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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Weitere_Gefaehrdung_des_Weltkulturerbes_soll_verhindert_werden_965.html

24.04.1997

Potsdam zeigt sich schuldbewußt

Weitere Gefährdung des Weltkulturerbes soll verhindert werden


Der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Steffen Reiche, hat am 15. April 1997 in Paris den Bericht an die UNESCO übergeben, der über den Erhaltungszustand der Welterbestätte „Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin“ informiert. Das UNESCO-Komitee wollte Potsdams Schlösser- und Seenlandschaft auf die Rote Liste gefährdeter Welterbestätten setzen. Die Gefahr ging insbesondere vom Großprojekt „Potsdam-Center“ („Quartier am Bahnhof“) aus, das die „Lange Sicht“ auf Potsdam zu versperren droht: Die UNESCO forderte für den gesamten Bereich einen städtebaulichen Wettbewerb. Für den Hauptteil des Gebiets (Baufelder 9–12) hatte aber die Deutsche Bahn AG bereits einen Wettbewerb ausgeschrieben, den das Büro von Gerkan, Marg und Partner gewann. Nun soll in den nächsten Monaten ein Realisierungswettbewerb durchgeführt werden, der den Beschlüssen der UNESCO folgt. Die Hochbaumaßnahmen des Vorhabens Baufelder 9–12 werden vorerst ausgesetzt, bis der Wettbewerb für das gesamte Quartier abgeschlossen ist, damit „den Wettbewerbsteilnehmern gestattet wird, ihre Arbeit mit dem notwendigen Blick auf den gesamten Standort (...) zu entwickeln“. Im Herbst wird die Gestaltung der Baufelder 9–12 „im Hinblick auf ihre Kompatibilität mit den städtebaulichen Wettbewerbsergebnissen (...) innerhalb von zwei Wochen nochmals überprüft“. Parallel zum städtebaulichen Realisierungswettbewerb wird außerdem ein Ideenwettbewerb für den nahegelegenen Bereich Alter Markt/Lustgarten durchgeführt, die Jurysitzung wird ebenfalls im Herbst stattfinden. Endgültig gebannt sein wird die Gefahr aber erst im Herbst: Dann nämlich wird das hoffentlich letzte Wort im Streit um das Weltkulturerbe auf der UNESCO-Tagung in Neapel gesprochen. Immerhin zeigt Potsdam jetzt Einsicht, im Bericht heißt es, „daß die Potsdamer Welterbestätte durch verschiedene Stadtentwicklungsprojekte ernsthaft bedroht und in Gefahr sei“.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Potsdam-Center“.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner


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