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01.02.2008

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Gefalteter Beton

Typenschule in Berlin-Pankow erweitert


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Pünktlich zu den Halbjahreszeugnissen wird am 5. Februar 2008 in Berlin-Pankow die Erweiterung der Paul-Lincke-Grundschule fertig gestellt. Entwurf und Bauausführung stammen aus dem Büro huber staudt architekten.

Der vorhandene Altbau entstand 1963 als Typenschule der deutschen Bauakademie und liegt in einer Wohnsiedlung aus Hochhäusern. Das U-förmige Gebäude wurde im Rahmen des Investitionsprogramms „Zukunft Bildung und Betreuung“ IZBB zu einer 3-zügigen offenen Ganztagsschule mit 200 Plätzen umgebaut und erweitert.

Von außen sichtbarste Intervention ist ein verglastes L-förmiges Gebäude aus gefalteten Betonfertigteilen. Dieser Neubau wurde einfach vor das bestehende eingeschossige Bauteil mit Satteldach aus den 60er Jahren gestellt. Die um eine Längsachse vergrößerte Mensa bildet dabei das horizontale, ein neues Fluchttreppenhaus das vertikale Element der neuen Verbindung.

Die Schule musste den gegenwärtigen Erfordernissen einer Ganztagsschule angepasst und weitergebaut werden. Dazu gehörten die Erweiterung von sechs Gruppenräumen, eine neue Übungsküche und das Betreuerzimmer.

Das Fluchttreppenhaus, das auch als direkte Verbindung zur Mensa genutzt wird, besteht ganz aus Sichtbeton. Wände, Decken, Treppenuntersichten und die Treppenstufen in betongrau sollen mit der Stahl-Glas-Fassade und dem skulptural geschlossenen Band der Balustrade aus Stahlblech kontrastieren. Die Aufenthaltsräume der Kinder erhalten viel natürliches Tageslicht und sind in den Farben Weiß und Hellgrau gehalten. „Das kühle Grau der Fassade und die hellgrauen Holzfenster geben dem sanierten Altbau einen abstrakten verfremdeten Charakter. Die feine vertikale Linienführung in der Putzoberfläche durch den ‚Besenstrich‘ gibt den Wandflächen einen textilen Charakter.“ (Architekten)

Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro und wurden aus Mitteln des IZBB-Programms finanziert, die Bauzeit betrug nur 17 Monate.

Mit diesem Projekt setzen Christian Huber und Joachim Staudt eine kleine Reihe von – vielleicht unspektakulären –, aber überaus überzeugenden Schulprojekten erfolgreich fort (siehe BauNetz-Meldung vom 5. Dezember 2007).


Kommentare

16

RLI | 04.02.2008 17:51 Uhr

Kommentarkultur

errare humanum est......nr. 15 .....die freiheit des wortes ,der meinung,der haltung,der kreativität,sollte sich doch weiterhin entwickeln dürfen.........!

15

Tilman Schäberle | 04.02.2008 11:01 Uhr

...und was ist hier gefaltet?

Ich schliesse mich den 11 Vorrednern an, v.a. den Vergleich mit "Einer flog über das Kuckucksnest" finde ich besonders stichhaltig. Das ganze ist erschütternd. Was mich immer fasziniert und gleichzeitig abtösst, sind die hohlen Phrasen, mit denen ein phantasieloser Entwurf als innovativ und qualitätvoll dargestellt wird - und einige kaufen das den Architekten auch noch ab (darunter viele meinungsbildende Fachzeitungsredakteure). Ich bin der Meinung, unsere Welt ist schon genug verroht, da kann die Architektur ruhig mal einen poetischen und positiven Akzent setzen, v.a. wenn es um Bauten für Kinder geht.

14

Eric Sturm | 04.02.2008 09:30 Uhr

Kommentarkultur?

Schon interessant, wie hier Leser einer Fachpublikation mit Argumenten auf Boulevard-Zeitungsniveau und fast alle anonym* eine (wie ich finde: gelungene) Erweiterung eines Schulbaus kommentieren:

Es scheint "common sense" zu sein, dass alles, was mit Kindern zu tun hat, zunächst einmal bunt, kuschelig, weich, "lustig" sein muss. Wer selbst - durch eigene Kinder oder sonstwie - Einblick in die heutige Welt von Kindergärten, Kindergeschäften, Kinder-Medien etc. hat, der weiß, dass diese Buntheit auf Dauer auch einfach nur nervig und anstrengend sein kann, sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.
Dass ein neues (!) Gebäude zunächst einmal einen ruhigen, klaren Rahmen für die darin stattfindende Nutzung bietet, finde ich vor diesem Hintergrund äußerst positiv!
Ich glaube auch nicht, dass in dieser Schule keine Bilder oder Basteleien an den Wänden aufgehängt werden, warum sollte das so sein? Dass die Projektfotos hier - in einer Fachpublikation - den Zustand kurz nach der Fertigstellung zeigen, ist in meinen Augen sinnvoll und angebracht.

Viele Grüße
Eric Sturm, ericsturm.de

* Dass 11 "Kommentatoren" dieses Beitrags es vorziehen, sich hinter Kürzeln oder infantilen Pseudonymen zu verstecken, spricht nicht gerade für eine ausgereifte Kommentarkultur.

13

The Cat | 04.02.2008 08:57 Uhr

Ambiente

So langsam bekomme ich es aber mit der Angst.

Das ist eine Kulisse für eine Radiohead-Endzeit- Musikvideo, aber kein Gebäude für Menschen, die noch einen Rest Lebensbejahung in sich haben. Und erst Recht nicht für Kinder...

12

CityCobra | 03.02.2008 19:11 Uhr

kindergerechtes Bauen

Bald folgt der Corten-Stahl Kindergarten. Superarchitektengerecht!

11

billi bibbitt | 02.02.2008 17:34 Uhr

flurbild

das bild im flur ist aus dem film "einer flog übers kuckucksnest" entlehnt. das ganze hat den charme einer psychatrischen anstalt um die jahrhundertwende. fassungslos wie am thema verfehlt und unsensibel hier vorgegangen wurde, noch dazu sind die anderen bauten der architekten sonst ja nicht schlecht, sie können es ja. eventuell hatten sie selber eine herbstdepression beim entwerfen.

10

Fatih Yetgin | 02.02.2008 10:46 Uhr

zu Herrn Busch...

... vor allem die schönen überaus ästhetischen weisse Wände sind ungemein praktisch. Der Architekt hat keine Kinder, oder doch? Mit Sicherheit eine schöne Architektur und gute Lichtplanung, zumindest im Flur. Ich indessen glaube, das es möglich ist eine gute Kindergartenplanung zu machen. z. B. in der Nord-CH an der Stadtmauer, super Kindergarten.

9

kinder | 02.02.2008 10:38 Uhr

bild

das ist ne fotomontage denk ich.wirkt sehr lebendig, glückliche autistische kinder in der erziehungsanstalt......

8

RLI | 02.02.2008 10:09 Uhr

grauenhaft

von einer "sensiblen bildungsoase " kann man wohl kaum sprechen......oder ?

7

jungspunt | 01.02.2008 23:44 Uhr

komisch....

also vor kurzem habe ich mein studium abgschlossen. thema: schulbau.
grundsätzlich kein leichtes thema, wie ich fand.
man sollte lediglich auf sein innerstes hören..."auf welche schule wäre ich am liebsten gegangen"? eine schule -egal für welche altersstufe- muss kein bunter zirkus sein, aber für kinder, die den grossteil ihrer zeit in einem solchen gebäude verbringen wärme, schutz und geborgenheit bieten. und dieses gebäude? erzieht es zu feinsinnigem umgang mit der umgebung? zu rücksichtnahme auf mitschüler und gebäude? oder lädt es ein zu vandalismus und aggression? hmmm...hier stand wohl die formale reduktion an des architektens erster stelle-weit vor den interessen der kinder. traurig....sehr traurig...soooo wenig gefühl!

6

lieber anonym | 01.02.2008 21:39 Uhr

der ambulante op aus spandau...

ist besser. das ding würde ich als blutarm bezeichnen...

5

graumeise | 01.02.2008 21:00 Uhr

grau grau grau sind alle meine Wände

Es steht für mich leider völlig außer Frage, dass diese Schule skrupellos an den Nutzern orbei geplant wurde. "verfremdeter Eindruck", Sichtbeton, Stahlblech, kühles grau, grau, weiß... es ist erschütternd. Das Foto mit den kunstvoll drapierten Kindern in dem öden Gang (jetzt ist er ja noch sauber, aber in drei Wochen...) kann ich nur als zynisch empfinden. Eine Zuchtanstalt, in der die Kinder ästhetische "Disziplin" im Sinne der Architektenschaft lernen. Gemacht für die Fachzeitschrift. Toll!

4

l s | 01.02.2008 18:47 Uhr

beton(en)

Schön wie die subtilen Nuancen von Grau miteinander kontrastieren. Es lebe der Sichtbeton!

3

k s | 01.02.2008 18:15 Uhr

farbkonzept

Ich möchte doch hoffen, dass die Kinder nicht auf die Idee kommen, mit Bildern von Regenbögen oder Sonnenblumen den "abstrakten und verfremdeten Charakter" zu stören. Soll vorkommen.

2

a p | 01.02.2008 16:59 Uhr

beton

sieht aber auch so richtig kinderfreundlich aus - sehr gelungen

1

Martin Busch | 01.02.2008 16:56 Uhr

Bild 5/5

Die Fotos zum Schulprojekt mögen diese unter rein architektonischen Kriterien wahrscheinlich als ästhetischen Bau erscheinen lassen. Wenn man aber die farbig gekleideten Kinder auf grauem Grund vor weißer Wand sieht (oder sind das Schaufensterpuppen ?), frage ich mich schon, wie wohl die Bewertung der Nutzer ausfällt.
Es scheint anscheinend kaum möglich im Schulbau einen Weg zu finden, der sowohl unserem "Architektengeschmack" gerecht wird als auch den darin lebenden Kindern ein Umfeld schenkt, das man als kindgerecht bezeichnen kann.

 
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