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06.12.2016

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Cool Feng Shui

Villa Ahmedabad von Blocher Blocher Partners in Indien


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Vastu Shastra ist die indische Version des Feng Shui und bedeutet „die Lehre über das richtige Wohnen“. Dass die Familie eines in Indiens fünftgrößter Metropole Ahmedabad ansässigen Immobilien-Tycoons weiß, wie man richtig wohnt und sie sich dies auch leisten kann, überrascht wenig. Die Planung ihrer 1.800 Quadratmeter großen Privatresidenz übernahm das deutsche Büro Blocher Blocher Partners mit Hauptsitz in Stuttgart. Für Lage, Grundriss und Raumaufteilung verschrieben sich die Architekten den nach den fünf Elementen gegliederten Richtlinien ebendieser Wohnwissenschaft, die sie mit klar geometrischen Räumen sowie Materialzitaten der klassischen europäischen Moderne verbinden.

Resultat ist eine auf Zen-artige Weise Eleganz und reduzierten Überfluss ausstrahlende Villa aus Sichtbeton, Natursteinquadern und edlen Hölzern. Die Atmosphäre ist derart charaktervoll, dass man beim Betrachten der menschenleeren Bilder beinahe die Perserkatze des Bond-Schurken Blofeld schnurren hört. Zwei unterschiedlich hohe Bauvolumina mit kubischem Hauptkörper verschränken sich in L-Form auf dem 2,5 Hektar großen Gelände und ermöglichen ein organisches Erfahren der Übergänge von Außen- zu Innenräumen. Vom Eingangsbereich aus erschließt sich zunächst die Küche, es folgen die Essräume und über die Terasse schließlich mit dem Garten wieder der Außenraum.

Die Villa verschließt sich auch der klimatischen Verhältnisse wegen zur Umgebung hin; der zum Garten offene Innenraum ist von mehreren isolierenden Wandschichten umgeben, die die Raumtemperatur auch in den neun heißen Sommermonaten angenehm halten. Zusätzlich umläuft ein Wasserbassin die gesamte Residenz und bewirkt durch Verdunstung eine zusätzliche, grundständige Kühlung. Die östliche Fassade wird durch Bänder aus Teakhölzern belüftet, die in die 20 Meter lange Sichtbetonwand eingelassen wurden. Die privaten, nach Westen orientierten Räume sind von Veranden gefasst und lassen sich mit geschosshohen, beweglichen Holzgitterjalousien verdunkeln.

Zusammen mit der Küchentechnik ist das detailreiche Kühlungskonzept der einzige Hinweis auf den Import deutscher Ingenieurskunst: Das in Stuttgart entworfene und durch eine Dependance des Büros vor Ort ausgeführte Projekt, das neben den Wohnräumen auch Lobby, Spa-Bereich und Heimkino umfasst, ist ansonsten nämlich ein opulenter Mix aus indischer Energielehre, italienisch-modernem Interieur, junger indischer Kunst und zeitgenössischer Gartenarchitektur. (ks)

Fotos: Harshan Thomson


Zum Thema:

No Life Last Night – Aufnahmen von Fotograf Frédéric Delangle aus der Millionenstadt Ahmenabad in baunetzwoche#6: Indien bei Nacht


 
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