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23.02.2018

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Eigenständig angepasst

Stadtbibliothek in Rottenburg von harris + kurrle


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Putz und Kupfer, schmale, verwinkelte Passagen: Die neue Stadtbibliothek orientiert sich am mittelalterlichen Bestand Rottenburgs am Neckar – und ergänzt den historischen Stadtkern auf eigene, dennoch unaufgeregte Weise. Nach dem gewonnenen Wettbewerb im Jahr 2013 konnten harris + kurrle architekten (Stuttgart), Planer einer Vielzahl öffentlicher Bauten mit Lochfassade wie dem Justizzentrum Gelsenkirchen oder dem Archäologischen Zentrum in Berlin, den Neubau in der Bischofsstadt nun fertigstellen.

Auch die steilen Satteldächer der mittelalterlichen Altstadt in Rottenburg dienten den Architekten natürlich zum Vorbild. Durch einen Knick in der Fassade greift der Bibliotheksneubau die Traufhöhen seiner unterschiedlich hohen Nachbarn vermittelnd auf. Städtebaulich zeigt sich dieser Gebäudeknick, dem Bestandsbau an der Oberen Gasse entliehen, ebenfalls als Glücksgriff: Das Haus öffnet sich zum südöstlich gelegenen Eugen-Bolz-Platz – wie selbstverständlich entsteht im Außenraum eine großzügige Eingangssituation.

Diese Großzügigkeit setzt sich im Innenraum durch den offenen Grundriss des Erdgeschosses fort. Hier befinden sich Ausleihe und Rückgabe sowie ein öffentliches Café. Die im Innenraum verwendeten Materialien – Weißbeton, Terrazzo, Putz und weiß lackiertes Holz – sind auf den Natursteinboden der Rottenburger Altstadt abgestimmt. Nahezu alle Wände der fünf Geschosse sind mit Bücherregalen belegt, dazwischen laden raumhaltige Fensternischen zum Hineinsetzen und Lesen ein. In gleichbleibendem Format über die Fassade verteilt, zähmen die Fenster den skulpturalen Baukörper. Zur weiteren Beruhigung trägt der dunkle Besenstrichputz bei, der im Gegensatz zu den Wettbewerbsvisualisierungen viel ruhiger ausgeführt wurde. Bei aller Anpassung wirkt die neue Stadtbibliothek als solche so unaufgeregt eigenständig. (kms)

Fotos: Roland Halbe


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Kommentare

7

schlawuki | 27.02.2018 21:48 Uhr

lust

das projekt ist einfah sehr, sehr schön.
und es macht lust in diese stadt zu fahren und sich die details anzuschauen und mit den händen die oberfläche der aussenwand zu erfühlen.
und hut ab vor den financiers und stadtoberen sich zu trauen eine mutige architektur in ihr beschaulisches städtchen zu setzen.

6

staubmeier | 27.02.2018 17:00 Uhr

@pekingmensch

ist ja auch eher ein rot-grau.

die kunst ist, den richtigen grauton zu finden.

es gibt so fürchterliche grautöne!

und über die fotos darüber hier zu werten ist schwer.

aber es scheint ja alles sehr gelungen.

glückwunsch!


5

solong | 27.02.2018 09:53 Uhr

ja ... manchmal

... ist es einfach gut ... nach der erstbesten Idee ... die arbeit hinzulegen ... wenn es diese dann mit so wenigen mitteln ... differenziert und dennoch geordnet ... als bauwerk erscheint ... nach den vielen ... krampfigen versuchen mit unterschiedlichen fenserformaten zu beleben ... ist dieses ... so wirklich gut eingefügte ... gebäude ... das zeichen ... das es besser anders geht ... natürlich nur wenn man es auch kann ... und für alle die es noch nicht mitbekommen haben ... grau ist das neue farbig ... einfach ein gelungenes bauwerk

4

Pekingmensch | 27.02.2018 02:28 Uhr

Grau in grau

Alles schoen und gut, bis auf die ausgesprochen freudlose Farbe der Putzfassade. Meiner Meinung nach werden damit die Qualitaeten der Fassade wieder zunichte gemacht. Manchmal denke ich, dass deutsche Architekten mit Farbe nicht (mehr) umgehen koennen. Man schaue sich nur die vielen rein-weissen Wohnbauten ohne jeglichen farblichen Akzent an, die derzeit ueberall entstehen.
Gerade eher minimalistische Architektur wie hier kann kraeftige Farben gut vertragen. Ich koennte mir z.B. diese Bibliothek sehr gut in einem gebrochenen Rot vorstellen oder in einem Terrakotta-Ton. Das waere genauso modern und minimalistisch, aber viel freundlicher und waermer, wuerde gut in die historische Umgebung passen und trotzdem deutlich herausstechen.

3

Johann Maier | 26.02.2018 21:10 Uhr

Schön und gut,

aber beim Fassadenentwurf hat man anscheinend nach der erstbesten Idee die Arbeit hingelegt.

2

mies antroph | 24.02.2018 10:29 Uhr

Glückwunsch nach Rottenburg

Stadtreparatur ohne Verzicht auf eigene zeitgemäße Identität - geht also doch!

1

WoMa | 23.02.2018 21:45 Uhr

Es gibt sie noch, die guten Dinge..................

Stadträumlich ein perfekter Beitrag, bis ins Detail inspiriert und konsequent umgesetzt.
Grosses Kompliment.

 
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