- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
25.11.2024
Radikalveränderung für Sankt Hedwigs-Kathedrale
Umbau von Sichau & Walter in Berlin
25
Gustav Baumann | 30.11.2024 13:55 UhrLangweilig
Die zentrale Herausforderung des Projekts war die Bewältigung des Kuppelraums. Dazu liefert dieser Entwurf nur ein nichtssagendes Flachrelief, welches die Halbschale dekoriert. Der Innenraum ist langweilig, ohne Geheimnis, ohne Spannung. Aber immerhin hat man der Denkmalpflege ein Schnippchen geschlagen - dafür gibt es einen Pinkt.
24
babette | 30.11.2024 09:36 UhrJames Turrell, hilf!
Nach all den Fotos, die ich bis jetzt von dem Innenraum gesehen habe, muss man wohl befürchten, in diesem sterilen, wie aus dem 3D-Drucker gepressten Innenraum schneeblind zu werden.
Selten war die katholische Kirche reiner.
23
Superarchitekt | 28.11.2024 23:52 UhrUnglaublich
Hier hilft nur noch anklagendes Geheule.
Dieser Frevel an einem der herausragendsten Bauwerke Berlins lässt mich einem Zustand zwischen Wut und Fassungslosigkeit zurück.
Die Androhung des Wettbewerbsergebnisses war bereits verdrängt, das Ergebnis ist umso niederschmetternder. Weniger ob des neuen Entwurfes, der in seiner Reduktion unambitioniert genug ist, als angesichts des enormen Verlustes an Bausubstanz.
Jeder Mensch mit gestalterischer Sensibilität und Gespür für das Besondere - ob Architekt oder Kleriker - muss erkennen was hier angerichtet wurde. Die vielfachen Gegenstimmen lassen sich nicht allein mit liturgischen Zwängen entkräften, dazu gehört absichtsvolle Selbstherrlichkeit der Bauherrschaft und wohl auch Überforderung bei den Planern.
Diese mutwillige Zerstörung und Ignoranz ist ein baukulturelles Verbrechen ersten Ranges und nichts anderes.
Die Entscheidungsträger sollten hier klar benannt und mit ihrer Verfehlung konfrontiert werden.
Kuppel, Säulen, Fenster, Leuchten, Orgel - um nur die offensichtlichen Bauteile zu nennen - umgestaltet hin zur Banalität, zerstört für einen sakralen white cube.
Allein diese Elemente zu erhalten hätte gereicht, hätte von Weitsicht und Demut gezeugt, die den Verantwortlichen offenbar komplett abhanden gekommen ist. Der Verschluss der zentralen Bodenöffnung wäre demgegenüber verkraftbar gewesen.
Wie diese einzigartige Melange aus Vorklassizismus und Nachkriegsmoderne gegen einen solch uninspirierten Innenausbau getauscht werden konnte und dies dann als Erfolg verkaufen zu wollen ist empörend.
Über finanzielle und ökologische Verantwortung muss da gar nicht erst gesprochen werden. Krass wie blind man hinsichtlich seiner Aussendarstellung agieren kann.
Ein absolutes Armutszeugnis und großer Verlust für das bauliche Erbe Berlins.
22
Hinrich Schoppe | 27.11.2024 20:17 UhrBänke
Ergänzung:
Wo sind eigentlich die grazilen Kirchenbänke geblieben?
Verschrottet oder einem mid-century-modern-Laden zugeführt, der damit den Reibach seines Erdenlebens macht?
Falls nicht und nicht verschrottet, bitte eine für mich reservieren, danke. Oder zwei...
21
Hinrich Schoppe | 27.11.2024 20:14 UhrGut gemeint...
.. ist auch gut geworden.
Dennoch der totale Wahnsinn.
Starrköpfigkeit einer überholten Männermannschaft für unglaublich (!) viel Geld.
Einfach nur traurig.
Wenn man den "50er Jahre Kitsch" nicht mag hätte man ehrlicher alles rausräumen und einen ziegelsichtigen Rohbau belassen sollen.
Meinetwegen etwas gekalkt.
Wäre zwar immer noch unsinnig teuer geworden, hätte aber immerhin bescheiden und devot ausgesehen.
Mal sehen, ob wir die Entweihung und Umwidmung noch erleben. Diese wird jetzt jedenfalls einfacher als vorher. Vielleicht doch eine visionäre Tat eines gläubigen Bauherren?
Danke.
20
Peter K | 27.11.2024 16:30 UhrEin spiritueller Raum
Der Mut aller Beteiligten wurde belohnt.
Ein spiritueller Raum eröffnet sich einem beim Betreten, dem man sich nicht entziehen kann.
19
Max Putzke | 27.11.2024 10:18 UhrDie Auszeichnung für den besten Kommentar...
...geht an joscic mit der Nr. 16.
Dieser Kommentar ist aus meiner Sicht der Beste.
Danke! Stimmt.
18
peter | 27.11.2024 09:15 Uhrdas pantheon in rom ist auch ziemlich düster
vieleicht sollte man es mal innen weiss anstreichen?!
17
DWS, Stuttgart | 26.11.2024 16:59 UhrKeine Absolution für Absolutismus
Bei sinkenden Zahlen von Gläubigen ist die Fußbodenöffnung Schwipperts kein Verkehrshindernis mehr, sondern eine einzigartige, verbindende (!) Raumschöpfung. Dieses deutsch-deutsche Wiederaufbau-Wunder im Kalten Krieg war ein Kulturdenkmal, das gerade wegen seiner Einmaligkeit hätte bewahrt werden müssen. Wird man demnächst vielleicht die Alte Pinakothek in München zurückbauen, Döllgasts raumbildende Schachttreppe beseitigen? - Die Neudefinition des Zentralraums wurde ohne Not von erratischen Religionsfürsten vernichtet, aussagekräftige Baugeschichte beseitigt: Ein quasi absolutistischer Willkürakt der Geldverschwendung. Diese Veränderung erscheint wie eine contradictio in adiecto: Die konservative Kirche konserviert nicht. So wie die moralische Instanz die eigene Moral mit Füßen tritt. - Respekt, Nikolaus Bernau: Kein schnulziges Requiem für zerstörte Kreativität, aber auch keine Predigt für besinnungslose Erneuerung, sondern eine sachliche, eindrückliche und gelungene Bestandsaufnahme der heiligen Einfachheit für 44 Millionen.
16
joscic | 26.11.2024 14:16 Uhr"jegliches hat seine Zeit,
Steine sammeln - Steine zerstreun.
Bäume pflanzen - Bäume abhaun,
leben und sterben und Streit."
So steht es in der Bibel und so sangen die Puhdys.
Also lasset auch hier einmal etwas Neues zu, auch wenn das alte nicht nur schlecht war. Ziemlich düster war es aber doch.
15
@14 | 26.11.2024 10:42 UhrEndlich
mal ein guter Beitrag in diesem Forum.
1. Die Architekten sind nicht unbedingt für das Denkmalpflegekonzept haftbar zu machen.
2. Der Raum ist NICHT gut ablichtbar und der Fotograf hat mit seinen Überbelichtungen versucht das irgendwie hinzukriegen, aber eigentlich nur Kitsch produziert. Entweder man kann so etwas oder sollte es sein lassen
3. Auch mal wichtig der Verweis, wie revolutionär (fast schon protestantisch) dieser Raum für die katholische Kirche ist und wie charmant eine durchdachte Raumfügung - lassen wir den weißen Minimalismus mal als Geschmackssache außen vor - konservative Vorbehalte aus dem Weg räumen kann.
4. Interessantes Projekt und Reinterpretation
Und noch ein Wort an den "Kritiker": Auch im "Westen" werden Bauten aus der Nachkriegszeit abgerissen und zerstört oder überformt - und da wird auch hart diskutiert. Und manchmal kommt man zum Konsens, dass das alte Design vielleicht a) nicht so gut funktioniert und b) einfach nicht aussieht. Das ist kein Privileg des Ostens. Das kann man auch mal neutral sehen, wie es ist und alte OstWest Beißreflexe weglassen. Ja, es hat sich in den 90ern viel Frustration angestaut, aber es hilft ja nichts, das auf alles und jedes anzuwenden. Das heißt nicht, dass die Diskussion um den Umgang mit Ostarchitektur unsinnig ist, im Gegenteil, aber man kann vielleicht mal alte Stereotypen weglassen.
Und bei der Hedwigskathedrale ist dieses staubige "Wessi sind schlecht" Geplärre vielleicht nicht wirklich angebracht.
14
mma | 25.11.2024 23:16 UhrStarke Jury?
Auch wir haben damals die mehr als 300seitige Auslobung (+ haufenweise zus. Unterlagen) durchgearbeitet - und fühlten uns erst durch den Satz "Auf keinen Fall sollte der Altar in die Mitte gestellt werden." dazu ermutigt, einen Beitrag auszuarbeiten. Denn räumlich war das für uns die einzig sinnvolle Lösung und das würden sich dann hoffentlich nicht so viele trauen. Knapp am Ende der ersten Phase rausgeflogen hatten wir gemutmaßt, die Architekten in der Jury wollten sich wohl nicht gegen die explizite Forderung der Kleriker stellen (Altar frontal gegenüber dem Kirchenvolk).
Wie überrascht waren wir, als nach der 2. Phase endlich die Ergebnisse veröffentlicht wurden: die Gewinner hatten das gleiche gemacht - nur eben (leider) noch viel besser! Allein der halbkugelförmige Altar wirkte so logisch, dass es schmerzte. Aber, wie immer bei den scheinbar einfachen Lösungen: man muss erstmal darauf kommen. Auch Anderes war konsequenter zuendegedacht.
Die Kirchenvertreter favorisierten dem Vernehmen nach allerdings tatsächlich einen anderen Beitrag, der die liturgischen Vorgaben einhielt. Es war also keineswegs eine schwache Jury, die sich dem Klerus anschloss, sondern man hat für die räumlich klarste Lösung gekämpft.
Schließen des Loches und Negierung des Schwippert-Wiederaufbaus waren dem Auslobungstext nach der Anlass für den Wettbewerb und bereits vorher mit dem Denkmalschutz ausdiskutiert. Dass man sich kirchenseitig nun, anstatt diese Karte nochmal zu ziehen, voll hinter der unliebsamen Jury-Entscheidung gesammelt hat und eine konsequente Umsetzung ermöglicht hat, ist bemerkenswert.
Dass die Fotos nun nicht unbedingt Lust machen, sich das Ergebnis anzuschauen, mag daran liegen, dass der Raum eigentlich nicht photografisch abbildbar ist. War schon im Wettbewerb eine unlösbare Aufgabe, eine gute Perspektive für die auch nicht so schöne Kuppel (Paraboloid statt Pantheon-Halbkugel) zu finden. Ich empfehle hier die Modellfotos aus der verlinkten Baunetz-Meldung zum WBW 2014.
Ich jedenfalls freue mich auf den nächsten Berlinbesuch, um die Umsetzung anzuschauen. Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen, die Jury und die Kirchenvertreter!
13
Hirsch | 25.11.2024 20:07 UhrErfreulich und erstaunlich
Der Vorzustand war ein merkwürdiges Kuriosum gewesen. Gewiss einzigartig. Vor allem einzigartig geblieben, das hatte seine Gründe, und das auch schon vor Jahrzehnten.
Der neue Raum als White Cube, oder eher White Sphere, fast schon museal.
Interessanter Weise ist die katholische Kirche architektonisch viel wandelbarer und zukunftsorientierter, als es manch Autor und Kommentarschreiber auf Baunetz ist. Sachen gibts ..
12
dieter neikes architekt | 25.11.2024 18:49 UhrKirchenraum
mein heutiger Besuch hat mich ergriffen gemacht- ein toller Entwurf und ein wunderbarer Raum
-das Licht-die Verglasung- die Kuppelausbildung- die noch nicht ganz fertige Orgel;
Zurückhaltung durch wenige aufeinander abgestimmte Materialien- zum Glück keine Historisierung- ....
Gratulation
11
Arcseyler | 25.11.2024 18:33 Uhr....
Durch Architektur
zum Raum - Barock
als Bewusstsein - Moderne
10
Hartmut Göhler | 25.11.2024 18:11 UhrRadikaler Katholizismus?
Die katholische Kirche auf reformatorischen Abwegen? Der so "protestantische" Innenraum erstaunt dann doch! Angesichts der Zirkus-Scheinwerfer über dem Gesims schmerzt der Verlust der Schwippertschen Leuchten - und nicht nur der!
Als Architekturstudent in den 1990ern hätte ich den neuen Raum als Inkarnation eines durandschen Rationalismus "cool" gefunden. 30 Jahre später wiegt der atmosphärische, materielle und baukünstlerische Verlust dann doch schwerer als die Freude am Neuen. Der Berliner Denkmalpflege wünsche ich, dass sie beim nächsten Bauantrag dieser Institution mehr "Mumm" hat, das reiche baukulturelle Erbe der Hauptstadt zu verteidigen.
9
Toni Tek | 25.11.2024 18:02 Uhrhm...
Ich gestehe: Ich habe das noch nicht live gesehen. Bis dahin halte ich mich zurück mit der Kritik - auch wenn ich vermute, dass zum Beispiel die Säulen einfach zu wenig ausformuliert als solche. Und die Raumproportion, nun ja, hoffentlich nur auf dem Bild so flach und fast erdrückend horizontal wirkt. Und ja, Minimalismus und Banalität sind in der Tat nahe beieinander...und immer schon gewesen...
Dennoch: Die Schwippert-Lösung blieb nicht zufällig "einzigartig": Sie war einfach nicht gelungen, der Raum war vollkommen zerpflückt und alles andere als schön. Es war ein von vorne bis hinten misslungener Versuch, dieses "neue Raumgefüge". Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. Ich finde, es ist nicht hilfreich, das nachträglich zu verklären. Und schon gar nicht, ein Ost-West-Kitsch-Thema daraus zu machen. Ich habe deshalb absolut immer Verständnis für die Kirche und ihren Umbauwunsch gehabt. Und wie gut der Umbau jetzt geworden ist - nun, das wird sich zeigen, und anschauen werde ich mir das demnächst auch selbstverständlich.
8
Arcseyler | 25.11.2024 17:56 Uhr.de
Vom barocken Dort zum erleuchteten Hier. Fast evangelisch. Danke für den kraftvollen Artikel.
6
denkmalschutz und kirche | 25.11.2024 17:22 Uhrbeide haben versagt
eine bittere stunde berliner nachwende-baugeschichte findet heute ihren vorläufigen abschluss.
zum einen ...
eine zeitgeschichtlich faszinierende kunst- und architekturschöpfung, die im sinne des deutschen denkmalgesetzes höchst denkmalwürdig war, wurde durch die denkmalpflege nicht geschützt und durch - was? - ersetzt.
zum anderen ...
die katholische kirche hat erneut bewiesen, dass sie ihre bodenhaftung verloren hat. eine unsägliche not herrscht in der welt und in berlin. obdachlose, arme, kranke ...
wo sind die investitionen des katholischen bistums in gleicher höhe für z. b. eine obdachloseneinrichtung in der stadt? ein völlig funktionierender kirchenbau, der dem kleruns und (sehr wenigen) gläubigen stets gut obdach bot, wird aus fragwürdigen gründen umgebaut.
Lieber Herr Bischof Dr. Koch,
soviel latein muss erlaubt sein: deus in minimis maximus,
hatten Sie das bei Ihrer wenig christlichen entscheidung für den umbau vergessen?
5
Gustav Baumann | 25.11.2024 16:59 UhrDas Loch muss zu !
Herzlichen Glückwunsch an Nikolaus Bernau zu dieser tollen Besprechung - kraftvoll geschrieben und klar Position bezogen.
2014 war ich einer der vielen, die einen Wettbewerbsbeitrag eingereicht haben und gescheitert sind - so schwer greifbar war die Aufgabe. Am Ende beschlich uns der Verdacht, der Wettbewerb sei nur eine verkappte Publicity-Aktion der katholischen Kirche.
Dennoch meine ich, es war die richtige Entscheidung, das Loch zu schließen. Auf den realen Raumeindruck nach Umbau bin ich gespannt.
4
Maarten Heckmann | 25.11.2024 16:40 UhrNix für die Sinne
Tja, wenn das einzig wirkliche Argument für den Katholizismus irgendwie sinnlicher auf solch banale Weise entkräftet wird, dann kann man sich den ganzen Verein endgültig sparen. In ästhetischer Hinsich muss ich darüber hinaus an die Badewanne von Tebartz-van Elst denken.
Was mich ernsthaft interessieren würde: Gehen die Verantwortklichen nun wirklich in diesen Kirchenraum und denken sich: ergreifend, wirklich toll, was wir hier geschaffen haben? Kann man sich irgendwie nicht so richtig vorstellen.
3
Kritiker | 25.11.2024 16:18 UhrAbwicklung de "Ostlochs"
Ja das ganze Zerstörungswerk nochmal in all seiner kitschigen Hässlichkeit zu sehen ist schon schlimm. Es wurde ja immer von den westdeutschen Priestern als "Ostloch" tituliert und so ist man jetzt damit umgegangen, nix neues in Berlin halt - Beispiele gibts genug - aktuelles Nebenbesipiel die Zerstörung der Komischen Oper und des Jahnstadions. Auch der Stahlskelett-Verwaltungsbau neben der Kathedrale musste übrigens uach unbedingt umgebaut werden zu einer generischen Dudlerartigen Kiste.
2
Pekingmensch | 25.11.2024 16:17 UhrWeniger ist weniger
Ich war vor vielen Jahren mal als Tourist in der Kirche und mir ist vor allem in Erinnerung geblieben: der grosse, recht duestere, aber auch dezent farbige Innenraum der Kirche unter der Kuppel, und die grosse Oeffnung zur Unterkirche. Letztere mag unpraktisch gewesen sein, aber eben auch ungewoehnlich und einzigartig. Das ist jetzt alles weg. PS: Wie erklaert sich eigentlich die vollkommene Umgestaltung der Untersicht der Kuppel?
26
Baudichtungslaie | 03.12.2024 11:58 UhrVon Licht und Zentrum
Maß und Mitte,
und der unerhörten Bitte,
des Imperfekten Dreifaltigkeit,
aus palladianistisch-klassizistischer Erhabenheit
und Schwipperts Sprengung der Liturgie,
zu schützen als Denkmal, vor Kräften, die
die spalterisch-verbindende Öffnung der Decke,
zwecks Klärung des Raums, wollten bringen zur Strecke:
Licht ist natürlich gottgegeben.
Warum sich darüber mit Leuchten erheben,
die hier in besonderer Art und Weise
bislang von sich Reden machten, nicht leise,
wo ihnen das allerdings kaum gebührte,
weil dies überzeugend nirgendwohin führte.
Die Treppe nach unten hingegen schon!
Sie widersprach jedoch der Intention,
der Kugel des PAnThEoNs Raum zu geben,
wollt´ sich ja nun Leere darunter legen
und so der Kugel die Basis rauben,
wo im Zentrum des Baus ebenso wie im Glauben
sollte doch wohl Anderes steh´n.
Weshalb wir nun einen Altar dort seh´n,
wo er auch unzweifelhaft hingehört:
Das Zentrum endlich besetzt nicht gestört!
Wär dies nun noch in jenes Licht getaucht,
das dem Raum wird vom Oculus eingehaucht,
dann wäre dem Vorbild Genüge getan.
Doch dagegen arbeiten die Fenstern an,
die bar jeder Botschaft und Farbe, allein
dem Lichteintrag scheinen von Nutzen (?) zu sein,
der so, bedauernswerterweise,
schlägt in die Hülle Schneise um Schneise,
und jede Anmutung von göttlichem Licht
mit undifferenziert diffuser Helligkeit bricht.
Ich hätte gewünscht, man lenkte den Schein
des Fensterlichts nur noch indirekt ein,
durch einen Wandkranz, der vorgestellt, innen,
Licht nur lässt in Kuppel und Krypta entrinnen.
Doch man entschied anders: dass Raum und Struktur
sich verlören in Licht und Weiße pur.
Ob Licht, in solch Abwesenheit vom Dunkeln,
vermag das Göttliche bringen zum Funkeln,
möge ein Jeder für sich erspüren!
Ab jetzt sind ja wieder geöffnet die Türen