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07.10.2014

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Zwillinge im Untergrund

U-Bahn-Stationen in Budapest eröffnet


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Buda und Pest, das sind, links und rechts der Donau, die beiden wichtigsten Teile, aus denen sich die ungarische Hauptstadt zusammensetzt. Seit 2014 verbindet die U-Bahn-Linie 4 die beiden Seiten – ein Projekt, das seit den Siebzigern in Planung war. Zwei der Stationen, die schon 2010 Richtfest hatten, stammen vom Büro Sporaarchitects (Budapest), und es sind vielleicht die für das Projekt am emblematischsten. Die eine Station, Szent Gellért tér, liegt nämlich noch im westlichen Buda, während Fővám tér die erste Station im östlichen Pest ist. Zwei Zwillingsstationen, die auch ästhetisch die Verbundenheit der Teilstädte erfahrbar machen.

Beide Stationen sind wesentlich durch die konstruktiven Bedingungen unter historischen Teilen der Stadt und in Donaunähe geprägt. Mehrere Ebenen aus Stahlbetonträgern verteilen einerseits die darüber liegenden Lasten, ergeben andererseits aber auch eine charakteristische Gitternetzstruktur, die von Spora bewusst als eine Art piranesischer Zwischenraum inszeniert wurde. Deren unregelmäßiger Aufbau verweist außerdem noch auf eine andere Bedingung der Planung: Weil sich nämlich die baulichen Anforderungen immer wieder stark änderten, hätte sich ein reguläres Raster als zu unflexibel erwiesen.

Für Spora spielt auch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Mobilitätsvorstellungen der letzten Jahrzehnte eine wichtige Rolle. Zu Beginn der Planung sei die Herangehensweise nämlich noch von einer technokratischen Attitüde ohne Rücksicht auf den Fahrgast geprägt gewesen. Heute müsse jedoch eine neue Generation für den öffentlichen Nahverkehr begeistert werden. Die beiden Stationen sind darum als hipper Gegenentwurf zur musealen Oberwelt gedacht – als öffentlicher Raum, der manchmal fast wirkt wie ein Club. Dazu passt der Chair One von Konstantin Grcic als Wartesitz. (sb)

Fotos: Tamás Bujnovszky


Kommentare

4

peter | 08.10.2014 18:17 Uhr

@ m.mertens

nein, gar nicht politisch motiviert. vielleicht ja unterinformiert. aus japan hört man immer wieder gutes, aber von guter u-bahn-architektur bislang nicht wirklich. wenn sie mich aufklären möchten - gerne. ich lerne gern dazu.

3

Teutates | 08.10.2014 16:22 Uhr

hä?

Vorweg: ein Büro, dass so etwas ausführen kann sei nicht ungelobt!

Entwurflich habe ich Co..Hi.. leider immernoch noch nie verstanden. Ich zweifle daran ob sich dies jemals ändert. Liegt das an mir?

So habe ich auch keine Lust dieses Gebäude zu betreten, geschweige denn darunter hindurch zu gehen.
Da fällt einem ja der Himmel auf den Kopf! Beim Teutates!

2

Mario Mertens | 07.10.2014 17:28 Uhr

Grenzwertig

''die asiaten bauen zwar viel, aber leider architektonisch meist weitgehend uninteressant.''
Es gibt wohl nur Europa und Asien für Sie oder? Allein was in Japan entstanden ist negiert ihre politisch grenzwertige Aussage.

1

peter | 07.10.2014 16:05 Uhr

u-dapest

wow. meines erachtens lösen die stationen das absolut ein, was sie seit dem wettbewerb vor etlichen jahren versprochen hatten. sehr sehenswert! ein sehr schönes stück zeitgenössische untergrundarchitektur, ein architektonischer meilenstein für eine bauaufgabe, die aufgrund zurückgehender investitionen in den u-bahn-bau in europa mmer seltener wird. die asiaten bauen zwar viel, aber leider architektonisch meist weitgehend uninteressant.

 
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Station M4 Szent Gellert ter

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