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23.05.2019

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Ein Dhow zum Kicken

Stadion in Katar von Zaha Hadid Architects


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Es könnte eine monumentale Muschel sein oder eine riesige Düne. Jedenfalls führt die ozeanomorphe Erscheinung des Bauwerks erst einmal weg vom Fußball. Für den Mannschaftssport wurde es jedoch gebaut. Am 16. Mai 2019 fand im Al Janoub Stadion in der Stadt Al Wakrah das Finale der Qatar Stars Nationalliga statt – damit war es eingeweiht. Während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar wird der von Zaha Hadid Architects (London) geplante Bau Austragungsort der Gruppen- und Viertelfinalspiele sein.

Al Wakrah ist eine Küstenstadt 23 Kilometer südlich der Haupststadt Doha. Zaha Hadid Architects ließen den Ort, seine maritime Tradition und Kulturgeschichte unverkennbar in die Gestaltung einfließen. Muschelformen, Wölbungen wie bei einem Segel oder ein Gitter-Siebdruck an der Fassade mit Anleihen aus der Kalligrafie sind Anspielungen auf den Standort am Persischen Golf. Das traditionelle Fischerboot der Region, das Dhow, findet sich zudem in der Konstruktionsweise der Rippen der oberen Stadionwände wieder. Die helle Metallfassade wiederum soll an die Faltenbildung der Segel erinnern. Sie neigt sich nach außen und verjüngt sich in der Höhe als pustete ein Wind durch ein Segel. Das Dach, dessen filigrane Seilkonstruktion Schlaich Bergermann Partner (Berlin) konzipierten, ist schließbar.

Für die Weltmeisterschaft 2022 planten ZHA gemeinsam mit den Ingenieuren von Aecom eine Kapazität von 40.000 Sitzplätzen. Nachher soll die Hälfte davon in Entwicklungsländer transportiert werden können, so der Plan von ZHA. Das Londoner Büro bettete den gewölbten Bau in eine Grünanlage ein und platzierte ihn auf einer breiten Erhöhung. In dieses landschaftliche Podest arbeiteten sie rund um das Stadion parabolische Hohlräume ein. Im Osten dient einer als Erschließungsweg, im Norden bietet ein anderer Platz für einen Markt, im südlichen Hohlraum liegt ein Sportpark. (sj)

Fotos: Hufton + Crow


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Kommentare

10

maestrowec | 29.05.2019 09:02 Uhr

Baustelle Katar

Bei aller berechtigter Diskussion über Fugenbreiten, Trägerformen und Symetrie wäre es vielleicht auch angebracht, die skandalösen Arbeitsbedingungen auf den FIFA-Baustellen in Katar zu erwähnen. Nach Berichten seit 2014 von Guardian bis Handelsblatt rechnet man mit bis zu 4000 Toten auf den Baustellen bis zur WM. Vorwiegend natürlich "nur" Wanderarbeiter aus Nepal, Indien usw.
Insofern ist der Kommentar Nr. 2 schon richtig: Nach getaner Arbeit ist gut ruhen...
auch unterirdisch...

9

STPH | 27.05.2019 11:42 Uhr

nomadische Weltmeisterschaft

Arabische Architektur ist ursprünglich nomadische Zeltarchitektur, also hängend und in ihrer Umsetzung in Stein der Westlichen historisch ebenbürtig. Schlaichs Zeltstadien, oder Frei Ottos wären hierzu die moderne, leistungsfähige Verwirklichung, auch klimatisch. Kombiniert mit temperaturausgleichenden Massestrukturen darunter wäre ein klimatisch sinnvolles idenditätsstiftendes Programm grob umschrieben. Zumal für temporäre Architektur wie die Weltmeisterschaft, oder die Weltausstellung, eben nomadisch.

8

Mies | 24.05.2019 18:35 Uhr

Shopping Mall

Sieht für mich von außen null nach einem Stadion, einem "Kessel" etc. aus. Keine Emotionen, keine Leidenschaft. Könnte eine Shopping Mall sein, eine Schwimmhalle, ein Museum usw. ...

Eigenartige Form! Die Ausführung der Träger!?

Man merkt einfach, dass hier keine Fußball "Fans", Sport interessiere als Entwerfer am Werk waren, die wissen wie Atmosphäre im Stadion entsteht. Wie liest bzw. erkennt man ein Stadion von außen!? Was ist notwendig für die Stimmung, für die Fan-Kultur!?


Die haben vermutlich auch nie in ihrem Leben ein Fußballspiel im Stadion besucht.

Dabei gibt u. a. in Europa so spannende Stadienbauten, ja regelrechte Fußballtempel!

Fehlt mir hier leider total.

Un im Lageplan sieht doch eindeutig ein Körperteil einer Frau...

7

auch ein | 24.05.2019 16:57 Uhr

architekt

was ein geschwurbel!

die vergleiche sind schon sehr weit hergeholt.

in doha heisst das ding ganz anders, ich sag aber nicht wie.....

6

Tine Wittler | 24.05.2019 11:20 Uhr

"Die Stadt – ein Müllhaufen"

Patrik Schumacher.
...und mit Reizunterwäsche unternimmt er den Versuch die Blicke auf sich zu lenken - das ist das Gegenteil von nachhaltig.

5

mehmet | 24.05.2019 09:51 Uhr

ruhig und laut

so formal reduziert von aussen das ist, so laut sieht das innen aus. enorm viel kleinkram überall und sehr störend finde ich, dass im Gebäude eine strenge symmetrische Ordnung herrscht aber die sitze das sehr wild und ohne erkennbaren Sinn irgendwelche Schlieren erzeugen. Warum hat man das nicht in der farbigkeit der Sitzbestuhlung fortgeführt, oder zumindest dort wie im dach eine strukturelle symmetrie erzeugt? so wie jetzt wirkt das einfach sehr wild und lenkt sehr ab.

4

Jenatsch | 24.05.2019 09:34 Uhr

Fugen

Die Fugenbreite variiert so stark, dass das sogar auf den Gesamtansichten auffällt. Das mindert die Eleganz doch ganz erheblich. Immerhin weiß man dann, dass es sich um Fotos und nicht um Renderings handelt.

3

jemand | 24.05.2019 01:49 Uhr

fachwerkträger

Schon besser gesehen.
siehe Allianz Arena.

2

Schmidt | 23.05.2019 17:44 Uhr

Nach getaner Arbeit ist gut ruhen

Vorbildlich... nach getaner Arbeit geht's im Sonnenuntergang samt Sicherheitsschuhen, -weste und -helm nach Hause.

1

Davide | 23.05.2019 17:29 Uhr

gar nicht schlecht

Gerade wie sich der äußere Faltenwurf ins Innere übersetzt ist gelungen.
Völlig ruiniert wird der Eindruck jedoch durch die banalen Fachwerkträger. Da kommt 90er-Flair auf...

 
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