in der Eingangshalle der Hauptgeschäftsstelle der Stadtsparkasse Nürnberg, Lorenzer Platz 12, von 8.30 - 18.00 Uhr ausgestellt.

Die Stadt Nürnberg informiert in ihrem Webauftritt über das geplante 80/ver/him/rpg/doku.html:Dokumentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelände.