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01.10.2024

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Gemeindezentrum mit neuem Job

Umnutzung von Schlicht Lamprecht Kern in Bad Kissingen


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In den 1960er Jahren entstand in Bad Kissingen in Unterfranken ein evangelisches Gemeindezentrum nach Plänen des 2009 verstorbenen Hans-Busso von Busse. Der Bau im zeittypischen Stil – ein Stahlbetonskelett mit Sichtmauerwerk aus Kalksandstein – überzeugte durch sein flexibles Raumkonzept. Die ineinander übergehenden Räume wurden vielseitig genutzt, für Gottesdienste, Jugendarbeit, Veranstaltungen oder kleinere Zusammenkünfte.

Nach etwa 50 Jahren musste die evangelische Gemeinde das Gebäude jedoch wegen Mitgliederschwunds verkaufen. Während einige Interessenten den Abriss des Gemeindezentrums und den Neubau von Wohnungen vorschlugen, hatte Daniel Dahinten eine andere Idee: Er überzeugte die Gemeinde, das Haus für den Standort des Ingenieurbüros Tragraum zu sanieren und umzunutzen. Die Planung für das im letzten Jahr fertiggestellte Projekt übernahmen Schlicht Lamprecht Kern aus Schweinfurt.

Passend zur beabsichtigen Umnutzung wurde das ehemalige Gemeindezentrum 2021 unter Denkmalschutz gestellt. Neben der Anerkennung der baukünstlerischen Qualität brachte dies laut Architekt*innen jedoch auch mehr Planungsaufwand, weniger Spielraum und eine intensive Abstimmung mit dem Denkmalamt mit sich. Entsprechend zurückhaltend gestalteten sich die Eingriffe am Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 646 Quadratmetern. Als wohl größte Maßnahme wurden neue Oberlichtbänder im Großraumbüro eingefügt, die zur Belichtung des tiefen Raums nötig waren. Historische Elemente wie die grünen Tür- und Fensterrahmen wurden aufgearbeitet, die Fensterverglasungen ausgetauscht.

Das vorhandene Raumkonzept bot durch seine ursprüngliche Nutzung schon einen hohen Grad an Flexibilität, was die Umnutzung erleichterte. Im ehemaligen großen Saal, heute Büroflächen, wurde eine raumhohe Glastrennwand eingefügt. Die Planer*innen ergänzten eine Büroküche, die aus einem bauzeitlichen Wandschrank gefertigt wurde und an dessen Stelle steht. Die früheren Räume für Chor und Jugendarbeit dienen nun als Personalräume und Einzelbüro. Das Obergeschoss, in dem einst Diakon und Kirchenmusiker lebten, wird weiterhin als Wohnraum genutzt.

Charakteristisch in den Innenräumen sind die Betonträger der Decke, das Sichtmauerwerk und die grünen Holzeinbauten. Die hellen Kalksandsteinfassaden in Innen- und Außenraum wurden behutsam gereinigt und der zugehörige Innenhof mit Pergola und Brunnen ebenso revitalisiert. (gk)

Fotos: Stefan Meyer


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

xaver | 02.10.2024 15:05 Uhr

Bildbearbeitung

die vorher-nachher Bilder unterscheiden sich vor Allem darin, dass die Sättigung raus genommen wurde :)

1

peter | 01.10.2024 23:16 Uhr

danke

ein bemerkenswertes haus - von außen zunächst unscheinbar, auf den zweiten blick qualitätvoll, von innen aber sehr spannend.

vor allem wurde es aber wunderbar behutsam aufgefrischt, und es zeigt sehr anschaulich, wie aktuell ein gebäude auch nach 55 jahren trotz nutzungsänderung aussehen kann. und wie gut es guter architektur tut, wenn man sie einfach pflegt, reinigt, lackiert - ohne viel zu verändern.

 
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