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02.08.2022

Kunst in der Zuckerfabrik

Umbau von Scapelab in Ljubljana


Die slowenische Hauptstadt Ljubljana verfügt über eine Vielzahl an Museen und Galerien, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Zu den bekanntesten zählen die Moderna galerija und das dazugehörige Museum für Zeitgenössische Kunst Metelkova mit ihren Sammlungen slowenischer und jugoslawischer Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit der Cukrarna Galerie eröffnete im September vergangenen Jahres eine neue Kunstinstitution, die zu den öffentlichen Museen und Galerien in Ljubljana (MGML) gehört, und die es sich zum Ziel gesetzt hat, ein kulturelles Zentrum für zeitgenössische slowenische Kunst zu werden. Für den Umbau, der zwischen 2018 und 2021 erfolgte, zeichnet das ortsansässige Büro Scapelab verantwortlich.

Die Cukrarna Galerie befindet sich in einer ehemaligen Zuckerfabrik, die 1828 gebaut wurde und seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Herberge für Soldaten oder Fabrikarbeiter wie auch als Notunterkunft diente. Mit dem Kunstzentrum sollte das als Kulturdenkmal klassifizierte, jedoch verfallene Gebäude eine neue Aufwertung erhalten und darüber hinaus eine Anbindung des Stadtteils, in dem es sich befindet, an das Zentrum unterstützen. So befindet sich in unmittelbarer Nähe auch die in den 1940er Jahren nach Entwürfen des Architekten Jože Plečnik erbaute Schleusenbrücke, die über dem Fluss Ljubljanica führt.

Der Planung war ein Wettbewerb vorausgegangen, den die Stadt Ljubljana 2009 ausrichtete, nachdem sie 2008 die ehemalige Zuckerfabrik erworben hatte. Im Rahmen der Arbeiten wurde das Gebäude entkernt und die Fassade saniert. In eine neue Dachkonstruktion aus Stahl sind die Ausstellungsräume eingehängt, die sich oberhalb des ersten Geschosses befinden. Ihre Außenhülle wurde aus perforierten Aluminiumpaneelen gefertigt, um die neu eingesetzten Strukturen hervorzuheben. Fast 20 Millionen Euro kostete der Eingriff laut Stadtverwaltung. Davon wurden, neben der Finanzierung durch die Stadt, der größte Anteil von 11 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und etwa 3 Millionen aus staatlichen Mitteln getragen.

Um ausreichend räumliche Kapazitäten für das vielfältige Programm der Cukrarna zu schaffen, wurde ein Untergeschoss ausgebaut, das neben technischen Räumen auch Flächen für Performances beherbergt. Im Erdgeschoss, von dem aus man die gesamte Höhe des Gebäudes erfahren kann, wurde eine Bar eingebaut, die ebenfalls für das Konzertprogramm genutzt wird. Künstlerische Leiterin der Galerie ist Alenka Gregorič, die bereits die City Art Gallery Ljubljana und CC Tobacco 001 sowie zuvor das unabhängige Kulturinstitut ŠKUC (Studentisches Kulturzentrum) leitete, das 1972 aus den Studentenprotesten in Jugoslawien hervorging und in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. (sla)

Fotos: Miran Kambič


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