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16.08.2016

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Haus mit Hut

Umbau in Bremen


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Als Haus mit Hut beschreiben Wirth Architekten aus Bremen ihr jüngstes Projekt in der Stadt an der Weser. Die Kornstraße liegt in der Südvorstadt und ist von jenen kleinen Reihenhäusern geprägt, wie sie typisch für Bremen sind. Besonders in ihren kleineren Varianten, die ursprünglich vom einfachen Bürgertum bewohnt wurden, entsprechen diese heute jedoch nicht mehr dem Raumbedürfnis einer jungen Familie. Die Architekten platzieren darum auf einem Bestandsbau ein Dachgeschoss mit Galerie.

Auf die Hut-Metapher verweist mit „Haus Chapeau“ auch der offizielle Name des Umbaus. Da die Architekten aber für ihren Umbau eine ziemlich aufrechte Kubatur wählen, setzten sie zugleich auch ein deutliches Ausrufezeichen – die Straßenecke wird dadurch deutlich markiert, während der bestehende seitliche Giebel im Entwurf erkennbar bleibt.

Im Inneren überrascht das Haus nun mit einer bisher nicht gekannten Großzügigkeit, die nicht zuletzt durch die doppelte Geschosshöhe der Erweiterung und die großen vertikalen Fensterformate ermöglicht wird. Letztere erlauben aus der Tiefe des Wohnraums heraus weite Ausblicke auf die belebte Straße, während umgekehrt auch die Passanten etwas geboten bekommen. Die inszenierten Fotografien, die Christian Burmester in und um das Gebäude angefertigt hat, deuten es schon an. Eine rückwärtige Terrasse, die Wirth Architekten auf dem Altbau platzieren, rundet das Raumangebot ab.

Die Intervention, die die Architekten vornehmen, hat übrigens im Vorfeld schon zu einigen Diskussionen geführt. Darf man das, zwei doch recht unterschiedliche architektonische Typologien einfach miteinander verschmelzen? Die Qualität der kleinteiligen Bremer Stadtstruktur besteht jedenfalls auch darin, immer wieder flexibel auf neue Bedürfnisse reagieren zu können. Damit folgt der Umbau durchaus einer gewissen Tradition. (sb)

Fotos: Christian Burmester


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Kommentare

15

Bastian Völler | 29.08.2016 06:27 Uhr

... gebauter Studentenentwurf!

Grundgedanke sicher da. Ich erinnere an ein Objekt von HdM in Madrid. Gleiche Struktur doch die Lösung um Welten besser. Dies hier stellt keine Lösung für mich dar. Ein Wunsch des Architekten stellt es dar, der mit dem Geld des Bauherrn nicht finanziert werden konnte. Vollständig.... vielleicht hätte man besser bei den Großen abkuppeln sollen. Den Dachrand da umlaufend zu behalten, ist unglaublich teuer! Vielleicht war es mal der richtige Entwurf... die richtige Ausführung war es nicht.... bitte noch einmal!

P.S. Habe nichts gegen schepp gelaufene Projekte... doch stolz sollte man nicht darauf sein. Wenn es mein Projekt wäre... und ich habe auch Versuchsprojekte, bei dem man mal was riskiert... doch ich hätte alleine den Innenraum gezeigt!, den der, der lässt sich sicher sehen. Und deshalb ist das Projekt auch irgendwie ein Erfolg... für die Fassade ganz sicher nicht! Tut mir Leid!

14

Jörg Kempf, Architekt Berlin | 19.08.2016 12:35 Uhr

@ Billo

Wenn man meckern will, will man halt meckern.

Wie Sie an den Bildern die Materialien so genau einschätzen können wollen, ist mir tatsächlich ein Rätsel:

Die "Resopal Küche", sieht doch in Wahrheit eher nach Lack aus (siehe die Kanten in Bild 3).

Das "Billig-Parkett" macht eigentlich einen ganz anständig Eindruck... Ein Preisschild habe ich auch nirgendwo gesehen...oder haben Sie Röntgenaugen und können hier sogar den Schichtaufbau erkennen?

Das "klobige verzinkte Geländer" scheint auf den Bildern, die ich sehe, eher weiß lackiert und ist mit seinen Rundstäben eher zart gebaut: Sogar so zart, dass es nochmal diagonal nach hinten abgesteift werden muss (siehe Bild 5). Außerdem ist es ganz offensichtlich ein unmittelbares "Zitat" des Geländers des Nachbarhauses (siehe Bild 3). Kann man irgendwie augenzwinkernd und charmant finden...

Oder meinten Sie gar das Innengeländer? Das ist aber ebenfalls weiß gestrichen und ganz sicher aus Holz. So richtig klobig, find ich das aber nun auch nicht.

Sogar die Farbe ist bei Ihnen eben "Billo"...Mannmannmann...Sie sind ja ein Experte: Als ob Sie ernsthaft hier sehen könnten, ob nicht sogar eine teuere Mineralfarbe gestrichen wurde.

"Und die Über-Eck- Anordnung der Fenster an den Giebelecken - hat die hier wirklich Qualitäten?"

Ja! Hat Sie wohl, wenn man die Innenraumfotos betrachtet. Zum einen Bild 2, wo man den schönen Ausblick auf den Kirchturm erkennen kann und dann natürlich zum anderen Bild 1 und 5, wo deutlich wird, dass mit der Eckandordnung eben der alte Satteldachgiebel noch einmal nachgezeichnet und betont wird.

Man darf ja gerne etwas nicht mögen und kritisieren. Aber Kritik um des gehässigen Meckerns willen auf derart nierdigem Niveau ist einfach nur ärgerlich, unfair und hmmm...irgendwie billo!

13

Andi | 18.08.2016 12:29 Uhr

Bremen

@stadtmusikant
da gebe ich ihnen Recht, man bekommt das Gefühl von einem gebauten Studentenentwurf

12

Billo | 18.08.2016 11:17 Uhr

...meckert

Wenig Geld für die Ausführung, das ist ja ok.
Da muß man dann halt was draus machen.

Was ich hier nicht unbedingt erreicht sehe.
Man sieht dem ganzen deutlich an, dass es wenig kosten musste.. (anders als bei dem hier so orgiastisch gefeierten brandenburger Holzhaus vor kurzem.)

Sehr bedenklich finde ich das scheinbar mangelnde Gespür für schöne Materialien. Zum Einsatz kamen anscheinend:

- Plastikfenster
- Resopal-Einbauküche
- klobige verzinkte Geländer
- Billigparkett..
- WDVS + Billo-Farbe
- Blechsockel

Das geht bei gleichen Kosten auch schöner.
Und die Über-Eck- Anordnung der Fenster an den Giebelecken - hat die hier wirklich Qualitäten? Außer dem Gebäude einen grimmigen Grundausdruck zu verleihen und irgendwie auf Teufel komm raus "anders" zu sein?

11

Hans | 17.08.2016 22:10 Uhr

Schon OK....

... ach da regt sich die Kollegenschaft mal wieder auf - zu Recht? Mit scheint, das ist hier vor allem eine Geldfrage, und nicht so sehr eine Frage des Könnens. Als Ansatz finde ich es interessant und im Inneren auch räumlich gut gelungen - dass es von Außen etwas arg draufgesetzt wirkt, hätte man mit mehr Aufwand sicherlich hinbekommen. Aber nicht jeder Bauherr schwimmt im Geld, und trotzdem finde ich es interessant, weil so etwas selten vorkommt hier in Deutschland. Danke also nach Bremen.

PS: Was nicht polarisiert, was nur langweilt, das ist ohnehin viel schlimmer

10

stadtmusikant | 17.08.2016 21:06 Uhr

cool

wirklich gut, dass hier jeder was sagen darf ! Leider auch die meckerfuzzis mit bachelor- abschluss. Das haus ist gut und nimmt städtebaulich den ball auf, den "peinliche" architekten vor 80 jahren gespielt haben. Welche Begriffe bleiben für die gern bei baunetz präsentierten überdimensionierten städtebaulichen raumschiffe, wenn bei einem gelungenen einfamilienhaus bereits über "optische umweltzerstörung" sinniert wird.

9

volker wortmeyer | 17.08.2016 10:43 Uhr

rosenkrieg

danke für diesen beitrag, er ist wirklich diskussionswürdig und erheiternd! die fotos sind wie früher die kinderbilder in denen man die fehler suchte...

8

Fragender | 17.08.2016 10:22 Uhr

sehr peinlich

noch peinlicher wird es, wenn sich die Architekten auf ihren Fotos selbst platzieren, so etwas fällt auf, ist unprofessionell und wirkt angestrengt.

7

solong | 17.08.2016 10:02 Uhr

...mit verlaub...

... nichts gegen ungewöhnliche lösungen ... sofern diese von gestalterischen können und respekt im umgang mit der umgebung / bestand geprägt sind ... marktschreierischer "renderkids" brutalismus...ist noch lange keine ungewöhnliche lösung !!! sondern nur "bauen als optische umweltzerstörung" ... hier vom ansatz sicher gut gedacht ... aber dann ... "hilflosigkeit" ... hätte man jemanden planen lassen sollen, der den gedanken auch angemessen umsetzten kann ...

6

dethomas | 17.08.2016 07:30 Uhr

lustig ...

wie alle immer aufschrecken, wenn es um ungewöhnliche lösungen geht.
mir gefällt es - detail, grundriss, städtebau.
... und die fotos sind für alle die, die jetzt kreischen.
wirklich lustig.
wie schön das es immer wieder kollegen gibt, die neu denken können.

5

hansi | 16.08.2016 22:28 Uhr

Peinlich

Einfach nur peinlich. Fügt sich super ein. Eine weitere Selbstinszenierung wird zur Schau gestellt. Bei dem Anblick kann man ja nur auf einen baldigen Rückbau hoffen. In etwa fünf Jahren dürfte die Halbwertszeit der Wegwerfarchitektur erreicht sein...

4

Phil | 16.08.2016 18:09 Uhr

ohh jee

Ich bin doch ziemlich überrascht, dass es dieses Beispiel tatsächlich auf baunetz geschafft hat. Städtebaulich und architektonisch passt die Aufstockung weder in die Straße, noch zum Bestandsgebäude.
Lediglich von Innen scheinen es schöne Räume geworden zu sein. Dies darf aber nicht der Maßstab für gute Architektur sein.

3

a_C | 16.08.2016 17:03 Uhr

Och nö...

Die Fotografien sind wirklich sowas von peinlich und "am Ziel vorbei", dass es einem die Haare aufstellt. Inszenierung schön und gut, aber für so ein banales Häuschen die Superstar-Nummer zu reiten (Bodyguard, Paparazzo, ...) zeigt nur, dass der Fotograf einfach Bock auf das Theater hatte, aber keine Lust auf das Haus. (Wenn man sich die Website des Fotografen anschaut, hätte es allerdings auch noch deutlich schlimmer kommen können.)

Als Beispiel für passend inszenierte und handwerklich gut fotografierte Motive fällt mir das Projekt "Napoleon" von FREAKS freearchitects in Paris ein: www.freaksarchitecture.com/wordpress/portfolio/napoleon/
Das passt vom Kontext, hält sich gegenüber der Architektur zurück und ist sauber fotografiert.

2

Andreas Keller | 16.08.2016 16:58 Uhr

Haus mit Hut

Sieht völlig deplaziert aus, viel zu gewollt, daher anstrengend, einfach nur quark

1

Frank | 16.08.2016 16:04 Uhr

Haus mit Hut

yo finde ich ziemlich angestreng und ge­küns­telt. Auch die Photos. Nur das Bestandsphoto ist ehrlich, wird in zehn Jahren zeitloser aussehen, als die iPhone Photofilter-Bilder. Und draußen Rauchen ist spiessig.

 
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