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29.09.2022

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Überall Vorhänge

Unternehmenszentrale in Augsburg von HENN


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Die Adresse Forschungsallee 3 verrät es bereits: Das neue Hauptquartier der Softwarefirma baramundi in Augsburg liegt in einem Entwicklungsgebiet am Stadtrand, wo zeitgemäß geforscht und produziert wird. Die SoftwareFactory von HENN (München) wurde vor wenigen Wochen eröffnet und ist eines der ersten Häuser in dem 70 Hektar großen Innovationspark im Süden der Stadt.

Das Gebäude entstand im Auftrag der Wittenstein Immobilien und bietet auf 13.250 Quadratmetern Bruttogrundfläche nicht nur flexibel nutzbare Arbeitsbereiche, sondern auch Fitnessraum und Dachterrasse. Das öffentlich zugängliche Café ist sicherlich eine gute Idee, um erste Impulse urbanen Lebens in dem neu entstehenden Innovationspark zu fördern. Eine als gestuftes Podium ausgebildete Haupttreppe im Foyer darf natürlich nicht fehlen, um hier informelles Miteinander oder Veranstaltungen zu ermöglichen.

Ganz ähnlich wie bei der 2018 fertiggestellten Zalando-Zentrale in Berlin spielen auch beim Bau für baramundi das Atrium und die hier offen geführten Treppenläufe eine entscheidende Rolle für den Entwurf. Der eigentliche gestalterische Clou des Hauses ist jedoch der Einsatz von Vorhängen im Zwischenraum der raumhohen und vollverglasten Doppelfassade. Sie werden automatisch gesteuert und sorgen für den nötigen Sonnenschutz. Auf den Büroflächen kommen wiederum bronzefarbene Vorhänge an schwarzen Schienen als raumordnendes Element zum Einsatz.

Die Architekt*innen stellen ihr Augsburger Projekt in eine Reihe mit der bereits erwähnten Zalando-Zentrale oder dem Headquarter für Continental in Hannover, an dem sie seit 2017 arbeiten. Gespannt darf man sicherlich auch auf das Google Office in Berlin sein, dessen Fertigstellung für 2023 geplant ist.  

Am ehesten liegt aber vielleicht der Vergleich mit einem echten Klassiker auf der Hand, und zwar mit der 1965 eröffneten, kantig strengen Osram-Zentrale in München, mit der Walter Henn Maßstäbe im funktionalistischen Bürohausbau setzte – und die trotzdem vor wenigen Jahren abgerissen wurde. In der Augsburger Suburbia lebt der Geist des verlorenen Münchner Meisterwerks nahe des Isarufers nun zumindest ein wenig weiter. (gh)

Fotos: Laurian Ghinitoiu


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Kommentare

6

Ulknudel | 30.09.2022 11:09 Uhr

@Kommentare

Danke sehr. Dann habe ich das "Lowtech"-Konzept schon richtig verstanden. Scheint mir allerdings ein enormer Materialaufwand zuliebe der Fassadengestaltung zu sein.

5

wattenfall | 29.09.2022 17:45 Uhr

sonnenschutz

der sonnenschutz ist eigentlich aussen.
die äusseren scheiben sind mit großen fugen moniert (bild 2), um im unbeheizten und belüftetem zwischraum, den sonnenschutz im vor wind und wetter zu schützen.

4

Peter Pan | 29.09.2022 17:11 Uhr

@Nr.1

Wenn man genau hinsieht, erkennt man 2 Fassadenebenen, in denen dazwischen der Vorhang läuft. Wahrscheinlich ähnliches Prinzip wie beim Verwaltungsgebäude der Junta de Castilla y León in Zamora (Spanien).

3

Peter | 29.09.2022 17:07 Uhr

@Ulknudel

Die Vorhänge verhindern oder minimieren direkte Strahlungsenergie im Innenraum. Die Energie steckt stattdessen in der Doppelfassade und kann je nach Konzept über Lüftungsöffnungen einfach entweichen oder noch für andere Zwecke genutzt werden. Die Doppelfasasde schützt außerdem den Vorhang vor Wind und Wetter. Ob solche Fassaden energetisch sinnvoll sind, kann man bezweifeln, aber sie erlauben zumindest den Gag mit den Vorhängen.

2

eon | 29.09.2022 16:45 Uhr

@ Ulknudel

"Wäre ein direkt außenliegender Sonnenschutz nicht wirkungsvoller"

Ja. Aber sieht halt nicht so geil aus.

1

Ulknudel | 29.09.2022 15:39 Uhr

Sonnenschutz

Kann mir jemand die Funktionsweise des "außenliegenden" Sonnenschutzes in dieser extraklimatischen Hülle erklären?
Wäre ein direkt außenliegender Sonnenschutz nicht wirkungsvoller? Oder geht es darum, die Wärmeenergie im Winter zu erhalten?
Über Antworten würde ich mich freuen. Herzlichen Dank.

 
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