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25.06.2021

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Flussbad vs. Wippe in Berlin

Warum die Kritik der Denkmal-Initiatoren zu kurz greift


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Die Initiatoren des Freiheits- und Einheitsdenkmals vor dem rekonstruierten Berliner Schloss sehen die Wirkung ihres Projekts durch eine Freitreppe gestört, die später Teil des Flussbades werden könnte. Ihr Anliegen fügt sich ein in eine größere Auseinandersetzung um die Deutungshoheit über den öffentlichen Raum in Berlins historischer Mitte. Welche Aktivitäten sind hier in Zukunft erwünscht, wer darf und soll partizipieren? Mit ihrer Fundamentalkritik am gesamten Flussbad-Projekt konterkarieren die Denkmal-Freunde zugleich den Geist von Freiheit und Demokratie, der ihrem Vorhaben zugrunde liegt.

Von Stephan Becker

Bei vielen Bauvorhaben werden vonseiten der Gegner Scheinargumente ins Feld geführt, um eine längst gefasste, grundsätzlich ablehnende Haltung vordergründig sachlich zu untermauern. Jüngstes Beispiel ist die Kontroverse um eine Freitreppe vor dem Berliner Schloss, die bis 2023 umgesetzt werden soll. Die Treppenplanung durch bbz Landschaftsarchitekten ist letztlich der Teil der Freiflächengestaltung des Humboldt Forums, sie geht aber zurück auf das langfristige Flussbad-Projekt im Berliner Spreekanal zwischen Museums- und Fischerinsel. Die Idee von Jan und Tim Edler, die noch aus den wilden 1990er Jahren stammt, wurde im letzten Jahrzehnt zunehmend konkret. Ende 2019 gab der Senat schließlich mit dem Stadtumbaugebiet „Umfeld Spreekanal“ einen rechtlichen Rahmen für weitere Planungen vor. Und die könnten, zumindest perspektivisch, tatsächlich öffentliches Badevergnügen zurück in die historische Mitte bringen – wo es beispielsweise mit der „Badeanstalt hinter den Werderschen Mühlen“ bis vor 100 Jahren ja auch seinen festen Platz hatte.

Schon seit Jahren regt sich gegen das Flussbad-Projekt – für das noch viele Weichen zu stellen sind – aus konservativer Richtung Kritik. Offenbar möchte so mancher seine schöne Museumsinsel nicht durch fröhliche Nackte beeinträchtigt sehen. Hermann Parzinger, als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz quasi der ideelle Hausherr, fürchtet beispielsweise Partys und Vermüllung und wünscht sich, dass die Menschen lieber in der Kunst baden, wie Niklas Maak lesenswert in der FAZ notierte. Dass gerade die Idee einer auratisch inszenierten Hochkultur letztlich nur später Ausdruck einer problematischen frühmodernen Reinheitsphantasie ist, die angesichts des tatsächlichen historischen Durcheinanders rund um Museumsinsel und Schloss jeglicher Grundlage entbehrt – geschenkt.

Nun folgte im Mai ein offener Brief an Bürgermeister Michael Müller, in dem dieser aufgefordert wird, den Bau der Freitreppe zu stoppen. Der kommt allerdings aus dem Umfeld eines Projekts, dem eigentlich eine weitaus menschenfreundlichere Haltung zugrunde liegt: Dem längst nur noch als „Wippe“ bezeichneten Freiheits- und Einheitsdenkmal, das an jener Stelle vor dem Hauptportal des Schlosses stehen wird, wo sich einst das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal befand. Dort soll nämlich nach Willen des Senats und finanziert im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ direkt neben dem gerade im Bau befindlichen Denkmal besagte Freitreppe bis hinunter ans Wasser entstehen. Die könnte tatsächlich eines Tages Teil des Flussbades werden, sie hätte – man betrachte zahllose Vorbilder in anderen Städten – aber auch unabhängig von ihrer potenziellen Funktion als Badestelle ihren Reiz.

Gestern bekräftigten die Freitreppen-Kritiker ihre Haltung noch einmal im Rahmen einer Pressekonferenz vor Ort. Mitinitiatoren des Denkmals wie der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der einstige BBR-Präsident Florian Mausbach argumentierten, dass ein für die barrierefreie Erschließung der Freitreppe notwendiger Aufzug zu nah an das Denkmal rücke und damit dessen konzeptionelle und politische Wirkung beeinträchtigt werden könnte. Die Denkmal-Gestalter erwägen sogar eine Klage. Was aber im Brief zunächst nach einem diskussionswürdigen Einwand klingt, verrät dann wenige Zeilen später seine Stoßrichtung, wenn es heißt, das „sogenannte Flussbad“ sei „allein wegen immenser ökologischer Verwerfungen und sehr hoher Kosten völlig unrealistisch“ und damit abzulehnen. Mausbach wird in einem Beitrag in der Morgenpost schließlich noch deutlicher, wenn er sich ganz grundsätzlich wünscht, „lieber das Flussbad selbst zu versenken“. Und Thierse spricht beim Vor-Ort-Termin mit Blick auf das Flussbad gar von einer „baulichen Verachtung des Denkmals, das an das glücklichste Ereignis der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert“ erinnere.

Die in einem Verein organisierten Flussbad-Macher antworteten auf die Fundamentalkritik vor wenigen Tagen selbst mit einem offenen Brief an die Denkmal-Initiatoren. Sachlich und besonnen erläutern sie darin den bereits erwähnten Unterschied zwischen Treppe und Flussbad, die sich weder konzeptionell noch organisatorisch bedingen. Und des Weiteren weisen sie darauf hin, dass mit dem Schreiben der Gruppe um Mausbach und Thierse „wahllose und haltlose Behauptungen“ gegen das Flussbad verbreitet werden. Als Gegenargument führen sie fundierte Studien und Stellungnahmen von Institutionen wie den Berliner Wasserbetrieben an, die von einer grundsätzlichen Machbarkeit des Flussbad-Projekts ausgehen.

Das Polemisieren mit ungefähren Behauptungen ist es dann auch, was an der Kritik der Initiatoren des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals so bedenklich stimmt. Schließlich wird hier ein demokratischer Prozess torpediert, der gerade für jene freiheitlichen Werte steht, die auch dem Denkmal zugrunde liegen. Und nicht zuletzt wäre das entspannte Nebeneinander von Sonnenbadenden und Gedenkenden das perfekte Sinnbild für jene genießende Stadtgesellschaft, die in Berlin nicht nur ganz unmittelbar der friedlichen Revolution von 1989 entsprungen ist. Sondern die hoffentlich auch als Garant gesehen werden kann gegen jegliche autoritäre Tendenzen, wie wir sie in Deutschland im letzten Jahrhundert mehrfach erleben mussten.


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Kommentare

18

Dietmar Philipp | 31.10.2021 17:51 Uhr

Freiheits- und Nationaldenkmal

Einst Nationaldenkmal, Jetzt Freiheits- und Einheitsdenkmal
Auch ich hatte mich ursprünglich über den Standort und die Form des künftigen Freiheits- und Einheitsdenkmals sehr gewundert. Doch nach tieferen Informationen kann ich diesen gewählten Standort mit Beschluss und bereits erfolgtem Baubeginn verstehen. Ursprünglich stand nahezu an gleicher Stelle das von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebene Nationaldenkmal. Durch die Umbilden des 2. Weltkrieges, verbunden mit der Beseitigung der Schlossruine mit Nationaldenkmal durch die SED-Machthaber nach 1945, wurden neue Bedingungen geschaffen. Jetzt, mit der sehr gelungenen Nachschöpfung des Berliner Schlossbildes ergibt sich ebenfalls ein umfangreicher Zusammenhang mit neuer Symbolkraft an gleicher Stelle neu das Freiheits- und Einheitsdenkmal entstehen zu lassen, unter demokratischen Gesichtspunkten. Über die Form, Größe und deren umfangreicher Mechanik kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein, vielleicht wäre weniger mehr!?
Ich würde es auch begrüßen, wenn neben dem Freiheits- und Einheitsdenkmal an der Spreemauer eine breitangelegte Freitreppe entstehen würde. Mit Booten könnten dort die Bürger und Touristen anlegen, über die Freitreppe neben dem neuen Denkmal laufen und stünden dann vor dem imposanten Eosander-Portal.
Diese Realisierung würde ich und sicherlich viele meiner Mitbürger als ein gelungenes Ensemble empfinden.
Viele Besucher von der Metropole Berlin finden mit dem Humboldt- Forum und neuen nachgegliederten Einrichtungen ein sehr großes Erlebnis vor.
(Ein zu errichtendes Freibad in dieser Gegend und in diesem Ambiende finde ich völlig unpassend, zumal im Bereich der Oberbaumbrücke eine schon ähnliche Bademöglichkeit besteht.)
Mit freundlichen Grüßen, Dietmar Philipp/ 31.10.2021

17

Auch eine | 06.07.2021 15:58 Uhr

Architektin

das Miteinander ist das Wesen des sozial Daseins. Dass hierzu ein "alberners Schloss" gehört ist ebenso selbstverständlich wie eine Wippe. Doch!- dies alles brauchen wir, um die Vielfalt unseres Miteinanders zu pflegen. Es ist doch herrlich wie different alles sein kann. Ansonsten nur gähnend langweilige Städte

16

latimer | 30.06.2021 12:53 Uhr

Flußbad vs. Wippe

Der eigentliche Grund für diesen Streit ist die Frage: Wem gehört die Stadt? - insbesondere diese durch Preußen, Krieg(e), Wiederaufbau und Wiedervereinigung so belastete Stadtmitte.
Und die Antwort sollte eben nicht sein: sie gehört der Vergangenheit! Gerade ein Stadtzentrum muss viel mehr sein, als nur musealisierte Demonstration bürgerlicher Werte oder touristischer Interessen, moralischer Selbstvergewisserung und Fixierung von Zeit.
So gehen aktuell nicht wenige "historische" Stadtzentren Europas vor die Hunde und werden ihren Bürgern als zentraler Ort der Begegnung genommen.

Vielmehr sollte die Stadt der Zukunft gehören! Und sie sollte Orte des Miteinanders einer offenen und nachhaltigeren Stadtgemeinschaft haben - Ausdruck eines demokratischen Verständnis von öffentlichem Raum. Und das gerade im Zentrum.

Sich einem selbstverständlichen Miteinanders der für diesen Raum geplanten Elemente zu verwehren, erscheint mir, wie der Versuch sich ein exklusives Parthenon zu schaffen. Das kann und wird nicht gutgehen.

15

Legoland | 29.06.2021 08:25 Uhr

Schinkels Traum

Mit dem Flussbad geht Schinkels Vision in Erfüllung: Man kennt ja diese wunderbare perspektivische Ansicht des (damals) Alten Museums mit den an venezianische Gondeln erinnernden Kähnen auf dem Fluss - und in der Bildmitte eine Treppe mit drei Biedermeier-Figuren - machen die sich nicht eben zum Baden bereit?

14

auch ein | 28.06.2021 09:29 Uhr

architekt

@12:

eben DET IS BERLIN!

nicht die kranzniederlegenden schlipsträger die betreten daherschauen, im schloss prosecco trinken und dann wieder zurück in ihren landkreis fahren....

13

Lars K | 27.06.2021 20:20 Uhr

Lieber Herr Reupke,

vielen Dank für Ihren wunderbaren Kommentar. Waren Sie schon mal in Berlin? Also Pommesbude, Eisverkauf, Zilleproletariat und Klohäuschen, die sind alle schon vorm Schloß. Und halten Sie sich fest, manche sogar IM Schloß. Die Gegend kann mit einem Flußbad nur gewinnen.

12

Hansjörg Reupke | 27.06.2021 13:48 Uhr

Flussbad

Selbstverständlich KEIN Flussbad im historischen Zentrum, aber Flussbaden an vielen anderen Stellen ! Vor der Schloßkulisse ein halbnacktes Zilleproletariat, inmitten von Pommesbude, Eisverkauf , Bierflaschen und Klohäuschen. Das sollte der Stadt erspart bleiben.






11

Stefan Frischauf | 27.06.2021 08:05 Uhr

Deutungshoheiten und fließendes Wasser

Zu allererst, bevor ich mich gleich in mein Lieblingsfreibad hier zur pandemiebedingt reservierten Sonntagmorgenfrühzeit aufmache: danke für den schönen Kommentar, Stephan Becker. Bei manchen Diskursen mag man es kaum noch glauben, wie da "argumentiert" wird. Die Filteranlagen und mehr: den "Stadtbildbewahrern" kommt nicht in den Sinn, dass so etwas in diesem ursprünglich klassizistischen Raum, der manche Zerstörung und Wiederherstellung erlebt hat geradezu wegweisend für viele Themen des 21. Jahrhunderts sein könnte? Man stört sich an "völkischem Treiben" im Kühlen Nass an diesem Ort? Hat man eigentlich eine Ahnung davon, welche soziale Errungenschaft für alle Schichten die Wiederaufbereitung von Brauchwasser bedeutete? Was auch öffentliche Frei- und Hallenbäder bedeuten im Gegensatz zu teuren und exklusiven "Clubschwimmbädern", wie man sie vielerorts in der Welt antrifft? Bei solchen hanebüschenen Diskursen sollte man mal bei den Nachbarn in den Niederlanden nachfragen. Die leisten sich König und Königin, aber auch einen "königlichen Botschafter zu internationalen Wasserfragen", Herrn Henk Ovink. Sein TED-Vortrag zur "Hebelwirkung von Wasser (Water as a leverage)" sei den Herrschaften mal empfohlen. Man fragt sich unweigerlich, ob man in (Neu-)Preußen inzwischen so von der Außenwelt abgeschnitten ist, dass der Blick über den Tellerrand ins 21.Jahrhundert völlig versperrt ist.
Wie dem auch sei: so wie Henk Ovink liebe ich es, ins Wasser zu springen. Wasser um mich zu spüren. Würde manchen Debattierern mit altbackenen Vorstellungen von städtischen Museumsräumen vielleicht auch mal ganz gut tun. Schönen Sonntag noch!

10

Dr. Heide Ellerbrock | 26.06.2021 18:32 Uhr

Qualität des Kanalwassers

Weder Befürworter noch Gegner eines Kanalbades bedenken die Wasserqualität. 11 Überläufe aus der Mischkanalisation geben lt BWB 30 -50 mal pro Jahr Kloake neben ungeklärtem Regenwasser auf 1,8 km in den Kanal. Selbst die Brüder Edler kapitulieren vor dieser bisher ungeklärten Aufgabe der Filtration, nur niemand will diese Tatsache nach der Millioneninvestition wahrnehmen.

9

Fritz | 26.06.2021 18:05 Uhr

Wippe

diese alberne Wippe braucht eh kein Mensch....ebensowenig wie das alberne Schloss.

8

Markus Pfeifer | 26.06.2021 07:41 Uhr

Spundwände sind unattraktiv

Es stimmt, die Spree ist in Berlin-Mitte tatsächlich arg "eingesägt", die Spundwände sind so hoch, dass die Spree für Fussgänger kaum erreichbar ist - das erkennt man auch recht gut in den perspektivischen Illustrationen der Flussbad "Einbauten". Die Spundwände sind unattraktiv.
Mehr Freitreppen wären daher wünschenswert, auch mehr schwimmende Holzstege wären wünschenswert, so oder so wünscht man sich mehr Nähe zur Spree.
Ich sehe nicht dass dadurch die Idee der "Wippe" geschwächt wird. Im Gegenteil: die Wippe-Benutzer werden nach dem Wipp-Erlebnis gerne noch eine Weile auf der Freitreppe verweilen...

7

Arndt Meyer | 26.06.2021 03:32 Uhr

dringend mehr Flussbäder

verdammt schön dünn der teig, der hier mit schloss und Denkmal ausgewalzt wird. wenig Argumente, nur moralische keule. ich finde das feist und unverschämt, sich wörtlich auf den Sockel zu stellen und der Stadt das Leben und die Entwicklung zu verbieten. wenn es wenigstens eine Konkurrenz der besseren Idee gäbe. aber da ist gar nix. 100 Jahre gammelt der Kanal schon ohne Verwendung da rum.
danke an die selbst erklärten Revolutionseigentümer, dass sie nochmal klar gemacht haben, wie mutlos und sinnlos ihre Restaurations-Projekte für die Mitte sind. Wir brauchen dringend mehr Flussbäder, die können gar nicht teuer genug sein.

6

Lars K | 25.06.2021 19:52 Uhr

Pro Flussbad

Eigentlich ganz einfach: Die Stadt ist zum benutzen da, nicht zum Musealisieren oder Gedenken. Das Flussbad an dieser Stelle ist eine grandiose Idee und wäre eine ideale Nutzungsergänzung, die auch dem weltkultuererbe keine Zacke aus der Krone bricht, sondern es perfekt unterstreicht. Her damit. Meine Badehose ist bereits gepackt.

5

maestrowec | 25.06.2021 18:33 Uhr

Wippdusche

Vielleicht könnte man ja die Wippe auch zum dynamisch wackelnden Duschbrunnen umbauen? Zwei Berliner Krämpfe, das zwanghaft memorial Staatstragende und die Easy-Living Attitüde inzwischen ebenfalls alternder Alternativkulturen zusammen ergäben so eine wunderbare Einheit im Absurden. Eine Apotheose längst vergangener Zeiten.

4

Henning Strohband | 25.06.2021 17:19 Uhr

zu alt, zu spät, zu matt

das ist ein schöner Beitrag über einen sehr hässlichen Streit, der da vom Zaun gebrochen wird.

Vielleicht zeigt sich jetzt, dass die giftigen Dämpfe, die aus dem Sockel des KaiserwilhelmI Denkmals dann doch nach oben sickern, die Gehirne vernebeln. Mittlerweile weit entfernt von der leichten Idee der Choreografin Sasha Waltz wird das Ding, was da 40m tief in den alten Sockel gehämmert wird immer besoffener von der eigenen Großartigkeit. Dann wird es noch bevor es landet doch ein Denkmal der Obrigkeit oder wenigstens einer Gruppe von Ruheständlern, die Revolutionäre gewesen sein wollen. Trotz der vielen Beteuerungen, das neue Denkmal wäre unabhängig und stärker als die Geschichte und der Ort, der nichts mit der friedlichen Revolution oder der Einheit zu tun hat.
Denn dieser Ort mußte es sein, pfeilhaargenau vor dem Hauptportal des Humboldt Forum, über das sein Initiator von Bodien sagt "jetzt ist das Humboldtforum drin, aber wissen sie, was in ein zwei Jahrhunderten ist?" und was aber auch natürlich niemals das preußische Schloss darstellen soll.

3

STPH | 25.06.2021 16:25 Uhr

Das Flussbad selbst als Einheitsdenkmal

Na endlich. Jetzt einfach den Spieß umdrehen und die Wippe versenken. Diese Unvereinbarkeit ist ein guter Grund. Sehr viele würden dann aufatmen.

Gerade dieses harmlose, wehrlose der Badenden im ansonsten scharf eingesägten Flussbett ist ein gutes Einheitsdenkmal. Die Treppen als Absenkung und das Schwimmen als überwinden dieser Barriere.

Die so umgewidmete Finanzierung wäre gut angelegt.
Und die hier gefeierte Hochkultur übernimmt auch brav ihre Rolle als monumental trennende Angelegenheit.

2

auch ein | 25.06.2021 16:24 Uhr

architekt

in der zeit, in der grade alle die regenbogenfahne schwenken wäre doch toleranz (nicht nur im sinne des regenbogens sondern ALLER interessen) angebracht.

fröhliche badende schmälern nicht das gedenken mit der seltsamen wippe. ebensowenig wie 99% der besucher des holocaust-mahnmales ohne zaun oder der topographie des terrors stören.

berlin mitte ist ein lebensbereich für echte dort lebende bürger und gäste, kein museum!

1

Frauke | 25.06.2021 15:59 Uhr

mens sana in corpore sano

In diesem Sinne wäre das Flussbad die ideale Ergänung zur an die Ideale der Antike angelehnte Museumsinsel.

Danke Herr Becker, für die gute Zusammenfassung!

 
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Freitreppe an der Schlossfreiheit, Entwurf von bbz Landschaftsarchitekten, Bild: © Sora Images

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Vorläufige Entwurfsplanung von bbz Landschaftsarchitekten, Quelle: Senatverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

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Axonometrie des Gesamtgebiets, CC Flussbad-Berlin e.V., realities:united, 2019

Axonometrie des Gesamtgebiets, CC Flussbad-Berlin e.V., realities:united, 2019

Schwimmbereich an der Monbijoubrücke (Stand 2019), CC Flussbad Berlin e.V., realities:united

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