Der Brutalismus hat in Großbritannien nicht nur expressive Gebäudeungetüme und Großwohnsiedlungen, sondern auch zahlreiche geradezu surreal anmutende Spielplätze hervorgebracht. So gut wie alle sind mittlerweile verschwunden, denn das hier in Beton umgesetzte Konzept von eigenwillig gestalteten Spielorten, deren Benutzung einen größtmöglichen Einsatz der Fantasie erforderte, galt bereits kurz nach ihrer Erbauung schon wieder als überholt. Vier dieser Spielplätze – beziehungsweise ihre performativen Neuinszenierungen – stehen im Mittelpunkt der im Auftrag des Royal Institute of British Architects (RIBA) vom Architekturkollektiv
Assemble in Zusammenarbeit mit dem Künstler
Simon Terrill konzipierten Ausstellung
The Brutalist Playground, die aktuell im Vitra Design Museum zu erleben ist.
Die brutalistische Architektur Großbritanniens ist auch das Thema des 2015 erschienenen Buches
Space, Hope and Brutalism: English Architecture 1945–1975 von
Elain Harwood. Die leitende Architekturforscherin am staatlichen Denkmalpflegeinstitut
Historic England, die seit mehr als 18 Jahre zu diesem Thema recherchiert, ist im Rahmen der
Playground-Ausstellung am morgigen Donnerstag zu einem Talk geladen. In ihrem Vortrag wird sie einen Einblick in die Geschichte des Brutalismus geben und den Fokus insbesondere auf dessen zentrale Substanz richten: Beton. Diskutiert wird auch die neue Wertschätzung für diesen einzigartigen Baustil und die Rolle des Materials Sichtbeton in der heutigen Zeit.
Termin: Donnerstag, 30. März 2017, 18:30 Uhr
Ort: Vitra Design Museum, Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt, der Eintritt ist frei.
Zum Thema:
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Talk: www.design-museum.de
1.000 Brutalismusobjekte weltweit: www.sosbrutalism.org