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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Theaterplaene_von_MAD_Architects_fuer_Yiwu_6942894.html

16.07.2019

Leichtes Bauen am Fluss

Theaterpläne von MAD Architects für Yiwu


Als „Stadt der Weihnacht“ sei Yiwu bekannt, weiß Wikipedia. In der 1,2-Millionen-Metropole rund 300 Kilometer südlich von Schanghai werden angeblich fast zwei Drittel der entsprechenden saisonalen Deko-Artikel hergestellt. Eine direkte Güterzugverbindung führt dann von dort bis nach Madrid. Alles andere als ein provinzielles Setting also, zumal auch tausende ausländische Händler die Straßen bevölkern. Kein Wunder, dass in Yiwu nun ein großes Theater entstehen soll. MAD Architects (Peking) haben kürzlich einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen, gegen Büros und Architekten wie Arata Isozaki, Christian de Portzamparc oder gmp.

Direkt am – oder besser: im – Dongyang-Fluss gelegen, wird das Theater zwei Säle mit 1.600 und 1.200 und ein Konferenzzentrum mit 2.000 Plätzen umfassen. Der inselartige Bauplatz biete eine besonders gute Anbindung an alle Teile der Stadt, so die Architekten, weshalb sie die Anlage auch als großen öffentlichen Raum samt ergänzendem Amphitheater planen. Die zeltartige Dachstruktur überspannt darum nicht nur das eigentliche Gebäude, sondern auch Teile der Promenade entlang des Wassers. Von einem Zelt sprechen MAD übrigens nicht, ihre Referenz sind die Segel historischer Dschunken. Wer genau hinsieht, kann auf den Renderings die entsprechenden Boote erkennen.

Entstehen wird schließlich ein Komplex mit rund 47.000 Quadratmetern, wobei Theater und Konferenzzentrum in zwei eigenständigen Volumen untergebracht sind. Diese werden von einer öffentlichen Promenade durchschnitten, an der sich auch die Eingänge befinden. Ab 2020 soll gebaut werden, was sicherlich noch einige Herausforderungen mit sich bringen dürfte. Wo der Entwurf wunderbar leicht aussieht, könnte seine physische Manifestation schließlich ungelenk und massiv wirken. Das ist eine Erfahrung, die auch SANAA bei ihrem Kulturzentrum in Tsuruoka machen mussten. Das Projekt der Japaner – und auch ihr Entwurf für das Ludwig Museum in Budapest – wirkt wie eine weitere Referenz für das Vorhaben von MAD. (sb)


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