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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_eines_Wohnhauses_in_Basel_von_Forsberg_5085400.html

30.06.2017

Harmonie dominiert

Umbau eines Wohnhauses in Basel von Forsberg


Auf den ersten Blick wirkt dieses Stadthaus in Basel klein: Nur ein Obergeschoss und ein zweites hinter der Mansarde. Im Inneren zeigt sich jedoch, dass es ein sehr großzügiges Haus ist – spätestens seit Forsberg Architekten (Basel) den repräsentativen Altbau von 1879 modernisiert haben. Hinter der Fassade – die das Piano Nobile zelebriert, wie die Architekten schreiben – liegt ein Prachtsaal im Stil der Neorenaissance.

Die Basler Fotografenfamilie Höflinger hatte das Haus seit 1912 genutzt. Um veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde es immer wieder in den Hof hinein erweitert: Atelier- und Laborräume in Seitenflügeln sowie Hofeinbauten zeugten von der ehemaligen gewerblichen Nutzung. Die Architekten setzten sich das Ziel, das Haus „von unnötigem Ballast zu befreien“ und brachen deshalb alle späteren Anbauten aber auch Teile des Hauptgebäudes ab, um die Rückseite komplett neu gestalten zu können. Große Glasflächen geben nun den Blick auf den grünen Innenhof frei.

Beim Vergleich der Ansichten vor und nach dem Umbau fällt auf, dass im hinteren Teil nun ein weiteres Geschoss geschaffen wurde. So entstanden zwei sehr großzügige Wohnungen auf je zwei Ebenen. Nach Eintritt in das Haus werden beide über getrennte Treppen erschlossen. Die untere Wohnung nutzt die historischen Repräsentationsräume und ist daher kleinteilig gegliedert. Die obere Wohnung dagegen gewinnt mit dem Dachgeschoss ein Wohnzimmer mit über 55 Quadratmetern, an das eine 20 Quadratmeter große Terrasse angeschlossen ist.

Die Ausstattung des Neubauteils greift die edle Materialgebung des Bestandes zeitgenössisch auf. Die Architekten bezeichnen es als „große bautechnische Herausforderung“, die geltenden Anforderungen an ein mehrgeschossiges Wohnhaus zu erfüllen, dem Bauingenieur sei es jedoch gelungen, „mithilfe der neuen Tragstruktur das gesamte Gebäude erdbebensicher zu gestalten“. Alt und Neu bilden ein Ganzes, das nun – trotz unterschiedlicher stilistischer Motive – ganz dem repräsentativen Charakter der Frontfassade entspricht. Doch nur noch wenig erinnert an die Gebrauchsspuren vergangener Jahrzehnte. Gestalterische Brüche wird man hier nicht mehr finden. Harmonie dominiert. (dd)

Fotos: Tom Bisig


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