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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Versuchsbau_der_TU_Kaiserslautern_2322677.html

22.09.2011

Weinberghaus

Versuchsbau der TU Kaiserslautern


Morgen um 10 Uhr wird das Versuchs- und Forschungsgebäude „Weinberghaus“ der Technischen Universität Kaiserslautern in einem Weinberg bei Wörrstadt (Rheinland-Pfalz, Landkreis Alzey-Worms) eingeweiht. Das Haus entstand in Kooperation mit Bernd Meyerspeer und Dirk Bayer vom Fachbereich Architektur sowie Jürgen Schnell und Christian Kohlmeyer vom Fachbereich Bauingenieurwesen zur Erprobung von Entwurfs- und Konstruktionsstrategien mit ultrahochfestem Beton. Die Umsetzung des Weinberghauses basiert auf dem studentischen Entwurf von Christoph Perka.
 
Weinberghäuser, Bautypen, deren Schwerpunkt im Mittelmeerraum liegen, finden sich in ähnlichen formalen Ausprägungen auch in den Weingegenden des Südwestens der Republik. Ihre eigenartigen Konstruktionen haben immer wieder die Frage nach ihrer Herkunft aufgeworfen. Aus der Baugeschichte ist bekannt, dass ihre ursprüngliche Form auf ein überkuppeltes Rundhaus zurückgeht, das zuerst als ummanteltes Skelett, später dann als steinerne Wölbung auf rechtwinkligem Grundriss errichtet wurde. Nicht nur topographisch – in der Regel befinden sie sich außerhalb der geschlossenen örtlichen Bebauung –, auch formal stehen sie außerhalb der bekannten stilgeschichtlichen Einordnungen und Erklärungen. Dennoch weisen sie in vielen Fällen in ihrer Erscheinungsform auf die Urbilder und Urformen des archaischen Bauens hin.
 
In einem Entwurfsseminar an der TU Kaiserslautern wurde die Frage gestellt, wie sich dieser Bautyp in eine zeitgemäße Konstruktion und Form übertragen lässt, ohne in weinselige Klischees zu verfallen. Da die Absicht bestand, das überzeugendste Entwurfsergebnis mit Betonfertigteilen zu bauen und nicht nur in Modellen zu veranschaulichen, standen von Anfang an Fragen der materiellen Fügung von Boden, Wand und Dach im Mittelpunkt der Betrachtungen.

Mit dem eingesetzten Hochleistungsbeton konnten dessen charakteristische Eigenschaften wie hohe Festigkeit, hohe Dichte und hohe Fließfähigkeit für den Bau von nur 3 cm dicken Fertigteilen für Boden, Wand und Dach ausgenutzt werden.
 
Die TU Kaiserslautern: „Das Weinberghaus in  Wörrstadt, südwestlich von Mainz in einer sanften Hügellandschaft gelegen, ruft die archetypische Figur in Erinnerung und fordert die Wahrnehmung, denn der Standpunkt des Betrachters und die Wetterlagen verändern über den parallelogrammförmig verzogenen Grundriss und die Farbigkeit des Materials die Sehperspektiven.“
 
Fotos: Sven Paustian


Zum Thema:

Fachinformationen zu Hochleistungsbeton unter www.baunetzwissen.de/Beton


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