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17.01.2018
Turnen in Kork
Sportzentrum in Guimarães von Pitagorasgroup
Guimarães, eine Stadt im Norden Portugals, wird manchmal auch als Wiege der portugiesischen Nation bezeichnet. Die Stadtgeschichte ist eng mit der nationalen Identität und der Sprache verknüpft: Im 12. Jahrhundert erklärten die einflussreichsten Herzöge aus dieser Region das Land für unabhängig.
Lang ist es her und die Stadt ist außerhalb des historischen Zentrums stark gewachsen. Nicht nur die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Altstadt, auch Klima und reine Luft ziehen Touristen an. Hotels sowie Anlagen für Sport, Entspannung und Freizeit entstehen. Jüngstes Projekt: ein Sportzentrum für Hochleistungsturnen von 3.100 Quadratmetern im östlichen Teil des Stadtparks. Verantwortlich zeichnet das Büro Pitagorasgroup aus dem portugiesischen Costa. Der architektonische Anspruch galt vor allem der herausfordenden Technologie des Gebäudes. Eine energetisch unabhängige Struktur mit geringer Kohlendioxid-Emission zu schaffen, war Ziel der Architekten.
Der Bau befindet sich zwischen zwei Straßen und verfügt über zwei Zugänge auf unterschiedlichem Niveau. Zur Hauptstraße liegt der Eingang höher als auf der dem Park zugewandten Seite. Das Trainingscenter ist ausgestattet für Hochleistungssport: Es umfasst eine entsprechende Turnhalle, Räume für Umkleiden und Administration sowie öffentliche Bereiche.
Die Architekten verfolgten mit der Wahl der Materialien einen pädagogischen Anspruch: Das umweltfreundliche Anliegen und die Energieeffizienz wollten sie auch nach außen hin zeigen. So besteht die Fassade aus dem Naturmaterial Kork. Das Dach ist mit Solarpanels belegt, deren gesammelte Sonnenenergie in einer Batterie im Untergeschoß gespeichert werden kann. Bei Dunkelheit kann sie für die LED-Lampen in den Räumen genutzt werden. Regenwasser wird aufgefangen, gefiltert und gereinigt. Und auch das Wärme- und Lüftungssystem beruht auf nachhaltiger Technologie und Austausch. (eb)
Fotos: José Campos
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