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08.06.2011

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Außen Fluss, innen Bus

Verkehrsmuseum in Glasgow von Hadid eröffnet


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Wer demnächst mit dem Schiff eine lustige Fahrt über den Clyde in Glasgow macht, der wird die Handschrift des  Verkehrsmuseums am Ufer leicht erkennen können: Die silbrig glänzende Schuppenhaut des Neubaus, der heute eröffnet wird, glänzt und funkelt und ruft laut: „Ja, ich bin von Zaha Hadid entworfen worden!“

Der 10.000 Quadratmeter große Neubau steht an der Stelle, wo der Kelvin in den Clyde mündet. Das klingt allerdings malerischer, als es ist. Das westliche Ende der Innenstadt Glasgows wird hier von ex-industriellen Ex-Häfen geprägt, und wie so oft, versprechen sich die Stadtväter von einer Akupunktur mit kulturellen Solitären ein Revitalisierung des Flussufers. Die schwungvollen, silbrigen Formen des Neubaus sollen hier die „Stadt mit dem Fluss verknüpfen“, einen Übergang zwischen Fluss, Ufer und Stadt bilden.

„Das Gebäude ist zu beiden Seiten geöffnet wie ein Tunnel“, beschreiben die Architekten ihren Entwurf. „Es verbindet so Stadt und Fluss und formt gleichzeitig eine Reiseroute, auf der die Besucher durch die Welt der Exponate geleitet werden.“ Dieser gekrümmte Tunnel bietet 7.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, in den „Falten“ des Gebäudes sind die Nebenräume untergebracht. Zum Fluss hin bildet sich um die Glasöffnung eine auffällig gezackte Form, die an Wellen, an die Umrisse von Segelschiffen oder an ein Falten werfendes Tuch erinnern könnten. Das Gebäude nimmt hier auch Bezug auf das am Ufer festgemachte, historische Schiff „Glenlee“ – ein dauerhaftes Ausstellungsstück.

Zaha Hadid sagt: „Der Entwurf kombiniert komplexe Geometrie mit konstruktivem Einfallsreichtum und setzt insofern Glasgows reiche Ingenieurs-Traditionen fort. Es wird Teil der Zukunft dieser Stadt werden.“ Im Inneren allerdings, wie die Fotos zeigen, stösst die Idee des Tunnels angesichts der offensichtlich großen Menge von über 3.000 Ausstellungsstücken schnell an Grenzen. Von dem stützenfreien und lindgrünen Innenraum ist vor lauter historischen Automobilen, Lokomotiven und Bussen kaum noch etwas zu sehen – endgültig bizarr muten dann die Stellen an, an denen das Museum drei Straßenfassaden von 1895-1980 als Pappmachée-Kulissen „rekonstruiert“ hat.

Die Museumsmacher jedenfalls kündigen begeistert an: „Besucher können hier Zebras neben Kriegsschiffen sehen; alte Kleider neben historischen Straßenbahnen; Fernseher neben Autos; Poster, Pistolen und Pamphlete; Skateboards und Kinderwägen; ausgestopfte Tiere; und noch viel mehr.“ Immerhin: Auf einigen Touchscreens dürfen die Besucher ihr Feedback zum Museum hinterlassen und so „Einfluss nehmen auf die künftige Gestaltung des Museums.“


Zum Thema:

Mehr zum Glasgow Riverside Museum auf www.designlines.de


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Kommentare

8

topolski | 09.06.2011 11:31 Uhr

bling

Die Stadtväter wollten 'bling' und haben sich im Wettbewerb für Zaha Hadid und gegen die nächstplazierten Nicholas Grimshaw und Gareth Hoskins entschieden - immerhin damals das erste große Projekt für Hadid in Großbritannien. Das Resultat ist aber leider im Innenraum sehr enttäuschend, war aber aufgrund des Entwurfes eigentlich schon vorprogammiert. Es war ziemlich klar, dass die großen Ausstellungsstücke (Straßenbahnen, Züge, Autos etc.), die ja bereits im alten Transportmuseum zu sehen ware, in die neue Form überhaupt nicht gut einzupassen waren. Die Dachform ist von außen sehr reizvoll, nur schade, dass man sie von keiner Stelle der Stadt aus sehen kann.

7

Stadtplanerin | 09.06.2011 09:37 Uhr

Riverside

Hab selbst einmal in Glasgow gelebt und die Aufwertugn des Clydeufers ist wirklich wichtig und notwendig. Mit dem Science-Center wurde vor Jahren ein ähnlicher Weg gegangen. Hoffe dass es für die Umgebung auch was bringt.
Das Verkehrsmuseum gibts schon lange- bisher an anderer Stelle- und die Ausstellungsstücke waren bekannt. Vielleicht sollte sich die Architektur innen doch mehr an den Nutzern orientieren.

6

grübel | 09.06.2011 07:51 Uhr

hm?

könnte auch von Jürgen Mayer H sein ...

5

helène | 08.06.2011 23:40 Uhr

..-..

außen hui! (vor allem die ansichten mit den faltungen) - innen pfui!

4

das Smag | 08.06.2011 19:46 Uhr

@zaha

die frühen entwürfe von der zaha sind weitaus besser als die aktuellen, so viel steht mal fest. ich mag das konzept, dass diesem museum hier zugrunde liegt.

leider sieht man daran aber auch, dass die halbwertszeit dieser expressiv-formalen formverdreherarchitektur eher kurz ist. dieses nun fertiggestellte objekt wirkt bereits heute irgendwie von gestern. wie mag es den aktuellen sachen ergehen, wenn sie denn realisiert würden? aber vielleicht hat so ein teil auch bald schon retro-charme. dann lässt es sich vielleicht als später nachhall der 60er/70er jahre begreifen.

die innenräume sind in der tat furchtbar. allerdings würde ich den inneraum eher als einen hangar begreifen.

3

lars | 08.06.2011 18:33 Uhr

good god!

innen ists ja ganz und gar scheußlich!! die lüftung! der feuerlöscher! die lieblosen vitrinen, die mit dem raum gar nichts mehr zu tun haben – was ist passiert? wurde das büro hadid von der einrichtung ganz weggehalten? DAS traue ich dem büro sonst nicht zu!

also: was lernen wir: bitte die ausstellungskonzeption gleich MIT dem architekten planen.

2

JFU | 08.06.2011 16:33 Uhr

wieder...

ein förmchen zurecht gedrückt... was wohl den knick verursacht hat? die umgebung war es nicht... dann vielleicht das baufeld???

trotzallem sieht das förmchen "nett" aus...

1

archi | 08.06.2011 16:23 Uhr

glasgow

oh mann, der innenraum ist ja bedrückend, und dann auch noch diese creme-töne! nicht gut.

außen ist's zumindest von der schauseite her doch ganz nett.

 
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