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06.09.2019

Gläserner Monolith in Lille

Verwaltungsbau von KAAN und Pranlas-Descours


Längst hat sich die nordostfranzösische Stadt Lille von einer grauen Industriestadt in eine moderne und attraktive Dienstleistungsmetropole verwandelt. Die Weichen dafür wurden bereits in den 1980er Jahren mit der Entwicklung des Businessviertels Euralille gestellt, dem mittlerweile das Innovationsquartier Euratechnologies und der Biotechnologiepark Eurasanté folgten. Nun gibt es weiteren Zuwachs in Form des Eurartisanat Campus, dessen Zentrum die im Januar 2019 fertiggestellte Handwerkskammer Chambre de Métiers et de l'Artisanat Hauts-De-France bildet.

Der 14.800 Quadratmeter große und 36,5 Millionen Euro teure Behördenkomplex ist ein Gemeinschaftsentwurf des niederländischen Büros KAAN Architecten (Rotterdam/Paris) und des französischen Büros Pranlas-Descours architect & associates (Paris) und ging aus einem Wettbewerbsgewinn im Jahr 2007 hervor. Der über einem quadratischen Fußabdruck von 80 mal 80 Metern errichtete Bau entwickelt sich in die Horizontale und bietet auf drei Ebenen neben Büros und administrativen Bereichen auch Raum für die praktische Vermittlung, unter anderem in Form einer Koch- und einer Frisörschule. Des weiteren befinden sich Ausstellungsflächen, ein Auditorium und ein Restaurant in dem weitläufigen Gebäude.

Bei der Außengestaltung arbeiteten die Architekten mit einer auf Glas und grauen Stein reduzierten Materialpalette. Eine modulare Doppelfassade aus Glas umhüllt den Bau, wobei jedes Modul aus einem innenliegenden Fenster, eingebettet in einen Rahmen aus poliertem Aluminium, und einer davor fixierten, geschosshohen Glasplatte besteht. Dies schafft eine minimalistisch-elegante Erscheinung und viel Transparenz, dient aber auch der Klimatisierung und Akustik. Auf Höhe der ersten Ebene springt der Baukörper umlaufend zurück, sodass das obere Volumen aus der Ferne betrachtet über dem unteren zu schweben scheint.

Zur besseren Strukturierung ist der Komplex mit sechs rechteckigen, symmetrisch angeordneten Höfen – vier kleineren und zwei größeren – durchsetzt, die ihn in vier Cluster unterteilen. Darüber hinaus gehören auch zwei öffentliche Plätze zum Kammergebäude: die Place des Artisans im südlichen Erdgeschossbereich und eine große Dachterrasse an der Nordseite, an der das Erdgeschoss weit über die quadratische Kubatur hinausragt und eine visuelle Brücke in Richtung des Stadtzentrums und des angrenzenden Botanischen Gartens schlägt. (da)

Fotos: Fernando Guerra, Sebastian van Damme, Antoine Guilhem Ducléon


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