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16.03.2021

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Dem Pförtner aufs Dach

Umbau und Aufstockung von Kresings in Osnabrück


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Alte Fabrikgebäude mit schicken Dachaufbauten sind an sich nichts Neues. Auch im Westen Osnabrücks wurde im vergangenen Jahr ein solches Projekt fertiggestellt: Das frühere Areal des Chemieunternehmens Hagedorn, vom Münsteraner Büro Kresings in ein Wohn- und Bürogebäude umgebaut. In seiner Gesamtheit geschützt – Baujahr war 1897 –, erhielt das Backsteinensemble in diesem Zuge ein Gold glänzendes Attikageschoss. Was hier allerdings eine Besonderheit darstellt, ist das einstige Pförtnerhäuschen, das ebenfalls einen Aufbau bekam. Dort balanciert nun eine kleine Turnhalle des Beratungsunternehmens Muuuh. Letzteres bezog auch die Büroflächen des übrigen Gebäudes und richtete hier seine Firmenzentrale ein. Darüber hinaus entstanden 18 Wohnungen.

Als Bauherrin tritt die Hageloft GmbH auf, ein Zusammenschluss aus Projektentwickler Elmar Grimm und Jens Bormann, dem Chef der Muuuh! Group. Und so wurde entsprechend den Bedürfnissen des neuen Hauptnutzers insbesondere der Gebäudeteil an der Lotter Straße modifiziert. Die Architekt*innen öffneten beispielsweise mit viel Glas die seitliche Fassade. Auch eine ebenfalls goldene Brücke wurde ergänzt, über die man direkt aus den Büros in die Sporthalle gelangt. Im Erdgeschoss des Pförtnerhäuschens befindet sich außerdem ein großes Besprechungszimmer. Die Gestaltung der Innenräume lässt an kalifornische Startups denken, aber auch ein bisschen industrielle Club-Atmosphäre wird geboten. Dazu passt, dass man eine kleine Disco samt Bar in den Altbau integrierte. Ein Café mit 60s-Feeling gibt es ebenfalls. Inklusive der Wohnungen wurde eine Bruttogrundfläche von mehr als 6.000 Quadratmetern bearbeitet.

Der erste Eindruck, der goldene Aufbau sei im Stadtraum die umfassendste Maßnahme gewesen, trügt allerdings. Tatsächlich wurde auch die komplette Klinkerfassade des Altbaus ausgetauscht, deren Erhalt aus statischen wie energetischen Gründen nicht machbar erschien. Der Detaillierungsgrad der jetzigen Hülle folgt dabei dem originalen Zustand. Bewusst wurde jedoch ein dunklerer Stein gewählt, was in der Abstraktion der Flächen an alte Schwarzweißaufnahmen aus den frühen Jahren der Fabrik denken lässt. (sb)

Fotos: Roman Mensing, Jette Golz, tammen.de



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Kommentare

2

auch ein | 17.03.2021 07:56 Uhr

architekt

die aufgerissene stirnwand (ex-brandwand wahrscheinlich?) als komplette glasscheibe gefällt mir gut!

innen hip, aussen überarbeiteter bestandscharme.sehr gelungene mischung

1

peter | 16.03.2021 22:52 Uhr

heute lästertag

och nee, oder? manche stellen sind vielleicht ganz nett, aber insgesamt tut mir auch hier der altbau leid - jetzt hat man ihn schwarz geschminkt und ihm einen verbeulten blechhelm aufgesetzt, um im inneren hippe karnevalsstimmung zu verbreiten.

der arme.

 
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