In den 1920er und 30er Jahren lösten in Hamburg die mit dem schönen Namen „Hamburger Kaffeemühlen“ beschriebenen schlichten Vorortvillen hanseatischer Kaufleute die im Jugendstil errichteten Villen ab. Der Name geht, wen wunderts, wirklich auf die quadratische Grundform des Küchengeräts zurück und wird auch heute noch gerne benutzt, um diese Gebäude zu beschreiben.

So könnte man auch die vom Hamburger Büro de Picciotto und Wittorf Architekten errichteten und kürzlich fertiggestellten vier „Townhouses“ im weitesten Sinne als Kaffemühlen bezeichnen.
Die Gebäude wurden auf einem Grundstück direkt an einem Alsterkanal auf Grundlage der neuen Hamburger Bauordnung errichtet, die eine größere städtische Nachverdichtung ermöglicht.

Es entstanden acht Wohneinheiten, aufgeteilt auf vier Baukörper, die im Untergeschoss mittels einer Tiefgarage zusammengefasst wurden. Durch die Nutzung des natürlichen Geländeverlaufs zum Skagarak-Kanal haben die vier Wohneinheiten zur Wasserseite ein weiteres Geschoss erhalten. So wurden Wohneinheiten über drei bis vier Ebenen möglich. Am Wasser entstand zusätzlich für alle Bewohner ein gemeinsamer Gartenbereich mit einem eigenen Bootsanleger.
Die Grundrisse der Häuser sind weitgehend gleich. Um aber trotz der Dichte der Bebauung (die Gassen zwischen den Häusern sind nur fünf Meter breit) jedem Bewohner seine Intimsphäre zu gewährleisten, wurden die Fassaden der gegenüberliegenden Bauteile so geplant, dass in der Regel keine Fenster einander gegenüber liegen.