Bereits vor einem Jahr hatten wir den Spatenstich angekündigt (siehe BauNetz-Meldung vom 18. März 2008), aber die Bagger rührten sich nicht. Nun ist es offiziell: Gestern war tatsächlich der Spatenstich für das neue Linzer Musiktheater. Die architekturpolitische Bilanz: 17 Jahre alt ist die politische Entscheidung, ein Opernhaus zu bauen. Zwei Architekturwettbewerbe wurden angestrengt, eine neue Standortsuche betrieben, eine Volksabstimmung in die Wege geleitet, jahrelang politische Querelen ausgehalten, am Ende der britische Architekt Terry Pawson degradiert.

Wegen einer umstrittenen Fassadenlösung hat die Stadt nun die Verantwortung dem Grazer Büro Architektur Consult, dass auch am Bau des Kunsthauses Graz beteiligt war, übergeben. Es musste wieder ein EU-weites Vergabeverfahren für die Bauausführung ausgeschrieben werden. Unterstützt werden die ausführenden Planer dabei durch die Linzer Architekten Dworschak - Mühlbachler.

Um Pawson nicht öffentlich zu brüskieren, wird er weiterhin als Konsulent „das Projekt beratend begleiten“. 150 Millionen soll der Neubau kosten, die permanenten Neuentscheidungen werden nach Angaben des Landes dem kalkulierten Budget nichts anhaben.

2012 soll der Probenbetrieb aufgenommen werden. Offen ist noch die Frage, welchen Namen das Haus bekommt. Damit kann man sich aber nach dem bisherigen Lauf der Dinge noch lange Zeit lassen.