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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Universitaetsgebaeude_in_Innsbruck_von_mohr_niklas_architekten_9601861.html

25.09.2024

Raster, Arkaden, Portalskulptur

Universitätsgebäude in Innsbruck von mohr niklas architekten


Der Campus der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist gewachsen. Um die zuvor an verschiedenen Standorten untergebrachten Institute der geistes-, kultur- und bildungswissenschaftlichen Fakultäten räumlich zusammenzuführen, entstand auf einem Grundstück an der Flusspromenade des Inn ein Neubau aus rötlichem Beton.

Das Ágnes-Heller-Haus – benannt nach der 2019 im Alter von 90 Jahren verstorbenen ungarischen Philosophin, die auch Ehrendoktorin der Universität war – wurde von mohr niklas architekten (Wien) entworfen, die sich in einem EU-weiten einstufigen Realisierungswettbewerb durchgesetzt hatten. Sie bearbeiteten das Projekt in den Leistungsphasen 1 bis 9 und übernahmen auch die Einrichtungsplanung.

Für die Freiraumgestaltung waren Kieran Fraser Landscape Design (Wien) zuständig. Die Nettobaukosten werden von den Architekt*innen mit 54,3 Millionen Euro angegeben. Dafür entstanden 24.800 Quadratmeter Bruttogrundfläche beziehungsweise knapp 13.000 Quadratmeter Nutzfläche.

Der quaderförmige Baukörper mit fünf Ober- und zwei Untergeschossen steht kompakt und unmittelbar an der Straße, wo er eine klare stadträumliche Kante bildet. Zum Fluss hin blieb eine große Freifläche erhalten, die hoffentlich bald zur lebendigen Campuswiese wird. Ein zehngeschossiger Hochpunkt mit Arkaden markiert den Eingangsbereich. In Richtung Grünfläche ist das Terrain zu den Hörsälen im ersten Untergeschoss abgesenkt. Eine breite Treppenanlage führt von der Wiese aus hinunter.

Zwischen den strengen Rasterfassaden sticht der zum historischen Bestand der Universität ausgerichtete Haupteingang ins Auge. Der in Wien lebende Künstler Peter Sandbichler hat hier ein markantes, 6,50 Meter tiefes Rundbogenportal gestaltet. Es wird durch ein rautenförmiges Betonornament charakterisiert und erstreckt sich über zwei Geschosse. Wie der im Bereich Skulptur und Installation arbeitende Künstler der Kollegin von BauNetz Wissen erklärte, wurde das „Zeitbogen“ betitelte Kunstwerk am Bau direkt in die vorhandene Schalung eingearbeitet. Es ist also keine „applizierte Verschönerung“, sondern „integrativer Bestandteil“ des Gebäudes.

Im Inneren gibt es ein durch Oberlichter erhelltes Atrium, das von freitragenden Treppen durchzogen wird, die die Obergeschosse erschließen. Umlaufende Fensterbänder ermöglichen Blickbezüge und bringen Licht in die innenliegenden Räume, die vor allem temporäre Arbeitsplätze aufnehmen. Büros und ständige Arbeitsplätze orientieren sich nach außen, sodass natürliche Belichtung und Belüftung möglich sind. Die Untergeschosse beherbergen einen großen und einen kleinen Hörsaal. (da)

Fotos: David Schreyer


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