Zum neunten Mal wurde gestern Abend an der ETH in Zürich der Architekturpreis Beton verliehen. Die Jury unter der Leitung des ETH-Professors Andrea Deplazes wählte aus 124 Einsendungen folgende Preisträger:

• Architekturpreis an Valerio Olgiati für:
  Nationalparkzentrum, Zernez (2006-08)
  Atelier Bardill, Scharans (2006-07)
  Haus K+N, Wollerau (2003-05)
  

• Auszeichnung an Burkard Meyer Architekten für:
  Berufsfachschule BBB, Baden (2005-06)
  
  

• Auszeichnung an Gmür & Steib Architekten für:
  Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse, Zürich (2003-06)

Georg Franck betonte in seiner Laudatio, dass sich alle ausgezeichneten Werke mit Bautypen auseinandersetzen, die „zum architektonischen Elend der verbauten Umwelt“ erheblich beitragen: „Valerio Olgiati kämpft erstens mit dem Typ der Villa, die sich als dick gewordenes Siedlungshäuschen breit macht (Haus K+N in Wollerau), zweitens mit dem modernen Implantat in den empfindlichen historischen Bestand (Atelier Bardill in Scharans) und drittens mit dem Bauen für die touristische Erschließung von Naturdenkmälern (Nationalparkzentrum Zernez). Das Austauschbare dieser Bautypen wird zum Verschwinden gebracht – sei es, dass (wie in Wollerau) die Situation ,Hanglage mit Seeblick' eine radikale Umdeutung erfährt, sei es, dass (wie in Scharans) der Ausgleich von Alt und Neu in ein Ausbalancieren von Extremen übersetzt wird, oder sei es, dass (so in Zernez) die Harmlosigkeit der gängigen Lösungen durch ein gefährliches Spiel von schön und hässlich ersetzt wird.“

Der Architekturpreis Beton wird alle vier Jahre ausgelobt. Ausgezeichnet werden Gebäude, die den Baustoff Beton in besonderer Weise als Ausdrucksmittel anwenden.
Ausstellung aller prämierten Arbeiten bis 12. November 2009, Mo-Fr 8-21 Uhr, Sa 8-16 Uhr
Ort: Haupthalle der ETH Zürich, Zentrum, 8093 Zürich

Zum Thema:

Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich
Objektberichte Nationalparkzentrum Zernez, Atelier Bardill und Wohnüberbauung in Zürich im Baunetz Wissen Beton