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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Steven_Holl_baut_in_Moskau_5315027.html

05.02.2018

Wohnen im Fallschirm-Hybrid

Steven Holl baut in Moskau


„Parachute Hybrids“ – so bezeichnen Steven Holl Architects (New York/Peking) einen von ihnen entworfenen Gebäudetypus, den sie für ein neues Wohnviertel in Tushino im Nordwesten Moskaus vorschlagen. Das Konzept für den Mischnutzungskomplex auf einem ehemaligen Fallschirmjäger-Flugfeld, das in Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Kamen entwickelt wurde, gewann den ersten Preis in einem vom Immobilienentwickler Vi Holding ausgeschriebenen, internationalen Wettbewerb. Die Gewinner konnten sich gegen die Entwürfe von Fuksas Architecture, Zaha Hadid Architects, Mad Global und Tsimalo, Lyashenko & Partners durchsetzen.

Was kann man sich nun unter einer „Fallschirmdurchmischung“ vorstellen? Die ersten Renderings und Pläne der Architekten zeigen ein Ensemble aus mehreren asymmetrisch geformten Türmen mit gewundenem Riegelfortsatz, das vor allem Wohnungen, aber auch Gewerbe, einen Kindergarten und eine Grundschule sowie Freizeit- und Sportangebote aufnehmen soll. Das Raumprogramm im oberen Teil der Wohnhochhäuser wird durch Gemeinschaftsnutzungen aufgebrochen, zum Beispiel durch einen Swimmingpool oder einen Kinosaal. In den glatten Glasfassaden markieren kreisrunde, farbig abgesetzte und tiefer liegende Fensteröffnungen diese Bereiche auch nach außen und machen sie so weithin sichtbar. Wie eine Gruppe bunter Fallschirme am Himmel „schweben“ diese sozialen Begegnungsräume also über der Wohnanlage.

In den horizontal ausgerichteten Baukörpern setzen sich die farbenfrohen Unterbrechungen als teils halbkreisförmige, teils rechteckige Durchgänge fort, die in das Innere des Komplexes führen. Hier sollen Grün- und Spielflächen entstehen, die als weitere öffentliche Treffpunkte des neuen Viertels fungieren können, geschützt durch die rahmende Bebauung. Mit dieser Durchmischung von Wohnen und öffentlichen Nutzungen  könne Tushino zu einem neuen Modell für ein verdichtetes Wohnen werden, hofft Steven Holl. Außerdem sind geplant: Begrünte Dächer, eine optimale Tageslichtausnutzung, Solar-Pergolen und Regenwasserrecycling, geothermische Heizung und Kühlung sowie eine dünne, den Fassaden vorgesetzte Glashülle, die im Winter hilft, die Wohnungen zu isolieren und sich im Sommer öffnen lässt, um die dahinterliegenden Balkone mit frischer Luft zu versorgen. (da)


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