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21.03.2018

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Autarkie für die Cité

Studentenwohnheim von ANMA in Paris


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Wie eine seltsame Kreuzung aus Raum- und Kreuzfahrtschiff wirkt das jüngste Studentenwohnheim der Cité Internationale Universitaire de Paris. Seine metallene Fassade, die den quadratischen Fenstern einer geometrisch verzogenen Struktur gleicht, hat etwas entschieden Futuristisches, seine Kubatur wirkt allerdings etwas steif. Dafür ist das Bauwerk aber als energetisch autarker Solitär zukunftsweisend. Die Energie wird über Solarpaneele auf dem Dach sowie Solarröhren und -paneelen in der Südfassade aufgefangen und in zwei 78 Kubikmeter großen thermischen Tanks zwischengespeichert. Geplant von ANMA, der Agence Nicolas Michelin & Associés (Paris, Bordeaux und Peking), wurde es zusammen mit dem internationalen Unternehmen DEERNS umgesetzt und im September 2017 eröffnet.

Seit 48 Jahren ist das als Maison de l´Ile-de-France betitelete Wohngebäude das erste, das auf diesem Areal realisiert wurde. Insgesamt sollen bis 2025 zehn weitere Bauten mit 1.800 Wohneinheiten auf dem Gelände der privaten Stiftung entstehen. Unter anderem ist hier auch ein Wohnheim der China Foundation geplant, während ein Projekt des Pariser Büros Bruther gerade umgesetzt wird. Die Studentensiedlung, die sich dem internationalen Austausch verschrieben hat, will sich mit diesen Plänen den heutigen Erwartungen der Studierenden öffnen und die eigene Infrastruktur und Dienstleistungsbereiche modernisieren.

Auf den 5.200 Quadratmetern Geschossfläche des neuen Bausteins sind 142 Wohnräume entstanden. Während sich die Bewohner in den Gemeinschaftsbereichen im nördlich liegenden Teil des Baukörpers treffen können, sind die Zimmer selbst als Single-Wohnungen konzipiert. Sie liegen gestaffelt an den langen Ost- und Westfassaden des Gebäudes, das gen Süden aufbricht, um möglichst viel Sonnenenergie aufnehmen zu können. Außerdem wurde in diesem Abschnitt eine Schalldämmschicht integriert, die den Lärm der direkt angrenzenden Périphérique abfangen soll. Dadurch entsteht außerdem der gebäudehohe Raum, der die thermischen Tanks beherbergt.

Die Position und Form des Neubaus nimmt auf vorhandene Sichtachsen Bezug, schafft eine Symmetrie zum Ostflügel des nahegelegenen Maison du Cambodge und der zentralen Bibliothek und spiegelt die Hauptachse des Parks in der Westfassade wider. Auch das deutsche Maison Heinrich Heine und das atemberaubende einstige Maison d'Iran von Claude Parrent liegen nicht weit entfernt. (rc)

Fotos: Cécile Septet


Zum Thema:

Unter den Bauten, die ANMA in den letzten Jahren realisieren konnte, ist auch das neue Verteidigungsministerium von Paris und ein Wohnblock in Bordeaux, die beide Parallelen zum neuen Studentenwohnheim der Cité aufweisen.


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Die Gemeinschaftsbereiche des Wohnhauses liegen zum Park in Richtung Norden.

Die Gemeinschaftsbereiche des Wohnhauses liegen zum Park in Richtung Norden.

Von der Périphérique ist sowohl das neue Studentenwohnheim, als auch die Gentilly-Kirche zu sehen – ein Kontrast in Zeit und Form.

Von der Périphérique ist sowohl das neue Studentenwohnheim, als auch die Gentilly-Kirche zu sehen – ein Kontrast in Zeit und Form.

Die Metallfassade mit den quadratischen Fenstern verleiht dem Gebäude ein zukunftsweisendes Erscheinungsbild, das sich in seinem energetischen Konzept wiederfinden lässt.

Die Metallfassade mit den quadratischen Fenstern verleiht dem Gebäude ein zukunftsweisendes Erscheinungsbild, das sich in seinem energetischen Konzept wiederfinden lässt.

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