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27.03.2014

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Stilles Kloster

Umbau in der portugiesischen Provinz


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Das Claustro do Mosteiro do Lorvão in der portugiesischen Provinz Coimbra ist ein altes Gebäude: Zum ersten Mal wird der Bau bereits im Jahr 878 in Schriften erwähnt, nachdem die Gegend gerade von den Arabern zurückerobert worden war. Jahrhunderte galt das Schweigekloster des Benediktinerorden als Zentrum für Kultur und religiöse Wissenschaft. Nun wurde der Bestand von dem Studio Joao Mendes Ribeiro Arquitecto saniert und in ein Museum für sakrale Kunst umgebaut.

Der portugiesische Architekt, der 2012 in einem privaten Obstgarten in Chamusca da Beira einen spiegelnden Pool realisiert hatte, beweist einen behutsamen und ästhetischen Umgang mit den historischen Klostergewölben. Seine Strategie zeigt sich einerseits als Nacherzählung der vorhandenen Räume, andererseits als offener Eingriff mit stilistischen Überschneidungen und Gegensätzen. „Ausgangspunkt für das Projekt war eine Klarheit des Dialogs zwischen Vergangenheit und Gegenwart“, erzählt der Architekt. „Deshalb haben wir den Unterschied zwischen Bestand und Neubau durch den Einsatz neuer Elemente in einer unverkennbar modernen Sprache betont.“

Die Räume im Erdgeschoss des Klosters mit der Galerie, Kreuzgang, den dreizehn Kapellen, einem Hof, den Türen der Kirche und den Außenräume wurden von den Architekten ohne wesentliche Änderungen morphologisch rehabilitiert. Wenn auch deutlich moderner wurde der aufgesetzte Neubau als stille Erweiterung gedacht. Die neuen Museumsräume beziehen sich formal auf die ruhige Klosterform und zeichnen mit glatten schmucklosen den einstigen Schlafsaal, Küche und Speisesaal nach – Räume, die nach der Auflösung des Klosters zwanzigsten Jahrhundert nach und nach verschwunden waren.

Die stille Präsenz der Erweiterungsmaßnahmen wird durch einen mit gläsernen Rundgang, der auf das Dach gesetzt wurde und geschickt an den Dachfirst des darunter liegenden Gangs anschließt, zu einem unauffälligen Abschluss geformt. Von hier werden die einzelnen Ausstellungsräume erschlossen, gleichzeitig gelangt durch die oberen Fenster ein glattes homogenes Licht in den Rundgang. Der Museumsumbau wurde im Herbst 2013 fertiggestellt und vor kurzem in Betrieb genommen.

Fotos: do mal o menos - Eduardo Nascimento e João Fôja


Zum Thema:

Leise und still: Ähnliche Projekte in der Baunetzwoche#331 „Stille Architektur“


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