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07.04.2009

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Seminaris perfectus est!

Tagungshotel in Berlin eröffnet


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Die Freie Universität zu Berlin gehört zu jenen Instituten, die durch den Mauerfall nicht unbedingt profitiert haben – gehörte die Universität damals noch zu den Prestigeobjekten des Berliner Westens, wurde sie fleißig als Antwort auf die Humboldt-Universität im Ostteil beworben und genoss ihre Lage im grünen Südwesten Berlins. Seit 1990 aber muss die Universität sich plötzlich für jedes Studienfach rechtfertigen, dass sie parallel zur Humboldt-Universität anbietet und um jede Bürgervilla kämpfen, in der sich ihre Institute und deren Leiter seitdem einquartieren ließen. Zu weit liegt sie seitdem abseits der studentischen Interessensquartiere Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain.

Die Veranstaltungen und Seminare sind schlechter besucht, Besucher sind schwierig in die grüne Peripherie nach Dahlem zu locken. 2003 wurde daher beschlossen, im Rahmen einer Public-Private-Partnership ein großes Tagungshotel zu bauen und da die Universität durch die Zusammenarbeit mit modernen Architekten wie Josic Candilis Woods oder Norman Foster (im Gegensatz zur Humboldt!) bereits ein gewisses Profil gewinnen konnte, begrüßte man den vom Investor mitgebrachten Architekten Helmut Jahn auf das Herzlichste.

Nun ist das Gebäude fertig und enttäuscht ist keiner, begeistert allerdings auch niemand. Sicher konnte keine architektonische Qualität wie beim Sony Center am Potsdamer Platz erwartet werden, auch wenn der Maßstabssprung hier ähnliche Dimensionen hat: Mit 63.000 Kubikmetern harmoniert das „Hotel Seminaris“ nicht besonders gut mit den Villenbauten der Umgebung. Der Bau besteht im Prinzip aus einem zentralen gläsernen Kubus mit den Tagungsräumen, dem so genannten „Dahlem Cube“ und einem L-förmigen Baukörper mit dem Hotel. Zwischen diesen Volumen bleibt ein Innenhof, an dessen schlanken weißen Stahlbalken Kletterpflanzen emporranken und den Innenhof einst lauschig überschatten sollen.

Helmut Jahn ließ es sich tatsächlich nicht nehmen, am 10. Juli 2007 persönlich aus Chicago anzureisen um an der feierlichen Zeremonie des Spatenstichs zum Baubeginn des „Hotel Seminaris“ in Berlin anzureisen. Wäre er auch bei der feierlichen Eröffnung am vergangenen Wochenende anwesend gewesen, er hätte wohl zufrieden durch das neue Tagungshotel mit 186 Zimmern, drei Suiten, Kongresssaal und 13 Tagungsräumen wandeln können – immerhin ist das fertige Gebäude von den Renderings damals wirklich nur schwer zu unterscheiden (siehe Baunetz-Meldung vom 11. Juli 2007). Glückwunsch also an Murphy & Jahn.


Kommentare

3

GSTR | 17.06.2009 15:31 Uhr

Seminaris perfectus est!

...und so hat eben jeder seine Meinung über Architektur. Mir gefällts recht gut weil dem Zweck entsprechend super tauglich. Von Potthässlichkeit keine Spur. Der Jahnbeschimpfer (vielleicht ist frank ja nur ein schnöder Neidhammel)möge sich das gut gemachte Ding einfach mal vor Ort ansehen...und sich führen lassen, vielleicht sogar mal in diesem feinen Hotel übernachten...

2

stadtretter | 08.04.2009 11:02 Uhr

Hmm ... Glückwunsch

sehr gut, dass ihr umfassend über berliner baugeschehen berichtet. warum ihr für ein weiteres gebäude aus der planschrank-schublade aber auch noch einen glückwunsch aussprechen müsst ... das ist kaum verständlich! oder sollte das - wegen dem verweis auf die renderings - ironisch gemeint sein?

1

frank | 08.04.2009 09:11 Uhr

urgly building award

was soll denn das für ein innenhof sein, musste hier das konzept" wäscheleine" herhalten? das gebäude ist doch mehr als potthässlich! wenn architekten so einen schrott planen und bauen, dann darf man sich nicht wurdern, wenn das "architekten-bashing" mittlererweile in mode gekommen ist. hey helmut jahn - you give architecture a bad name!

 
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