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03.09.2010

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Licht der Diaspora

Synagoge von Manuel Herz in Mainz eingeweiht


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In Mainz wird heute die neue Synagoge eingeweiht – Christian Wulff, Kurt Beck, der Architekt Manuel Herz und viele andere feiern knapp zwei Jahre nach der Grundsteinlegung die Eröffnung des Gemeindezentrums mit dem Namen „Licht der Diaspora“ (siehe BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 24. November 2008). Der Name ist eine Erinnerung an den weit über Mainz hinaus bekannten Rabbi Gerschom Bar Jehuda (960-1040). Seine Weisheit galt als so groß, dass man ihm den Namen das „Licht der Diaspora“ gab. An diese Tradition will das neue Gemeindezentrum in Mainz anknüpfen.

Der für rund 400 Besucher angelegte 2.500 Quadratmeter große Neubau des Jüdischen Gemeindezentrums wurde auf dem  gleichen Grundstück gebaut, auf dem bis 1939 die alte Synagoge aus dem Jahr 1853 gestanden hatte. Fast zehn Millionen Euro haben die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz in das Projekt investiert.

Durch ein Abknicken des Baukörpers und die Orientierung der Synagoge nach Osten entsteht ein Synagogenvorplatz als öffentlicher Raum, an dem sich der Haupteingang befindet, und ein geschützter und mehr introvertierter Synagogen-Innenhof, der den Kindern einen großen Platz zum Spielen und der gesamten jüdischen Gemeinde einen Raum zum Feiern und Leben geben soll.

Die ungewöhnliche Silhouette des Neubaus ist dem hebräischen Wort „Qadushah “ (Segen, Erhöhung) nachempfunden. Der Synagogenteil hat die Form eines Schofars, des Widderhorns, Symbol der geplanten Opferung Isaaks, aber auch Aufruf und Ermahnung der Gemeinde zu den Hohen Feiertagen.

Die glasierte Keramikfassade soll auf eine andere Ebene der Schrift verweisen und wird wie ein Prozess des Einritzens in Stein geformt. Die geriffelte Oberfläche ordnet sich in konzentrischen Mustern um die Fenster herum an. Es entsteht eine Dreidimensionalität in der Fläche der Fassade sowie – durch das perspektivisch angeordnete Muster der Keramikelemente – ein Spiel von Körperhaftigkeit und Räumlichkeit.

Zacken und Gebäudeform erinnern nicht nur zufällig an das Jüdische Museum in Berlin. Der Kölner Architekt Manuel Herz hatte schließlich ab 1995 für zwei Jahre in dem Büro von Daniel Libeskind gearbeitet, bevor er sich selbstständig machte.

Die Einweihung der neuen Synagoge kann in Mainz als ein besonderes Ereignis gesehen werden. Zählte die jüdische Gemeinde Ende des 19. Jahrhunderts gute 3.000 Mitglieder, überlebten nur wenige Mainzer Juden den Holocaust – gerade einmal 60 Juden lebten nach Kriegsende in der Stadt. Heute zählt die jüdische Gemeinde in Mainz wieder rund 1.000 Mitglieder: das Licht der Diaspora, es leuchtet wieder.


Kommentare

8

martin schlusenbach | 11.06.2015 15:11 Uhr

Kommentar

Guten Tag
guter Beitrag und schöne Fotografien
Viele Grüsse
Martin Schlusenbach

7

solong | 07.09.2010 08:03 Uhr

dalang...wohin??

... ich war am wochenende vor drei wochen dort ... ob die beurteilung von gestaltung etwas mit verstand zu tun hat ... ?? ... wohl kein architekt ??
... meine "meinung" zu dem gebäude bleibt bestehen ... aber das ist natürlich auch nicht mehr als eine meinung !!

6

auch ein | 06.09.2010 16:23 Uhr

architekt

im heute journal kam eine kleine erklärung über skizzen,
das gezackel ist scheinbar ein schriftzug......

5

dalang | 06.09.2010 16:15 Uhr

@solong

Schon dort gewesen? Es wäre der Debatte wirklich angemessen, wenn Baunetz-Leser nicht immer nur von den gezeigten Fotos her urteilen würden, sondern versuchen, ein profunderes Urteil zu entwickeln. Die Synagogen in maniz stellt nämlich ein aus dem Ort, dem Kontext und der Historie durchaus spannend entwickeltes Konzept dar, das man vor Ort –  innen und außen, ähnlich vielleicht wie ihre Libeskind-Erfahrung – erfahren kann....

Bitte mehr Verstand und weniger Meinung. Das wäre meine Sehnsucht...

4

rli | 06.09.2010 16:11 Uhr

synagoge 2010

---sehr sensibel und* beseelt* um-gesetzt----

3

solong | 06.09.2010 08:07 Uhr

auch ein

... naja wohl noch absolut beginner ?? !! sonst stände hier nicht der vergleich mit libeskind ... wenn man durch das jüdische museum oder das nussbaumhaus geht ... erfährt man das libeskind vielmehr als ein bisschen gezackel ist !! ... hier sieht man ein ergebnis wenn man versucht derartiges nach zu ahmen ohne die intention zu verstehen ... wirklich nicht überzeugend ...

2

Schlomo Meier | 03.09.2010 20:31 Uhr

synagoge

warum werden denn speziell für synagogen oftmals solche bizarren formen entwickelt? und warum sind diese dann auch oftmals so häßlich wie bei dem hier gezeigten? wenn dass der alte Moses wüsste....

1

auch ein | 03.09.2010 15:49 Uhr

architekt

seltsames gezackel....

ich mag das bei libeskind schon nicht, herr herz macht alles dann noch unübersichtlich, bunt, pappt materialien drauf.seltsam
im modell mus wohl die thermosäge ausgerutscht sein...

 
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