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16.10.2012

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Twist am Weinberg

Villa von UN Studio in Stuttgart


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„Die Organisation der Villa, die Anordnung der Bewegungsabläufe und der Ausblicke sind so konzipiert, dass sie die Schichten der umgebenden Landschaft nachbilden.“ Das sagt Ben van Berkel (UN Studio) über sein bereits vor einiger Zeit fertig gestelltes „Haus am Weinberg“ am Stadtrand von Stuttgart. Zur einen Seite blickt es auf terrassierte alte Weinberge, zur anderen Seite auf die Stadt. Das Privathaus wurde jetzt von Iwan Baan fotografiert.

Volumen und Dachlinie reagieren direkt auf die hügelige Landschaft der Weinberge. Doch in erster Linie wurde das Haus von innen heraus entworfen: Die innere Wegführung, die Anordnung der Ausblicke und die Organisation des Raumprogramms folgen einer einzigen Geste – dem „Twist“. Dieses zentrale, gewendelte Element trägt die Haupttreppe und bestimmt die Wege durch das Haus. Die Richtung einer jeden Drehung ergibt sich aus einer Reihe diagonaler Bewegungen. Die Anordnung der Räume folgt dabei dem Lauf des Sonnenstands.

Die tragende Betonkonstruktion ist auf ein Minimum reduziert. Die Last des Daches und Decken werden von nur vier Elementen abgetragen: Aufzugskern, zwei Stützen und eine innere Säule. Durch die großen Spannweiten der auskragenden Decken konnten alle vier Ecken des Hauses stützenfrei verglast werden, sodass das Tageslicht bis weit ins Haus dringen kann. Ein doppelt hoher Raum in einer der Ecken, der als Esszimmer dient, eröffnet weite Blicke nach Nordwesten und rahmt den Weinberg, der die Hintergrundkulisse dieses Hauses bildet. Durch Schiebefenster kann diese Ecke vollständig geöffnet werden.

Die helle Atmosphäre des Hauses spiegelt sich in den Materialien wider: Eichenböden, Naturstein und weiß gespachtelte Putzwände, in die kleine reflektierende Steinchen eingelassen sind. Im Kontrast dazu steht ein dunkler Raum im Herzen des Gebäudes, der der Musik, der „männlichen Geselligkeit“ und der Jagd gewidmet ist. Hier ist eine Akustikdecke aus dunklen Holztafeln eingebaut, die sich von der Decke die Wände hinab entwickelt.

Die Landschaftsarchitektur des Gartens von Atelier Dreiseitl, Überlingen, setzt die innere Organisation des Hauses fort, indem die Diagonalen des Grundrisses weitergeführt werden, die damit Flächenbegrenzungen für Pflanzbeete ausbilden.


Kommentare

4

Uli Mack, Stuttgart | 22.10.2012 13:26 Uhr

Großwildjäger

Nettes Häuschen, hätte jedoch keinen Bock für einen verkappten Hemingway so eine Kiste zu bauen.

3

Peter | 17.10.2012 10:16 Uhr

was ist...

...denn zur Zeit in Stuttgart los? Wo ist die Spießbürgerlichkeit? Spass beiseite, super Projekt. Aber von van Berkel kennt man es ja nicht anders.

2

Gotthilf | 16.10.2012 18:26 Uhr

tierlieb

interessant und zum denken anregend ist die architektur von un studio ja immer wieder mal. interessant ist der beitrag aber auch durch den sehr intimen einblick in die vorlieben der bewohner dieses hauses. und hochinteressant ist dann der eindruck der ensteht, wenn ein niederländischer architekt auf die stuttgarter oberschicht trifft. weltanschauungen können so verschieden sein... es bleibt ein g'schmäckle...

1

auch ein | 16.10.2012 17:04 Uhr

architekt


gut gemacht.
das ganze haus.
eine konsequente nudel, auch wenn decken halt nun mal eben sind und treppenstufen gerade.....


diese schwarze jagdhöhle ist ja der klopper

 
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