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20.10.2020

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Bayrisches Betonrecycling

Umweltstation von balda in Würzburg


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Die Würzburger „Stadtreiniger“, wie die Franken ihre Müllabfuhr nennen, haben seit Februar letzten Jahres ein neues Gebäude. Es soll der Umweltbildung dienen, schließlich sind die Stadtreiniger nicht nur fürs Saubermachen, sondern in dem Zusammenhang auch für Umwelt- und Klimafragen zuständig. Die neue „Umweltstation“ liegt im Westen Würzburgs, eingebettet in den Landesgartenschaupark von 1990 und die denkmalgeschützten Bastionsanlage. 2016 hatte das Büro balda architekten (Fürstenfeldbrück) den von den Stadtreinigern ausgelobten Wettbewerb gegen vier weitere Büros gewonnen. Der Entwurf, der in Zusammenarbeit mit Büro Freiraum (Freising) entstand, wurde damals vor allem für seine integrierte Freiraumgestaltung, Leichtigkeit und Zugänglichkeit gelobt.

Der zweigeschossige, ovale Neubau mit einer Bruttogrundfläche von 779 Quadratmetern liegt an einem Hang und kann so ebenerdig an den Landschaftspark anknüpfen. Das in den Hang eingelassene Erdgeschoss, das im Grundriss amöbenförmig daherkommt, dient als Haupteingang und Ausstellungsfläche. Über eine gewendelte Treppe gelangt man in das erste Obergeschoss, wo sich Büros, Seminarräume und ein Vortragsraum befinden. Ein großes Oberlicht über dem Treppenkern bringt Tageslicht ins Innere. Nach außen wirkt der Bau, vor allem von der Bastionsebene aus, wie ein eingeschossiger Pavillon. Die filigranen Rundhölzer aus unbehandelter Lärche, die den balkonartigen Umgang fassen, sollen den Eindruck eines leichten Baukörpers noch unterstützen.

Was aber macht die aus Beton und Glas errichtete Umweltstation nun besonders nachhaltig oder umweltfreundlich? Äußerlich lässt sich kaum etwas erkennen – der eigentliche Kniff liegt in der Konstruktion. In Zusammenarbeit mit der TU Cottbus und dem Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem 75 Prozent der rund 1.400 Tonnen verbauten Betons aus Recyclingmaterial hergestellt werden konnten. Recyclingbeton bei einem öffentlichen Gebäude in Bayern – ein Novum. Genutzt wurden dabei unter anderem Reste der abgebrochenen Würzburger Autobahnbrücke. Zudem wurde weitestgehend auf Verbundwerkstoffe verzichtet, sodass die Baustoffe rezyklierbar sind. Eine Eisspeicherheizung – ein kombiniertes Heiz-Kühlsystem – und Photovoltaik auf dem Dach sorgen für gutes Klima und Strom. Schließlich wollen die Stadtreiniger nicht nur inhaltlich, sondern schon beim Gebäude selbst für Umweltbewusstsein werben. (at)

Fotos: Stefan Meyer


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Kommentare

3

tiffys | 21.10.2020 08:35 Uhr

baustenneinrichtung

...jetzt nur noch die drehsteifen entfernen...

2

eine junge | 21.10.2020 08:34 Uhr

architektin

ich finde die wahl der materialien sehr gelungen. die raumgrenzen im "atrium" hätten aber transparenter und fließender sein können.

1

STPH | 20.10.2020 18:46 Uhr

Bauchtanz


würzburg als Stadt von Balthasar Neumann gönnt sich einen Schwung. Jedoch will der oben nicht in Gang kommen wird eher zum Bauch als Tanz. Hier hätte eine Unwucht bei der Knüppelverteilung wohl geholfen.
Innen klemmt die Treppe in der Kreisbewegung, die ja den Auftakt bildet zum Zyklon durch die beiden Deckenplatten, der sich oben am Dachloch entwickelt und unten die Treppe hinter sich herschleudert.

Alles beginnt immer oben wie die Phantasie oder die Kirchturmzwiebel.

 
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