RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Thomas_Tode_ueber_die_Bauhausfilm-Tagung_in_Hamburg_5531129.html

01.11.2018

Gropius und der Wischmop

Thomas Tode über die Bauhausfilm-Tagung in Hamburg


„Neues zum Film am Bauhaus“ – so heißt die Internationale Tagung die vom 1. bis zum 4. November in der Fotofabrique Hamburg stattfindet. Neun Vorträge und mehr als zehn Filme sind angekündigt. Dass selbst zum Bauhaus immer wieder Neuigkeiten zu Tage treten, hat uns der Filmemacher und Kurator der Tagung Thomas Tode im Interview verraten.

Von Tom Brennecke

Herr Tode, welchen Film zum Bauhaus sollten alle gesehen haben?

Den neunteiligen Film „Wie wohnen wir gesund und wirtschaftlich?“ (1926-1928) von Richard Paulick, einem Assistenten von Walter Gropius, unter dessen Beihilfe  und seiner Frau Ise realisiert. Die hier vorgeführten uns heute alle bekannten Hauseinbauten, insbesondere der vorgestellte Wischmob als technischen Errungenschaft für den Haushalt, kann man schmunzelnd betrachten.

Warum haben Sie eine Tagung über Bauhaus und Film organisiert?

Vor zehn Jahren gab es bereits eine ähnliche Veranstaltung in Weimar. Die Forschung läuft seitdem stetig weiter. Mittlerweile ist das filmische Werk von über 22 Bauhaus-Akteuren bekannt, was nur die Spitze des Eisbergs ausmacht.

Was war Ihre wichtigste Erkenntnis bei der Vorbereitung der Tagung?

Dass mit zunehmender Aufarbeitung die Bauhaus-Filme neu beurteilt werden können. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung waren das Bauhaus und seine Filme kein elitäres Produkt. Sondern das Bauhaus sprach unter anderem durch reformistischen Architekturfilme, seine sozialen Dokumentarfilme und selbst durch Produktwerbefilme auch die Massen an.

Wer oder was macht das Bauhaus für Sie heute aus?

Wertvoll am Bauhaus ist seine Fortschrittlichkeit und Weitsicht. Waren Kinobesuche damals noch besondere Ereignisse, schauen wir Filme heute am Smartphone oder Tablet und konsumieren sie als Massenmedium. Das Bauhaus hat diese Entwicklung des bewegten Bildes auf allen denkbaren Leinwänden vorhergesehen. Außerdem ist erwähnenswert, wie das Bauhaus die verschiedenen Künste in Zwischenformen verbunden hat. 

Gropius, Meyer oder Mies?

Hannes Meyer ist wohl der am wenigsten Beachtete, gerade mit seiner Idee vom sozialen Auftrag der Kunst, was man als „rotes Bauhaus“ abtun wollte. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, Meyer gegen Gropius auszuspielen.

Am Freitag, den 2. November sprechen unter anderem Philipp Oswalt von der Universität Kassel über den Einfluss der Bauhaus-Filme auf das Bauhaus als Marke und Thomas Elsaesser von der Universität Amsterdam über die Frankfurter Architekturfilme der 1920er Jahre. Am Samstag sind drei Filme des Bauhaus-Lehrers Lászlo Moholy-Nagy zu sehen. Am Sonntag referiert Kunsthistorikerin Nina Rind über den häufig unterschätzten Bauhausdirektor Hannes Meyer und seine Filme zur Siedlung Freidorf.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter info@kinemathek-hamburg.de wird gebeten.
Termin: Freitag, 1. November, ab 16.30 Uhr bis Sonntag, 4. November
Ort: Fotofabrique, Valentinskamp 34a, 20355 Hamburg


Zum Thema:

Mehr Informationen zu den Filmen unter www.metropoliskino.de


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare:
Meldung kommentieren

Tagungsflyer

Tagungsflyer

Lászlo Moholy-Nagy: Werbung für Jenaer Glas

Lászlo Moholy-Nagy: Werbung für Jenaer Glas

Herbert Bayer: Entwurf für eine Kinogestaltung, 1925

Herbert Bayer: Entwurf für eine Kinogestaltung, 1925

Bildergalerie ansehen: 5 Bilder

Alle Meldungen

<

01.11.2018

Ende Gelände

Werkbundstadt Berlin ist gescheitert

01.11.2018

Von der neuen Schule

Ausstellung von PPAG in Berlin

>
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
BauNetz Themenpaket
Der Frühling gehört Norditalien
baunetz interior|design
Best-of Teppiche 2024
baunetz CAMPUS
Alumni Podcast