Am 25. März 2003 wurde in Frankfurt der mit insgesamt 80.000 Euro dotierte städtebauliche Realisierungswettbewerb zur Entwicklung des Campus Westend entschieden. Der erste Preis ging dabei an das Frankfurter Architekturbüro Ferdinand Heide. Aufgabe des vom Land Hessen ausgelobten Wettbewerbs war die Planung der Erweiterung der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in direkter Nachbarschaft des I.G.-Farben-Hauses von Hans Poelzig. Die Landesregierung will hier die größte hessische Hochschule bis 2015 zu einer der modernsten Universitäten Deutschlands ausbauen. Dazu gehört auch die Entwicklung eines neuen Campusgeländes mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 300.000 Quadratmetern zusätzlich zum bereits von der Hochschule genutzten I.G.-Farben-Haus. Zum Raumprogramm gehören neben den Universitätsgebäuden Mensa, Kita, Studierendenhaus sowie 20.000 Quadratmeter Wohnflächen für Studenten.
In der zweiten Phase des Wettbewerbs waren 25 Arbeiten eingereicht worden, es wurden fünf Preise und zwei Ankäufe vergeben.
Das Preisgericht unter Vorsitz von Jörg Friedrich (Hamburg) vergab im Einzelnen folgende Preise:

• 1. Preis (21.000 Euro): Ferdinand Heide (Frankfurt am Main) und TOPOS Landschaftsplanung (Berlin)


• 2. Preis (17.000 Euro): SIAT GmbH und Kraus_Milkovic Architekten (München / Frankfurt am Main) mit Landschaftsarchitekt Eckhard Emmel (Landshut)


• 3. Preis (13.500 Euro): pmp - Architekten (München) mit Landschaftsarchitekt Atelier Bernburg (Bernburg)


• 4. Preis (10.500 Euro): de+ Architekten (Berlin) mit Landschaftsarchitekt Mauro Hagel (Berlin)


• 5. Preis (7.500 Euro): Braun & Voigt (Frankfurt am Main) mit Landschaftsarchitekten Sommerlad, Haase, Kuhli (Gießen)

Ankäufe (je 5.500 Euro)

• Jaspert Steffen Watrin Drehsen (Köln) mit Landschaftsarchitekt Andreas Kipar (Darmstadt)


• Paul Schüler (Hamburg) mit Landschaftsarchitekt Breimann + Bruun (Hamburg)

Die Jury, der unter anderen auch Kees Christiaanse (Rotterdam) und Verena Trojan (Frankfurt) angehörten, lobte den Entwurf insbesondere für die „großzügige Universitätscampuslandschaft im Inneren des Planungsgebietes“. U-förmige Baukörper bilden klare Raumkanten zur Hansa- und Miquelallee, sehr überzeugend sei die Fortführung des IG-Farben-Parks in Richtung Norden, heißt es in der schriftlichen Begründung des Preisgerichts. Der Entwurf beachte die Eigenständigkeit des Poelzig-Baus bei gleichzeitig guter Integration von Alt- und Neubebauung. Die „Idee einer Poelzig-Achse in einer Abfolge von Gebäuden und Freiflächen wird sehr positiv gesehen“, so die Jury weiter.

Alle 197 eingereichten Arbeiten der ersten und die 25 Arbeiten der zweiten Phase können in einer Ausstellung vom 27. März 2003 bis 7. April 2003, täglich von 11.00 - 19.00 Uhr im Labsaal (Alte Mensa der Johann Wolfgang Goethe-Universität), Bockenheimer Landstraße 133/Ecke Senckenberganlage besichtigt werden.

Zum Thema:

BauNetz-Meldung vom 23.04.2001 zum Einzug der Universität in den Poelzig-Bau
Dokumentation des Wettbewerbes unter www.phase1.de