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16.04.2019

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Verwandlung eines Hexagons

Umbau von Rèmy Marciano in Marseille


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Aus der Fusion dreier Universitäten im Großraum Marseille entstand 2012 die Universität Aix-Marseille (AMU), die heute zu den größten frankophonen Universitäten Frankreichs zählt. Der Zusammenschluss hat sich auch auf die räumlichen Gegebenheiten der Hochschule ausgewirkt, die auf ihren insgesamt fünf großen Campussen mehrere Modernisierungsmaßnahmen planen und durchführen ließ.

Eine davon war die mehr als 18,5 Millionen Euro teure Transformation eines auf dem Campus Marseille Luminy befindlichen und als Hexagone bekannten Gebäudes aus den Sechzigerjahren in ein modernes Lernzentrum. Geplant wurde der Umbau vom Büro Rèmy Marciano Architecte (Marseille), dessen Entwurf den 2014 ausgelobten Wettbewerb gewann. Seit seiner Fertigstellung im September 2018 dient der sechseckige, 7.783 Quadratmeter große Betonbaukörper Studierenden als zentraler neuer Lernort und Treffpunkt auf dem Unigelände am Rande des Massif des Calanques.

Das Bestandsgebäude am Fuß einer Bergkette war früher ein Restaurant und stand im Anschluss lange leer. Das als dominante Sechseck ausgeführte Obergeschoss schwebte auf einem teilweise zurückgesetzten Erdgeschoss. Nach Umbau und Erweiterung verbirgt sich die ursprüngliche klare Struktur des Baus hinter milchig-weißen Fassaden mit abgerundeten Ecken. Sie sollen dem Lernzentrum einen einladenden und offenen Charakter geben. Das neue Herzstück des Volumens bildet ein mittig gelegenes, offenes Atrium, das in Form eines Amphitheaters ausgeführt wurde. Dieser attraktive Außenraum, um den herum sich die sechseckigen Grundrisse des dreigeschossigen Zentrums gliedern, sorgt auch für viel Tageslicht in den Innenräumen.

Das Lernzentrum nimmt einen Hörsaal, ein Café und unterschiedliche Aufenthaltsräume für Studierende auf, vor allem jedoch die Universitätsbibliothek mit 560 Plätzen, die sich über das gesamte zweite Obergeschoss erstreckt. Sie zählt zu den vier modern aufgerüsteten Bibliotheken, die die AMU in den letzten zwei Jahren gegründet hat. (mg)

Fotos: Takuji Shimmura


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Kommentare

3

Andrea Palladio | 17.04.2019 11:22 Uhr

Umbau

@Dr Yikes

ich darf Ihnen hier widersprechen. M. E. ist diese Sanierung vollkommen misslungen. Die ursprüngliche Struktur des Baus ist nicht mehr erkennbar, die stringente Logik hinter mehreren Layern Isolation, Verschattung und Fassadenspielereien verschwunden. Auch im Detail zeigt sich hier die neue Lieblosigkeit (Fensterprofile) und Ignoranz gegenüber dem Bestand (Holzstämme als Pseudo-Stützen).
Ehrlicher wäre Abreissen und neu Bauen gewesen.

2

@Dr. Yikes | 17.04.2019 10:05 Uhr

dazu passend

wozu denn bitte genau?

Das Gebäude können Sie ja kaum meinen.

Was für eine gelungener Umgang mit dem Erbe der 60er.

1

Dr. Yikes | 17.04.2019 00:50 Uhr

Dazu passend...

...möchte ich an dieser Stelle Michel Houellebecq zitieren: "Die öde und farblose Funktionalität moderner Architektur, ihre Versessenheit, einfache und armselige Formen zu verbreiten sowie kalte und nichtssagende Materialien zu verwenden, sind allzu auffallend, um reiner Zufall zu sein." (Gegen die Welt, gegen das Leben.)

 
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Der als Amphitheater ausgeführte Patio des neuen Lernzentrums folgt der Topografie des Ortes.

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So sah das Gebäude vor der Transformation aus: Ein Sechseck schwebt auf einem zurückgesetzten Sockelgeschoss.

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Heute ist diese außergewöhnliche Form nur schwer zu erkennen.

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Eine neue, weiße Hülle umschließt jetzt das komplette Gebäude.

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