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09.07.2019

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Bausünden der Zukunft

Vortragsreihe zum Rathaus in Aalen


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Mittelalterliche Fachwerkhäuser, spitze Dächer und verwinkelte Gassen prägen das Stadtbild der baden-württembergischen Stadt Aaalen. Nur das Aalener Rathaus will nicht so recht ins Bild passen. Der brutalistische Betonbau, den der Reutlinger Architekt Helmut Schaber entwarf, wurde nach seiner Fertigstellung 1975 oft als Bausünde geschmäht, sein Abriss in den letzten Jahren mehrfach in Erwägung gezogen. Dabei kostete das Gebäude die Kommune damals rund 23 Millionen DM und galt als Zeichen eines neuen Stadtbewusstseins. Schaber selbst war übrigens später in seiner Funktion als Ulmer Baubürgermeister nicht nur an der Konzeption des Stadthauses von Richard Meier beteiligt, sondern hat sich dort auch mehrfach um den Erhalt von historischen Altbauten verdient gemacht.

Die anstehende Sanierung des Rathausbaus löste eine Debatte unter den Einwohnern aus, einige Stimmen setzten sich für die Vorzüge der Brutalismus-Architektur der 1970er Jahre ein. Flexible Raumaufteilung, großes Foyer, wieder in Mode gekommener Sichtbeton. Wie mit der alten Bausubstanz umzugehen ist, will der Gemeinderat unter Einbezug der Aalener Bürgerschaft zügig klären. Dazu startet am Mittwoch, 10. Juli 2019 die Vortragsreihe „Bürgerhaus – Rathaus aus Beton?!“.

Energiefragen, Vorurteile gegen räumliche und ästhetische Merkmale brutalistischer Architektur sowie die Frage nach formaler Anpassung von Architektur in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden die drei Architekten Arno Lederer, Werner Sobek und Wolfgang Riehle in ihren jeweiligen Vorträgen beleuchten.

  • Mittwoch, 10. Juli 2019: „Sind die heutigen Abrisse, aus vermeintlicher Hässlichkeit, die Bausünden der Zukunft?“, Arno Lederer

  • Dienstag, 8. Oktober 2019: „Ein anderer Blick auf den Umgang mit alter Bausubstanz“, Werner Sobek

  • Donnerstag, 12. Dezember 2019: „Entwicklung und Qualitäten der jüngeren Architekturgeschichte“, Wolfgang Riehle


Termin: an den oben angegebenen Tagen, jeweils 19.30 Uhr
Ort:
Rathaus Aalen, Marktplatz 30, 73430 Aalen


Zum Thema:

www.aalen-tourismus.de



Das Rathaus von Aalen ist übrigens auch auf SOS Brutalism zu finden.

Im westfälischen Ahlen gab es 2018 übrigens eine ähnliche Kontroverse: „Streit um 70er-Jahre-Komplex. Zur Zukunft des Rathauses im westfälischen Ahlen“.


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Kommentare

2

peter | 10.07.2019 17:49 Uhr

aalen

das ist, den bildern nach zu urteilen, ein sehr qualitätsvoller bau, gut gestaltet und durchgearbeitet. sichtbeton mag in mode sein oder nicht, aber von moden sollte sich die bewertung von bestandsbauten frei machen. dieses haus ist ganz unabhängig von allen trends einfach sehr gut gemacht! also selbstverständlich erhalten!

1

toja | 10.07.2019 10:26 Uhr

Der öffentliche Raum ist die Bausünde, nicht das Gebäude.

Ein moderner Neubau wird in 40 - 50 Jahren nicht besser und nicht anders diskutiert. Als Zeuge der Baukultur der 70-er Jahre erhalten! Den öffentlichen Raum und EGs beleben!

 
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