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26.03.2019

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Kehler Hinkelsteine

Tramstation von J. Mayer H.


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Eine neue, gemeinsame Tramlinie verbindet seit letztem Jahr das baden-württembergische Kehl und das elsässische Straßburg. Zwar liegen die Zentren der beiden Grenzstädte nur 10 Kilometer voneinander entfernt, doch der Rhein, der zwischen Kehl und Straßburg fließt, wirkte vor allem als Länderbegrenzung. Dabei war und ist der Fluss eine Lebensader – für beide Städte gleichermaßen. Seit der Einrichtung des EU-Binnenmarktes erstarkten dann auch die Bestrebungen einer gemeinsamen Stadt- und Landschaftsplanung, die natürlich zunächst auf die gegenüberliegenden Uferseiten fokussierte.

2004 inszenierte die grenzüberschreitende Landesgartenschau „Rendez-vous am Rhein“ mit dem „Jardin des Deux Rives“ Kehl und Straßburg als vom Fluss verbundene Geschwisterstädte. Die Europabrücke von Marc Mimram Architects soll dieses Ansinnen noch verstärken. 2012 dann lobten die Kommunen gemeinsam einen städtbaulichen Wettbewerb zur Umnutzung der beiden ehemaligen Zollareale aus. Und nun symbolisiert auch der öffentliche Nahverkehr den Zusammenhalt der duch den Fluss getrennten Städte.

Dabei liegt auf französischer Seite nicht die Straßburger Innenstadt, sondern das Hafenareal am Ufer des verkehrsreichen Stroms. Das Stadtbild der „Hauptstadt Europas“ wird vielmehr von den verzweigten Kanälen der Ill geprägt. Hier zeichnet sich das Büro von Zaha Hadid, die auch den Pavillon der baden-württembergischen Landesgartenschau in Weil am Rhein gestaltete, für die landschaftsähnliche Endstation Hoenheim der neuen Tramlinie verantwortlich.

Auf Kehler Seite endet die Straßenbahn am Rathaus. Hier entwarfen J. Mayer H. und Partner (Berlin) eine Haltestellen-Komposition aus gerundeten Sichtbetonscheiben. Dynamik, Gleichgewicht, Labilität und Mobilität soll die „infrastrukturelle Skulptur“ laut der Architekten repräsentieren. Allerdings liegt auch die Assoziation zu steinzeitlichen Kultstätten nicht fern. Der Einsatz der verflachten Hinkelsteine in Kehl vermittelt zweierlei: Er behauptet eine prähistorische Dimension der somit „in Stein gemeißelten“ deutsch-französischen Freundschaft – und legt gleichzeitig die technische, steuerrechtliche und finanzielle Kraftanstrengung offen, die die grenzüberschreitende Verbindung bedeutete.

Auch weiter rheinaufwärts entstehen transnationale ÖPNV-Projekte: Die IBA Basel 2020 forciert unter dem Motto „Gemeinsam über Grenzen wachsen“ den Ausbau der Tramverbindungen im Dreiländereck. (kms)
 
Fotos: Frank Dinger, Stadt Kehl


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Kommentare

20

Soma | 28.03.2019 12:30 Uhr

Nicht Schön

ich finde es einfach nicht schön..

19

coco | 27.03.2019 20:52 Uhr

absurd und sehr gut

willkürlich, launisch, witzig, wahnsinnig...

18

Horst | 27.03.2019 12:19 Uhr

Ironie?

Humorvoller (ironischer?)Umgang mit einer eher vernachlaessigten Bauaufgabe, den man gar nicht intelektuell ueberfrachten muss. Dem eher nichtssagendem Kontext tut der hier im Forum offensichtlich als Provokation empfundene Entwurf bestimmt keinen Abbruch, farblich scheint er im Kontext sogar fast zu verschwinden. Ob die archaische Wirkung der Banalitaet der Funktion angemessen und durch die zu erwartenden Grafittis bestehen bleiben kann ist eine andere Frage.

17

Flachdach | 27.03.2019 11:50 Uhr

Bauphysik

@Reto:
Man kann auf den Bildern eindeutig erkennen, dass eine Dachaufkantung ausgebildet wurde. Weiterhin kann man pro Dachfläche 2 Abläufe von min. DN70 erkennen, die die Bemessungsregen r5,5 und r5,100 ganz easy abführen sollten. Falls doch BEIDE Abläufe verstopfen sollten, was nebenbei erwähnt in der DIN 1986-100 schlichtweg nicht passiert weil halbjährlich gewartet werden muss, fingiert die OK Dachrandaufkantung als 2. Notüberlauf. Der Überlastungsnachweis aufgrund Aufstauung wurde mit Sicherheit von Objektplanung und Tragwerksplanung geführt.
UND: Kalte Dächer die per kalte Fallleitungen entwässern und keine höher temperierten Bauteile kreuzen frieren nicht zu. BASTA! bei der nächsten Planerrunde am besten mal vom TGAler des Vertrauens verifizieren lassen. Bitte nicht den Begleitheizungshersteller fragen, der hat dazu eine anderen Meinung (die falsche)

Wenn man von Gestaltung UND Technik keine Ahnung hat, öfters mal...

16

mawa | 27.03.2019 11:42 Uhr

Eier

Keine der stehenden Scheiben ist eiförmig, denn Eier sind achsensymmetrisch und haben auf einer Seite eine Spitze.

15

Stefan | 27.03.2019 11:27 Uhr

Höhlengleichnis

ach ich finde das grossartig!
der Name J:M:H dahinter ist vielleicht unpassend, aber ich freue mich schon auf die ersten Höhlenmalereien die diese flachen grauen Scheiben zieren werden.
ich würde jetzt am liebsten selber zur Dose greifen um im Rampenlicht, das aus dem Boden strahlt, zu stehen.

so und nun entspannt euch mal ihr Entwässerung-Heinis.

14

joscic | 27.03.2019 10:56 Uhr

Nonchalant! Aber fällt das nicht runter?

Eine ziemlich große Betonscheibe auf nur zwei Auflagepunkten. Wie geht denn das? Da muß trotz der Betonoptik jede Menge Stahl (oder Zaubertrank) dahinterstecken.

13

STPH | 27.03.2019 10:40 Uhr

Popeffekt:

Rollbrett aus Knete lässt den Raum anders fliesen.

12

reto | 27.03.2019 10:00 Uhr

Entwässerung

Ja, man muss ja auch die Größe haben Fehler einzugestehen. Also: außergewöhnlich schöne Dachentwässerung an einer außergewöhnlich hässlichen Bahnhaltestelle. Die Bemerkung, dass diese Entwässerung mit 100%-iger Sicherheit im Winter zugefroren sein wird, ist dann aber doch zu "baunetzig"....
Und wer hier keine Eier sieht wird es wohl demnächst zu Ostern sehr schwer haben.

11

Barney Geröllheimer | 26.03.2019 18:10 Uhr

YabaDabaDoo!

Und die Umgebung dachte, sie könnte in Würde altern.

10

denkste | 26.03.2019 17:48 Uhr

Kehler Hinkelsteine

In der Dunkelheit sieht es ganz nett aus.
Können dann auf die Straba-Station am Siegesdenkmal in Freiburg gespannt sein.

9

Nicole | 26.03.2019 17:37 Uhr

hübsch.

Also ich finde das lustig und freundlich und schön. Ausserdem wird man nicht nass, kann sich in den Schatten stellen und wenn man sich dort verabredet, wissen alle wo es ist.

8

dethomas | 26.03.2019 17:07 Uhr

@retro ;)

leider sehe ich kein einziges ei und doch eine vorbildlich entwässertes 'dach'.
zwei mal vier 'scheiben' bilden eine wunderbare 'haltestelle'.

7

Fred Konkret | 26.03.2019 16:45 Uhr

Entwässerung

Die Entwässerung ist in die Anschlusspunkte der runden stehenden Scheiben integriert.

6

jürgen | 26.03.2019 16:32 Uhr

vielleicht vorschnell

@reto:
Vielleicht etwas vorschnell geurteilt. Egal was man von der Formsprache hält, die Dachaufsicht sieht nach Gefälle und Abläufen über den "Ostereiern" aus. Möglicherweise wird die Innen geführt; wissen tu ichs nicht...

5

Alalfra | 26.03.2019 16:30 Uhr

der blick

Bevor sie unkontrolliert ihren gestalterischen Unmut über die Skulptur von Herrn Meyer h. zum Ausdruck bringen, lade ich Sie ein sich einmal die Bilder 1 & 5 genauer anzuschauen.
Et voilà: Sie sehen dem Schattenwurf sei Dank eine in Beton ausgebildete Neigung welche das anfallende Wasser zu den axial an den Scheiben vorgesehene Entwässerungspunkte führt.
Zugegeben: Die Dachkante entspricht nicht der Entwässerungs-DIN und der Einlauf vermutlich auch nicht, aber brauche ich das? An einer skulpturalen Straßenbahnhaltestelle? In einer Kleinstadt nahe der deutsch-französischen Grenze?
Bonne soirée!

4

rabl | 26.03.2019 16:28 Uhr

hinkelsteine

dolmen gibt's im norden. somit entpuppt sich dieses "zitat?" als nichts anderes als ein formalistisches gedöns.

3

gerard | 26.03.2019 16:13 Uhr

platte beulen

leider formal ziemlich unbeholfen und spannungslose konturen. mal glatt, mal schalungsspuren, und wenn 3-dimensional (baenke), dann nicht nur dort, sondern auch bei den anderen teilen.
als bildhauerstudent haette er nochmal ran gemusst ...

2

remko | 26.03.2019 16:11 Uhr

...

Herr Mayer H ist wahrscheinlich als kleines Kind in einen Zaubertrank gefallen...

1

reto | 26.03.2019 15:52 Uhr

Jürgen

Ich verstehe die Faszination, die von Jürgen M. H. ausgeht nicht. Es trifft auf alle seine Gebäude zu, aber hier tritt es unverstellt zu tage: man kann viel schöne, elegante, brutale, filigrane, glatte, konstruktive, raue, dekonstruktive, symbolische, minimalistische, wassauchimmer Architektur machen, aber 3 Ostereier und eine Betonscheibe ohne Entwässerung ist mir zu wenig um einige Zeit zu überdauern - mag es auch noch so archaisch daher kommen.

 
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