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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Vorschau_der_Laenderpavillons_fuer_die_Expo_2015_in_Mailand_3900827.html

21.05.2014

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Junge Architekten im Agrofood-Park

Vorschau der Länderpavillons für die Expo 2015 in Mailand


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Thailand bildet einen riesigen Reiskorb nach, Frankreich lässt den Duft seiner traditionellen Märkte verbreiten, und die USA nennen ihren Pavillon Food 2.0: Nahrung ist großes Thema im so genannten Agrofood-Park, der für die Expo 2015 in Mailand entstehen soll. Der „planetarische Botanische Garten“, den Herzog & de Meuron mit ihrem Masterplan schon vor fünf Jahren vorgaben, soll nächstes Jahr sechs Monate lang in Norden der norditalienischen Metropole wachsen. Somit löst sich das, was vor einigen Jahren noch als selbstverständlich galt, in Luft auf: Die Expo geht weg von pompösen Selbstdarstellungsbildern und Repräsentationssystemen. Alle erhalten gleich große Parzellen für Natur, Grün und Esskultur.

In der Liste der beteiligten Architekten – insgesamt nehmen 147 Länder teil – sind große Namen diesmal wenig vertreten. Eine Ausnahme bilden Foster + Partners, die einen fließende Sandwellen vortäuschenden Pavillon für die Vereinigten Arabischen Emirate entworfen haben. Dabei nehmen die Emirate das schon 2010 in Shanghai bespielte Thema der Sanddünen auf. Ansonsten handelt es sich weitgehend um junge Architekten, die von der allgegenwärtig propagierten Thematik des gesunden Lebenswandels ohnehin geprägt sein dürften.

So folgt das team.breathe.austria für Österreich dem pathetischen Zitat Olafur Eliassons „When you take a breath, you touch a part of the planet, with the inside of your body“ und lässt in seinem einem Wald ähnelnden Pavillon tief einatmen. Im aserbaidschanischen Pavillon kann man die vegetative Vielfalt des Landes bestaunen, die auch durch die von Stein- und Holzelementen geprägte Architektur widergespiegelt wird. Auch Italien, das Gastgeberland, wendet sich im „Palazzo Italia“-Pavillon der Natur mit der Idee des „urbanen Waldes“ zu.

Ganz ohne dubiose Geschichten kommt Mailand nicht aus: Korruptionsvorwürfe gegen die eigentlich geprüften und zertifiziert mafiafreien Baufirmen überschatten die bevorstehenden Expo-Kulisse, die sich paradoxerweise der Reinheit unserer Umwelt annimmt. (pg)


Zum Thema:

www.expo2015.org


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Kommentare

11

Bernd D. | 23.05.2014 11:33 Uhr

Architektur ohne Architekten

einzig der Schweizer Pavillion verspricht interessant zu werden,

American food 2.0 - was wird das sein? - chlorine flavored chicken?
Im österreichischen Pavillion liegt der Sauerstoffanteil bei 80 Prozent.
Und Deutschland macht dem ZDF-Fernsehgarten Konkurrenz.

10

schäuble | 22.05.2014 19:07 Uhr

wo ist mein vetter

eh also wirklich. das ist echt ein fall für die bildzeitung!
wiso pavillonieren die schon wieder?

9

peter | 22.05.2014 15:48 Uhr

@mehmet

großes lob an ihren kommentar, genau so ist es. und das schlimme ist, dass die inhalte der pavillons genauso austauschbar sind wie deren gestaltung. jedesland behauptet von sich, ökologischer, dynamischer, innovativer zu sein, irgendwie ist das alles unglaublich abgedroschen.

für das geld könnte man eine menge ipads kaufen, vermutlich könnte man problemlos ein ganz neues, leistungsstarkes und 1/4 so teures "volks-tablet" entwickeln, das jeder vom säugling bis zum greis alle 5 jahre geschenkt bekommt, als bedingungslose kommunikations-grundversorgung. am besten noch damit bezahlen, steuererklärung und polizeiliches führungszeugnis wären auch gleich mit eingebaut, dann ist für vater staat auch alles schön nachvollziehbar. schulbücher könnte man ebenso in die tonne kloppen wie fotoalben, und die ganzen bibliotheken, archive und verwaltungsgebäude, die dann frei würden, würden zu wellness-oasen.

im ernst, bei aller ironie, das hätte schon was, naturlich birgt das auch gefahren. aber eigentlich leben wir eh schon so, es wäre nur konsequent, es einfach durchzuziehen.

8

mehmet | 22.05.2014 12:33 Uhr

man fragt sich....

....ob in der zeit des internets 2.0 solche projekte überhaupt noch zeitgemäss sind. es war ja mal geplant als internationale leistungsschau für architektur. als ort der begegnung.

das passiert heute anders, es ist einfach inhaltlich anders, eine andere philosophie. genauso sehe ich das mit dem neubau einer bibliothek in tempelhof.
spart euch das geld, digitalisiert die inhalte, schenkt jedem studenten ein iPad ersatzweise und baut lieber gute wohnungen.

die fehlenden inhalte machen die akteure hilflos und in der konsequenz kommt nur unsinn dabei heraus. es wäre zeit für generell neue ideen, die antworten auf die wahren fragen unserer zeit geben.

7

Gerd van der Mulde | 22.05.2014 09:13 Uhr

Pavillon

Von Pavillon kann man da nirgends mehr sprechen....
das sind doch alles gigantische Klopper. Furchtbar.

6

Gaudinho | 21.05.2014 22:22 Uhr

Passt schon

Deutschland präsentiert sich wie immer! Einfalls- und belanglos. Braucht man auch den Architekten nicht wechseln.

5

peter | 21.05.2014 21:44 Uhr

bananenrepublik deutschland

das ist mir unsagbar peinlich für mein land. mich würgt.

hier plant schon wieder dieser geschmacksverirrte, messeplanende innenarchitekt die repräsentanz unseres landes. ein messeplaner, der auf seiner website aus seiner direkten verbindung zu politik und wirtschaft keinerlei hehl macht. woran ja zunächst auch nichts auszusetzen wäre. eher daran, dass unsere verwaltung/politik derartige bauaufgaben schon wieder an einen kulissenbauer vergibt, der besser bei seinen sektschlürfenden hostessen in der messehalle geblieben wäre. das ist hier nicht die iaa oder die hannovermesse, aber offenbar können das unsere staatlichen auftraggeber nicht unterscheiden.

ergebnis ist eine unterirdische, unglaublich billig gemachte, geschmacklose formhülse, die die bezeichnung architektur nicht im ansatz wert ist! das ganze dann in form abgepellter bananenschalen (von daher vielleicht sogar ungewollt ironisch), wenn auch die farbe nicht ganz dazu passen mag.

was sagt uns dieses haus? wir sind leicht rumzukriegen, dynamisch, verzogen und verbogen, haben schlechten humor, ein provinzielles verständnis von modernität und null rückgrat? wir können ja schon autos bauen, da brauchen wir doch nicht auch noch geschmack? pfui! das ist unerträglich. kann man da nicht kurz vor der eröffnung mal versehentlich mit dem bagger drüberfahren?
aber beenden wir den shitstorm an dieser stelle.

wie gern wäre ich da jetzt schweizer, franzose oder meinetwegen auch russe, das sind wenigstens pavillons mit einem grundmaß an architektonischem konzept. nur der foster-pavillon ist ähnlich schrecklich, aber bei dem auftraggeber hätte man ja auch nichts anderes erwartet.

4

Conchita Dolche Vita | 21.05.2014 21:26 Uhr

Eurovision

Das sieht aus wie der Eurovision Spaß Contest,
Was soll das alles?
Selten so wenig Inhalt und soviel oberflächliche Kuriositäten und Belanglosigkeiten gesehen, außer beim Euro vision Song Contest .
Und Deutschland ist doch mit der architektur von schmidhuber bestens vertreten. Alles andere wäre bei diesem schulfasching, Perlen vor die Säue.
Außer der möbelmesse sollte man Mailand 2015 meiden.

3

remko | 21.05.2014 17:19 Uhr

...

Aggro-food? Das der unausweichliche Expo-Pavillon- Brei, der sich in regelmäßigen Abständen viral in ausgesuchten Städten ausbreitet keine Blaupause mehr für die Gegenwartsarchitektur ist, ist ja inzwischen allgemein bekannt. Warum dann nicht einfach mal einen Pavillon entwerfen, der die nächsten 20 Jahre immer wieder auf- und abgebaut wird. Merken wird es eh keiner...

2

die drei fragezeichen | 21.05.2014 15:50 Uhr

the same procedure as every year

warum denn schon wieder schmidhuber??
wo ist der wettbewerb? warum darf ein und das selbe büro gleich mehrmals die architektur eines landes entscheiden? wer entscheidet das?
will denn kein anderer? ist die expo eine provinzveranstaltung bei der es nicht darauf ankommt, wer bauen darf?

1

so:ren | 21.05.2014 15:43 Uhr

again?

Warum schon wieder ein würdeloser Pavilion von Schmidhuber? Haben die einen Exklusivvertrag mit dem BMWi?

 
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Deutscher Pavillon von Schmidhuber + Partner (München)

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Französischer Pavillon von Anouk Legendre, Nicola Desmaziere und Alix Afferni

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Österreichischer Pavillon von team.breathe.austria

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Schweizer Pavillon von Netwerch GmbH (Brugg)

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