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06.05.2025
Für Wassersport nach Olympia
Verbandssitz von Le Studio Sanna Baldé bei Paris
Der olympische Trubel ist vorüber, geblieben sind – neben Bildern von sportlichen Höchstleistungen – auch gebaute Spuren. Während viele Spielstätten temporär waren oder in reaktiviertem Bestand unterkamen, ist am östlichen Rand der Pariser Peripherie ein Neubau entstanden: der Hauptsitz der Fédération française de canoë-kayak et des sports de pagaie (FFCK), dem Französischen Kanu-, Kajak- und Paddelsportverband. Den Entwurf lieferte das erst 2019 gegründete Büro Le Studio Sanna Baldé (Paris/Nantes).
Der Standort liegt direkt am Eingang der größten Wildwasseranlage Europas, dem Stade nautique in Vaires-sur-Marne. Dort positioniert sich das Gebäude im Übergang zwischen Einfamilienhäusern und dem Sport- und Freizeitidyll, das einen 90 Hektar großen See, künstliche Flussläufe und kreisrunde Bassins bietet. Bereits vor einigen Jahren wurde das Gelände von Auer Weber im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 umgestaltet. Genutzt wurde es im letzten Jahr für verschiedene Wasserdisziplinen sowie die Paralympics.
Der neue Hauptsitz für den fast 100 Jahre alten Verein präsentiert sich im Vergleich zur Wildwasseranlage zurückhaltend. Wie die Fotos andeuten, kann die schmale Stirnseite jedoch Porträts französischer Sportler*innen zeigen. Es handelt sich um einen ruhigen Baukörper, der sich in das polygonale Eckgrundstück fügt. Der sechseckige Grundriss umschließt einen großzügigen Innenhof, der stellenweise begrünt, aber größtenteils versiegelt ist.
Im Inneren nimmt das Erdgeschoss einen doppelstöckigen Clubraum auf, ergänzt um offene Büroflächen, Seminar- und Aufenthaltsräume in den oberen Geschossen und sogar eine Wohnung. Auf insgesamt rund 2.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche bietet der Bau Platz für Vereinsarbeit, Versammlungen, Feiern und Empfänge.
Konstruktiv setzt das Gebäude auf einen hybriden Ansatz. Sichtbetondecken lagern auf Holz- oder Betonstützen, die Fassade zeigt sich in vertikaler Holzschalung. Begehbare Dachflächen bieten einen Ausblick auf die umgebende Wasserwelt. Rund 4,5 Millionen Euro netto investierte die FFCK in ihren neuen Hauptsitz. (gk)
Fotos: Clément Guillaume
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