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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Bahnhofsareal_Bozen_entschieden_1537947.html

03.03.2011

Schlüssige Gesamtstrategie

Wettbewerb für Bahnhofsareal Bozen entschieden


Bei Wettbewerbsentscheidungen folgt die Jury ja mindestens zwei Verhaltensmustern: Entweder will sie mit der Preisvergabe die verschiedenen Lösungsansätze der Teilnehmer würdigen und prämiert daher möglichst differierende Strategien. Oder sie legt sich auf eine für gut befundene Lösung fest, lässt alle anderen Vorschläge außen vor und einigt sich innerhalb der Entwürfe, die die für adäquat befundene Strategie verfolgen, auf eine Rangfolge.

Letztere Vorgehensweise trifft auf den kürzlich entschiedenen Wettbewerb für das Bahnhofsareal Bozen zu: Alle drei Preisträger entschieden sich für eine Verlegung der Bahntrasse innerhalb des Planungsgebiets. Den ersten Preis vergab die Jury, der unter anderem Christoph Ingenhoven und Dietmar Eberle angehörten, an das Team um den Wiener Architekten Boris Podrecca.

Die Rangfolge der Büros, die als Teamleiter einer Arbeitsgemeinschaft aus diversen Architekturbüros, Landschaftsarchitekten und weiteren Planern auftraten:

  • 1. Preis (100.000 Euro): Boris Podrecca, Wien
  • 2. Preis (75.000 Euro): Giulio Marchi, Bologna
  • 3. Preis (50.000 Euro): Stefano Boeri, Mailand

Aus 138 Bewerbern waren zehn Architektenteams zu dem Verfahren zugelassen worden. Neben den Preisträgern waren dies UNStudio van Berkel, Cecchetto & Associati, Cino Zucchi Architetti, Cruz & Ortiz Arquitectos, Studio Daniel Libeskind und KCAP  Architects & Planners.

Gesucht war ein Masterplan für das rund dreißig Hektar große Wettbewerbsgebiet, das Bahnareal der Gesellschaft RFI. Es zeichnet sich durch bahnspezifische Nutzungen aus und liegt zwischen der Altstadt Bozens und dem Stadtviertel Bozner Boden. Die Trassenführung verläuft derzeit in einer buckelartigen Kurve, südlich davon gibt es weitere, sich auffächernde Gleisanlagen.

Der erste Preisträger entschied sich für eine Umlegung der Hauptstreckenführung auf diesen südlichen Bereich, lediglich eine Regionallinie zur Verbindung mit der Schwesterstadt Meran soll in der alten Gleisführung erhalten bleiben. Ansonsten wird dieser Bereich zu einer Wohnsiedlung mit Grüncharakter umgestaltet, wobei sich die vorgeschlagenen modifizierten Blockstrukturen am organisch gewachsenen Stadtgrundriss Bozens orientieren und diesen sinnfällig weiterführen. Südlich der neuen Bahnstrecke soll es einen durchgrünten Mischnutzungsbereich geben.

Um die harte Grenzwirkung der Bahnanlage zu mildern, wurde ein offener, unterirdischer Fußgängerdurchgang geschaffen. Dessen Überdachung mit einer leichten, mit Polymerfolien bespannten Konstruktion ist einerseits kostengünstig und steht gleichzeitig als Sinnbild für die an dieser Stelle der Stadt auftretenden Bewegungsströme.

Die Jury beurteilte die Siegerarbeit so: „Insgesamt vermittelt das Projekt in seiner räumlichen Disposition mit Ausnahme des südlichen Baufeldes eine schlüssige, den Raumgewinn städtebaulich kontextuell nutzende Gesamtstrategie. Das historische Bahnhofsgebäude behält als Teil des neuen Bahnhofs seine funktionale und städtebauliche Bedeutung bei und wird mit seinen zugeordneten ober- und unterirdischen Flächen zu einem dichten Punkt kommerzieller Nutzung. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes überzeugt sowohl aus Sicht der öffentlichen Hand, als auch aus Sicht der einzubeziehenden Privatinvestoren.“


Zum Thema:

www.arbo.bz.it


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